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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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lang tat sich gar nichts. Plötzlich spürte sie eine eisige Kälte, und sie fühlte sich losgelöst von allem Stofflichen, sogar ihrem eigenen Körper. Das ist ja höchst seltsam, schoss es ihr durch den Kopf. Sie kostete diesen Augenblick aus, und dann war er auch schon vorbei. Nuella schöpfte einmal tief Atem, dann prüfte sie schnuppernd die Luft. Hier roch es ganz anders als bei ihr zu Hause.
    »Wir sind da«, verkündete J'lantir. »Du hast dich tapfer gehalten.«
    »Ich fand's herrlich«, rief Nuella.
    J'lantir lachte. »Die meisten Leute reagieren nicht mit Begeisterung, wenn sie das erste Mal ins Dazwischen eintauchen.«
    Nuella festigte ihren Griff um den Drachenreiter, als Lolanth sich neigte und im Sinkflug nach unten kreiste. Das Gefühl, zu fallen, erschreckte sie, doch sie hatte sich bereits wieder gefasst, ehe Lolanth ankündigte: Wir setzen zur Landung an. Es ist alles in Ordnung.
    »Nuella, da bist du ja«, rief M'tal und eilte auf sie zu. »Willkommen auf Burg Lemos.«
    M'tal griff nach Nuellas Hand und half dem Mädchen beim Absitzen. Das Heruntersteigen von einem Drachen war einfacher, als sich hinauf zu schwingen, vor allem, wenn sie sich dabei auf M'tals starke Arme stützen konnte.
    Sie fühlte J'lantirs Hand auf ihrer Schulter, als er von seinem Drachen sprang und neben ihr landete.
    »Ich gehe voran«, erklärte M'tal und legte Nuellas Hand auf seinen Ellbogen; Meister Zist hatte ihr einmal erzählt, dass alle großen Lords eine Dame von Stand auf diese Weise begleiteten. Nuella errötete bei der Vorstellung, als Dame behandelt zu werden, und ließ sich dankbar von M'tal in die Festung führen.
    »Der Harfner Inrion hat den hiesigen Burgherrn davon überzeugt, den jungen Lord Darel und seine Schwester, Lady Erla, zuschauen zu lassen, wie Lemosk trainiert wird«, erklärte M'tal, als sie die Treppe hinaufstiegen, die zur Großen Halle führte.
    »Eigentlich sind es der alte Renilan und sein Wachwher Resk, die von dir unterwiesen werden müssen«, fügte J'lantir hinzu. »Vielleicht solltest du ein klärendes Gespräch mit dem Burgherrn führen, Nuella.«
    Das Mädchen nickte. Zu ihrer Überraschung hatte ihr Vater keine Einwände erhoben, als J'lantir und Meister Zist ihn mit ihrem Plan bezüglich der Ausbildung von Wachwheren konfrontierten, doch Natalon bestand darauf, dass Nuella unverzüglich nach Hause zurückkehren musste, sollte sich dieses Unternehmen als unwirksam erweisen. Versagte sie bei dem ersten Tier, durfte es keine weiteren Versuche mit anderen Wachwheren geben.
    Nuella verstand die Gründe, die ihren Vater zu dieser Forderung bewogen, und sie billigte sie von ganzem Herzen. Es käme einer Demütigung gleich, wenn es ihr nicht gelang, ihr Trainingsprogramm in die Tat umzusetzen. Und falls es mit dem ersten Wachwher, den man ihr zur Schulung gab, nicht klappte, hätte sie sich ohnehin geweigert, einen Fehlschlag nach dem anderen einzustecken.
    »Als Erstes möchte ich mich mit der Person in Verbindung setzen, die sich am hartnäckigsten gegen unseren Plan sträubt«, hatte sie erklärt. Als J'lantir Bedenken anmeldete, stellte sie sich stur, bis Meister Zist dem Drachenreiter seufzend darlegte, es hätte wenig Sinn, Nuella etwas ausreden zu wollen, sofern sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hätte. Einen widerspenstigeren Menschen als sie gäbe es nicht. Nuella war sich dessen nicht so sicher, aber sie nahm sich vor, es möglichst bald herauszufinden.
    Nachdem ihr Vater seine Zustimmung gegeben hatte, vergingen ein paar Tage, bis M'tal die Nachricht abschickte, er habe einen Unterricht in Burg Lemos organisieren können. In der Zwischenzeit arbeitete Nuella mit Kisk und übte alles, was ihrer Ansicht nach ein Wachwher und sein Wher-Führer beherrschen sollten. Nuella staunte, wie hilfsbereit und geduldig Kindan sich gab, obwohl er die meiste Zeit lediglich als Zuschauer fungierte und ihr die Arbeit mit Kisk überließ.
    »Sie ist doch noch ein Kind!«, knurrte eine brummige alte Männerstimme, als M'tal Nuella in einen großen Raum führte, in dem jedes Geräusch widerhallte. Ein Mädchen - jünger als Renna, schätzte Nuella - kicherte hektisch. Nuella nahm sich vor, sich bei nächster Gelegenheit nach dem Alter der Personen zu erkundigen, mit denen sie es in Zukunft zu tun haben würde - falls es für sie an diesem Ort eine Zukunft gab.
    Nuella blieb stehen und atmete tief durch. Sie roch, dass im Kamin ein Feuer brannte und drehte ihr Gesicht der Wärme zu. Aus der

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