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Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenschwestern (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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verwirklichen.“
    Er unterbrach sich, weil Kaja plötzlich finster vor sich hinmurmelte: „Schon wieder so ein erfüllter Traum, das scheint hier ja epidemisch um sich zu greifen.“
    „Was sagst du?“, fragte Tim nach, der sie nicht verstanden hatte und aus ihrem Gesichtsausdruck nicht so recht schlau wurde.
    „Nichts, nicht so wichtig, tut mir leid. Ich wollte dich nicht unterbrechen, erzähl weiter.“
    „Ja, also: Ich konnte dann kurz darauf dank eines Fotografen, der mit meinem Vater befreundet war, als Volontär bei einem Elchprojekt in Schweden mitarbeiten. Da habe ich großes Glück gehabt, denn durch diesen Kontakt bin ich dann in die ganze Wildtierforschung reingerutscht. Genommen haben sie mich allerdings nicht, weil sie mich nicht für so einen begnadeten Fotografen hielten, wie ich mich damals…“
    „Nicht!? Aber du hast ja wirklich schon immer ein unglaubliches Gespür hinter der Kamera gehabt. Deine Bilder gefallen mir sehr gut!“
    „Danke“, er deutete eine Verbeugung an, „das freut mich ungemein, das von dir zu hören. Nichts desto trotz verhalf mir schlussendlich mein Biologiestudium zu dem Job. Bei ihnen war nämlich ein Biologe ausgefallen. Somit war ich plötzlich für sämtliche Statistiken betreffend der Elchpopulation in Mittelschweden verantwortlich. Inzwischen bin ich froh, dass alles so angefangen hat. Das Fotografieren mache ich neben der Forschungsarbeit, dank der ich viel besser weiß, wann und wo sich vermutlich die besten Bilder schießen lassen. Und ich käme ohne diese Arbeit auch gar nie so einfach an die verschiedensten Orte. So kann ich beide Leidenschaften miteinander verbinden.“
    „Also bist du jetzt die ganze Zeit mit der Kamera auf Elchjagd?“
    „Nein, so hat nur alles angefangen. Ich arbeite inzwischen bei einer Forschungsgruppe mit, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn irgendwer plant, irgendwo ein neues Naturschutzgebiet oder Reservat zu errichten. Wir kümmern uns darum, festzustellen, welche Tierarten in diesem Gebiet leben, finden heraus, wie stark das Gebiet besiedelt ist und wie die Bevölkerung möglichst in die Pläne mit einbezogen werden kann. Besonders wichtig ist dabei, dass die Einheimischen von dem Naturschutzgebiet profitieren können, vor allem auch wirtschaftlich. Nur dann macht so ein Projekt überhaupt Sinn und hat eine Chance, nachhaltig die Tiere und Pflanzen zu schützen.“
    „Das klingt extrem spannend und auch enorm vielseitig. Was war denn bis jetzt dein Lieblingsprojekt?“, fragte Kaja beeindruckt?
    „Mir hat es vor allem das Regenwaldgebiet im Südwesten von Kanada angetan. Erst vor kurzem wurde erreicht, dass der grösste Teil in ein Naturschutzgebiet umgewandelt wird. Zu diesem Gebiet gehört auch die Insel der Geisterbären.“
    „Geisterbären? Aber ich dachte, du kümmerst dich um lebende Tiere“, warf Kaja verdutzt ein.
    Tim musste lachen. „Ja, das hast du schon richtig verstanden. Die Insel heißt so, weil sie von weißen Bären bewohnt wird. Ihrer Farbe wegen wurden sie von den Ureinwohnern Geisterbären genannt.“
    „Weiße Bären? Sind das nicht einfach Eisbären?“, hakte Kaja interessiert nach.
    „Nein, die weißen Geisterbären gehören an und für sich zur Familie der Braunbären, nur dass sie eine Mutation in ihrem genetischen Erbgut aufweisen.“
    „Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, deine Arbeit klingt unglaublich spannend und aufregend“, meinte Kaja.
    „Das ist sie meistens auch. Obwohl es auch extrem mühsam und frustrierend sein kann, wenn ein Projekt einfach nicht vorankommt. Unser Team muss sich Gott sei Dank nicht mit den jeweiligen Behörden und Politikern rumschlagen, aber unsere Arbeit ist natürlich direkt davon abhängig.“
    „Ich verstehe“, meinte Kaja nachdenklich. „Aber du fotografierst doch immer noch? Oder hast du das zugunsten der Biologie ganz aufgegeben?“
    „Nein, nein, natürlich nicht. Ich integriere die Fotografie einfach in meine wissenschaftliche Arbeit. Es kommt mir sogar oft zugute, da ich so viel mehr Leute, auch Nichtwissenschaftler erreiche, wenn wir unsere Berichte publizieren. Wenn die Artikel von aussagekräftigen Bildern unterstützt sind, werden sie viel eher gelesen.“
    „Das kann ich mir gut vorstellen. Das ist ja ideal“, freute sich Kaja. „Hast du auch Bilder von den Geisterbären?“
    „Ja, interessieren sie dich?“
    „Ja, sehr! Ich würde allgemein gerne einen tieferen Einblick in deine Arbeit erhalten“, sagte sie ehrlich

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