Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)
muskulöse Oberschenkel schmiegten. Unbewusst leckte sie sich über die vollen Lippen.
„Und, genug gesehen?“, fragte der Fremde amüsiert. Er hatte es sich allerdings nicht nehmen lassen, sie seinerseits einer eingehenden Musterung zu unterziehen. Ihre hellblonden Locken schmiegten sich um ihr herzförmiges Gesicht und betonten den Kontrast zu den schwarzen Wimpern, die eindrücklich ihre fast dunkelblauen Augen umrahmten. Sie war nicht sehr groß, dafür zierlich mit beeindruckenden Kurven an den richtigen Stellen. Definitiv so wie er sich eine Elfe wünschen würde. Durch ihre dichten Wimpern warf sie ihm einen trägen Blick zu.
„Wo hast du denn dein Krokodil gelassen?“
„Krokodil?“
„Na ja, Crocodile Dundee lässt grüssen, oder?“
Er schaute an sich herunter und musste zugeben, dass sie Recht hatte.
„Eines der besten Kostüme, die ich heute Abend hier gesehen habe. Kompliment!“
Kostüme? fragte er sich irritiert. Das war seine Arbeitskleidung! Auch wenn sie ausnahmsweise sauber war. Kurz ließ er seinen Blick über die anwesenden Gäste schweifen. Stimmt, erinnerte er sich. Sein alter Bekannter, der ihn hierher geschleppt hatte, kaum hatte er ihn am Flughafen abgeholt, hatte so etwas erwähnt. Das würde auch die Elfenflügel erklären. Er rieb sich abwesend mit einer Hand über die stopplige Wange. Offensichtlich hatte ihn der lange Flug mehr mitgenommen als er gedacht hatte. „Ich bin Matt“, stellte er sich vor. Er trat einen Schritt näher und stützte sich schräg über ihrem Kopf an der Wand ab. Sie roch unglaublich gut, wie er feststellen konnte, jetzt, da sie sich fast berührten. Miri spürte, wie es in ihrem Bauch zu kribbeln begann. „Und wer bist du, meine Schmetterlingslady?“
„Schmetterlingslady klingt gut“, antwortete sie mit rauer Stimme, bevor sie ihm ihre Arme um den Nacken schlang und ihn küsste. Die Intensität des Kusses überraschte beide. Er trat einen Schritt zurück und unterbrach den Kontakt.
„Wow“, sagte er ein wenig atemlos, immer noch mit diesem weichen Akzent, den Miri inzwischen als australisch eingestuft hatte. „Ich hätte nicht vermutet, dass sich Schmetterlinge als das reinste Dynamit entpuppen!“
Miri, die ihre tosenden Emotionen für einen kurzen Moment wieder unter Kontrolle hatte, fragte lässig: „Lust, auf eine privatere Fortsetzung? Oder sind dir deine Krokodile lieber…?“ Sie ließ die Herausforderung zwischen ihnen in der Luft hängen. Schließlich gab er seinem Verlangen nach und zog sie für einen weiteren feuerwerksverdächtigen Kuss an sich. „Einer Lady schlägt man keine Bitte ab, wurde mir beigebracht“, flüsterte er ihr ins Ohr. Mit einem verschmitzten Funkeln in den Augen und den Worten „Ich mag Männer, die sich an ihre gute Kinderstube erinnern“, nahm sie ihn an der Hand und führte ihn weg vom Partygeschehen ins Innere des weitläufigen Hauses.
Am nächsten Morgen wachte sie ziemlich desorientiert zwischen zerwühlten Laken auf. Als die Erinnerungen an den gestrigen Abend nach und nach wieder in ihrem müden Geist auftauchten umspielte ein Lächeln ihre Lippen und sie streckte sich wie eine zufriedene Katze. Sie hatte rechtgehabt. Leider. Ihre Zufallsbekanntschaft von gestern Abend war tatsächlich ein Direktimport aus Australien, wenn auch einer mit Schweizer Wurzeln. Viel mehr wusste sie allerdings nicht über ihn. Miri grinste in sich hinein. Wie sie zugeben musste, hatten sie auch nicht wirklich viel Zeit mit Reden verschwendet. Wo war er denn überhaupt? Sie blickte sich in dem Raum um. Seine Kleider waren verschwunden. Das einzige sichtbare Anzeichen dafür, dass die letzte Nacht überhaupt stattgefunden hatte, war eine einzelne rosafarbene Rose, die zusammen mit einem Blatt Papier auf dem Nachttisch lag. Sie streckte sich, um die beiden Dinge zu sich heranzuziehen. Versonnen schloss sie die Augen und schnupperte an der Rose. Sie wusste, dass sie von der Partydekoration stammte. Doch offensichtlich hatte er sich die Mühe gemacht, eine davon aufzutreiben und nochmals zurückzukommen, um sie hier für sie zu hinterlassen. Sie nahm den beiliegenden Zettel zur Hand und überflog ihn. „Guten Morgen, Schmetterlingslady – danke für die unvergessliche Nacht. Musste leider früh los. Du siehst übrigens süss aus, wenn du schläfst … “ Es folgte eine Telefonnummer mit ihr unbekannter Vorwahl und war unterschrieben mit Matt. Definitiv süss. Unschlüssig drehte sie den Zettel in der Hand. Sie war
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