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Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege

Titel: Die Drachenreiter von Pern 17 - Drachenwege
Autoren: Anne McCaffrey
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tanzen?«
    »Ich habe noch nie auf einer Bühne gestanden«, räumte das Mädchen ein.
    »Sowie das Podium leer geräumt ist, beginnt das Tanzvergnügen«, erzählte er. »Und ich muss jetzt los und helfen, die Bühne frei zu machen.« Er winkte dem Mädchen noch einmal zu und schickte sich an, weiter zu gehen.
    »Warte!«, rief das Mädchen. Kindan blieb stehen. »Könntest du mich mitnehmen?«
    Kindan stutzte und sah die Kleine verblüfft an.
    »Ich bin ein bisschen schüchtern«, erklärte sie verlegen. Sie streckte die Hand nach ihm aus. »Wenn du mich an die Hand nimmst…«
    Am liebsten hätte Kindan Nein gesagt, doch sie schien sein Zögern zu spüren und fügte eilig hinzu: »Du brauchst nur meine Hand zu halten, bis wir dort sind.« Sie atmete tief durch und ihr Gesicht nahm einen hungrigen Ausdruck an. »Das Essen riecht so gut.«
    »Na schön«, gab Kindan nach und ergriff ihre Hand. »Übrigens heiße ich Kindan.«
    »Ich weiß - und ich bin Nuella«, erwiderte sie.
    »Du kanntest meinen Namen?«, staunte Kindan. Als sie den vom Fackelschein erhellten Platz erreichten, konnte er die Züge des Mädchens deutlicher erkennen. »Ich habe dich schon einmal gesehen! Du warst zusammen mit dem Harfner im Bergwerk. Du hast Glück, dass Natalon euch nicht erwischt hat, der hätte euch gehörig den Marsch geblasen!«
    Nuella nickte und verzog das Gesicht. »Das kann ich mir gut vorstellen. Ich habe Angst, er könnte davon erfahren haben, deshalb wäre ich dir dankbar, wenn du mich von ihm fern halten könntest. Ich habe ihn noch nie gesehen und würde ihn deshalb nicht erkennen.«
    Kindan dachte darüber nach, während sie auf den Festplatz zusteuerten. Auch er legte keinen Wert darauf, Obersteiger Natalon zu begegnen, denn er fürchtete, er könne ihm irgendeine Arbeit aufhalsen oder ihn auf Botengänge schicken. Und er hatte vor, am heutigen Tag jeder Unbequemlichkeit aus dem Weg zu gehen.
    »Von mir aus gern«, entgegnete er. »Zuerst ergattern wir uns etwas zu essen, und danach verdrücken wir uns an einen ruhigen Ort, wo uns keiner sieht.«
    Nuella kicherte. »Das klingt gut.«
    Ihr Kichern kam Kindan seltsam bekannt vor.
    Nuella bat Kindan, ihr sämtliche Speisen zu beschreiben, die auf dem Büffet standen. »Hast du noch nie Knollengemüse gegessen?«, fragte Kindan. »Das gibt's doch gar nicht.«
    »Ach«, erwiderte Nuella glattzüngig, »gekostet habe ich es schon, aber es war anders zubereitet.«
    »Komisch«, brummte Kindan. Er war überrascht, dass es Menschen gab, die kein püriertes Knollengemüse kannten. Splitter und Scherben! Diese Knollen bekam er fast jeden Tag aufgetischt, und wäre die Auswahl an Beilagen größer gewesen, hätte er sich etwas Schmackhafteres ausgesucht.
    Sie nahmen ihre Teller und Kindan führte das Mädchen zu seinem Lieblingsversteck. Doch da hatte sich schon jemand breit gemacht.
    »Was habt ihr hier zu suchen?«, herrschte Zenor sie an, als sie sich zu ihm gesellten.
    »Wir wollen vermeiden, dass uns jemand findet«, gab Kindan zurück. »Wir verstecken uns, genau wie du.« Er deutete auf das Mädchen. »Zenor, das ist Nuella.«
    »Ich kenne sie«, erwiderte Zenor mürrisch und rückte zur Seite, um den beiden Neuankömmlingen Platz zu machen.
    »Wir sind uns bereits begegnet«, erläuterte Nuella. Sie wollte ihren Becher mit dem Getränk neben sich auf den Boden stellen, doch er kippte um und der Inhalt versickerte im Gras. »Ach du meine Güte! Kindan, könntest du mir bitte einen neuen Becher holen?«
    Kindan passte es nicht, fortgeschickt zu werden. Sein Essen war noch warm und er hatte großen Appetit. Aber Nuella hatte ihn so freundlich gebeten, dass er automatisch antwortete: »Selbstverständlich, gern.« Zu Zenor gewandt fügte er hinzu: »Bin gleich wieder da.«
    ***
    Zenor wartete, bis Kindan außer Sichtweite war, ehe er Nuella im Flüsterton ansprach. »Bist du verrückt geworden?«
    »Er glaubt, ich gehöre zur Handelskarawane«, zischelte sie.
    »Als ich an unserem vereinbarten Treffpunkt ankam, warst du nicht da!«, fuhr er fort.
    Nuella nickte. »Während ich auf dich wartete, traf ich Kindan. Wieso hast du dich verspätet?«
    Zenor zuckte die Achseln. »Ich musste helfen, das Podium aufzustellen.«
    »Kindan sagte mir, dass dort getanzt würde«, sagte Nuella mit einem Anflug von Wehmut.
    Zenor sah sie verdutzt an. »Was hast du vor?«
    »Nun ja, ich habe nie tanzen gelernt«, gab sie zu. »Ich wüsste gar nicht, was ich tun sollte.«
    »Wenn du dich unter
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