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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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grau, oder kannst du eine Farbe ausmachen?«
    »Es ist irgendwie orangerot«, erklärte Erla. »Und ich spüre die Hitze auf meinem Gesicht.«
    »Sehr gut«, lobte Nuella. »Renilan, was empfindest du?«
    »Nun ja«, antwortete der alte Mann gedehnt, »ich stehe etwas weiter weg vom Kamin als die Kinder, aber an der Stelle, wo das Feuer brennt, sehe ich einen helleren Fleck, und natürlich fühle ich die Wärme.«
    »Schön. Behalte dieses Bild im Kopf. Meine Freunde sagen mir, es sei verschwommener, wie wenn man mit offenen Augen in ein Feuer schaut. Ist das so?«
    »Eigentlich ist es ganz anders, man kann es nicht miteinander vergleichen«, erwiderte Renilan. »Mir scheint, in der Mitte sind die Farben am heißesten und kühlen zum Rand hin aus.«
    »Das entspricht dem Bild, welches dein Wachwher sieht«, sagte Nuella. »Versuch, dich auf dieses Bild zu konzentrieren, und frage Resk, ob er dasselbe sieht. Aber halte die Augen geschlossen.«
    »Sollen wir Lemosk fragen?«, fragte Erla.
    »Lemosk ist doch nicht hier, du dummes Mädchen«, schimpfte Darel. »Sie wacht draußen beim Tor.«
    »Gibt es in ihrer Nähe ein Feuer oder eine brennende Fackel?«, wollte Nuella wissen. »Wenn ja, dann bittet sie, sich das Bild in ihrem Kopf vorzustellen.«
    Renilan keuchte laut auf, und gleichzeitig gab Resk einen erschrockenen Ruf von sich. »Beim ersten Ei, du hast Recht! Ich sehe das Bild, das Resk erblickt!«
    »Wachwhere sehen nämlich Hitze, weißt du«, erklärte Nuella. »Ihre großen Augen reagieren auf Wärme.«
    »Also deshalb jagen sie Tunnelschlangen an Orten, an denen es stockfinster ist!«, rief Lord Darel aufgeregt.
    »Genau!«, pflichtete Nuella ihm bei. Sie wandte sich an Renilan und sagte so leise, dass nur er sie verstehen konnte: »Du hast Resks Präsenz in deinem Geist gefühlt, nicht wahr?«
    »Ja«, gab Renilan mit gedämpfter Stimme zurück. »Ich konnte Resk spüren. Irgendwie wusste ich, wie ich mich mit ihm verständigen konnte, aber es war bloß ein Instinkt. Vorhin jedoch …«
    »Der schwierigste Teil ist vorbei«, munterte Nuella den alten Wher-Führer auf. »Jetzt, wo du nachvollziehen kannst, auf welche Weise Resk seine Umwelt wahrnimmt, vermagst du die Visionen, die er dir gedanklich übermittelt, viel besser zu deuten. Zusammen mit Resk kannst du dir einen Wortschatz aufbauen, das heißt, ihr verständigt euch, welche Laute und Bilder etwas Bestimmtes bedeuten. Später bringen wir Resk bei, wie er sich mit diesen >Worten< den Drachen mitteilt. Er wird dann imstande sein, mit ihnen richtige Gespräche zu führen.«
    »Wachwhere sehen Hitze«, wiederholte Renilan kopfschüttelnd. Diese Erkenntnis musste er erst verarbeiten. Dann kam ihm ein Gedanke. »Können sie auch Menschen sehen, die im Schnee begraben liegen?«
    »Ja. Sie erkennen, wo sich ein Mensch befindet, selbst wenn er von Gestein oder Kohle verschüttet wurde. Sie finden ihn auch unter Wasser, wenn es nicht zu tief ist.«
    »Deshalb legt also Lord M'tal so viel Wert darauf, dass wir Wachwhere trainieren«, erklärte Renilan. »Im letzten Winter wurden drei Gehöfte unter Schneelawinen begraben, und viele Menschen kamen ums Leben.«
    »Mein Freund verlor seine älteren Brüder und seinen Vater bei einem Grubenunglück«, sagte Nuella. »Es passierte vor zwei Planetenumläufen in einer Kohlenmine.«
    »Ihr hättet einen Wachwher einsetzen müssen«, meinte Renilan. »In Bergwerken leisten sie wertvolle Dienste.«
    Nuella nickte. »Sicher, sofern sie richtig geschult sind.«
    »Nun denn, Lady Nuella, ich schlage vor, dass wir unverzüglich mit dem Training beginnen«, verlangte Renilan mit Nachdruck.
    »Für dich bin ich Nuella«, erwiderte das Mädchen und schüttelte ob der unverhofften Ehre den Kopf.
    »Auf jeden Fall hast du mich sehr beeindruckt. Alle Achtung, Nuella«, entgegnete der Wher-Führer.
    Nuella lachte. »Mal sehen, ob du immer noch voll des Lobes für mich bist, wenn morgen früh der Hahn kräht!«
    ***
    »Mein Lord M'tal, ich kann dir gar nicht genug danken!«, sagte Renilan am nächsten Morgen und drückte dem Drachenreiter die Hand. »Auf diese Weise werden wir viele Menschenleben retten können.«
    »Ich schicke meine Patrouillenreiter zu dir, damit sie sich mit Resk bekannt machen können«, versprach M'tal dem alten Wachwher-Führer. Als Renilan bei dieser Ankündigung große Augen bekam, setzte der Drachenreiter hinzu: »Dein Resk muss in der Lage sein, mit verschiedenen Drachen zu kommunizieren. Wenn er

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