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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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scheinst du zu wissen, was du willst.«
    »Danke für das Kompliment«, entgegnete Nuella. »Trotzdem wäre es mir lieb, wenn du Resk sagen würdest, er könnte mir vertrauen.«
    Renilan wurde ernst. »Sicher, ich verstehe, was du meinst. Du kannst mir wirklich noch etwas beibringen, Mädchen.« Zu seinem Wachwher sagte er: »Resk, lass dich von Nuella streicheln. Sie ist ein liebes Mädchen.«
    »Ich möchte nur ein Gefühl für dich entwickeln, Resk«, erklärte Nuella gelassen. »Wenn du möchtest, darfst du mich auch berühren.« Mit der Hand strich sie behutsam über Resks Maul und verfolgte dann den Schwung des langen, gebogenen Halses. Sie merkte, dass sich der Wachwher verspannte, doch als sie fortfuhr, ihn sanft zu streicheln, beruhigte er sich allmählich. Dann hielt sie mit der Liebkosung inne.
    »Juckt dir manchmal die Haut, Resk?«, fragte sie. »Soll ich deine Augenwülste kraulen? Die Drachen lieben es, wenn man sie dort krault.« Mit all ihren Sinnen konzentrierte sie sich auf den Wher, bis sie sein Einverständnis spürte. »Also gut, ich fange jetzt an.«
    Sie begann damit, dass sie mit den Fingern den linken Augenwulst massiert. Nach einer Weile senkte Resk den Kopf, damit sie besser jede Stelle erreichte. Nuella fuhr fort, ihre Zärtlichkeiten auszuteilen.
    »Gutes Tier«, flüsterte sie mit gurrender Stimme.
    Resk wandte ihr die Schnauze zu und stubste sie mit der Nase an. Nuella lachte leise. Resk tschilpte fröhlich und drückte den Kopf gegen ihre Hand. Als Nächstes merkte Nuella, wie eine lange, klebrige Zunge über ihr Kinn fuhr, und dann rollte eine volltönende Melodie aus Resks Kehle.
    »Ich fass es nicht!«, staunte Renilan.
    »Sie leckt nur meine Haut ab, weil sie salzig schmeckt«, erklärte Nuella.
    »Ha!«, schnaubte Renilan. »Wenn das der einzige Grund wäre, würde Resk mich von oben bis unten abschlecken, denn meine Haut ist bestimmt viel salziger als deine.«
    Nuella kicherte. »Vielleicht solltest du dich öfter waschen.«
    Die beiden Kinder des Burgherrn schnappten angesichts der frechen Bemerkung hörbar nach Luft, doch Renilan fing schallend an zu lachen. »Jetzt hast du mich erwischt!«, keuchte er. »Danke für den guten Rat, Mädel.«
    Nuella hörte, wie er zu ihr kam, und dann legte er seine schwielige Pranke auf ihre Schulter. »Du bist schon in Ordnung, Mädchen«, meinte er anerkennend.
    »Danke, Sir«, erwiderte sie und tätschelte Resks Stirn. »Hoffentlich denkst du immer noch so, wenn ich mit meiner Arbeit fertig bin.«
    »Nun ja … auf jeden Fall werde ich mir anhören, was du zu sagen hast«, erwiderte er.
    Nuella schüttelte den Kopf. »Mit Anhören allein ist es nicht getan. Du musst bereit sein, zu lernen.«
    Hinter sich vernahm sie das mühsam unterdrückte Stöhnen der Kinder. Sie wandte sich in die Richtung und lächelte. »Lord Darel, Lady Erla - M'tal hat mir er zählt, dass ihr Lemosk, den Wachwher der Burg, trainiert. Ist das richtig?«
    »Ja, das stimmt«, antwortete Erla nach einer kleinen Pause, während der sie sich im Flüsterton mit ihrem älteren Bruder beraten hatte.
    »Ohne Lemosk könnt ihr heute nicht viel lernen«, fuhr Nuella fort. »Außerdem ist es sehr spät geworden. Soll ich euch an einem anderen Tag unterrichten?«
    »Ich bin nicht müde«, behauptete Lord Darel und gähnte, dass die Kiefer knackten.
    »Trotzdem finde ich, dass ich zuerst mit Renilan und Resk arbeiten sollte, damit die beiden nach Hause zurückkehren können«, wandte Nuella ein.
    »Also gut. Na schön«, erwiderten die beiden Kinder.
    Nuella schmunzelte. »Das wäre also geklärt. Wenn ihr mögt, dürft ihr zuschauen. Obwohl es nicht viel zu sehen gibt. Als Erstes muss ich euch nämlich bitten, die Augen zu schließen. Ihr zwei und Renilan macht jetzt die Augen zu und dreht das Gesicht in Richtung des Kamins. Einverstanden?«
    Renilan stieß ein ärgerliches Zischen aus, und Nuella schürzte fragend die Lippen. Der alte Mann seufzte und tat, was sie von ihm verlangte. »Meine Augen sind zu. Und was soll das Ganze?«, murrte er.
    »Was seht ihr?«, fragte Nuella. »Nein, nicht die Augen aufmachen. Was seht ihr mit geschlossenen Augen?«
    »Ich sehe gar nichts«, quengelte Erla.
    »Wirklich nicht? Du darfst die Lider nicht so fest zusammenkneifen, junge Dame. Halte die Augen nur geschlossen, als ob du schlafen würdest.«
    »Wenn ich das Gesicht zum Feuer drehe, nehme ich Helligkeit wahr«, berichtete Darel.
    »Erkennst du Farben?«, fragte Nuella. »Ist alles nur

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