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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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still, während Kaja, ganz wie es ihre
Art war, noch ein wenig weiterbohrte und von Mémé gerne eine genauere Erklärung
gehabt hätte.
    Schließlich gab sie es auf und meinte zu Miri: „Komm, lass uns zu Bett
gehen. Du kannst mit mir im Zimmer schlafen. Wenn dir das recht ist.“
    „Ja klar“, beeilte sich Miri zu sagen, die froh war, ins Bett zu
kommen. Die Reise war doch anstrengender gewesen, als sie gedacht hatte.
    „He, und ich?“,
wollte Lance wissen.
    „Tut mir leid, darum musst du dich selber kümmern“, antwortete Kaja
frech. „Bei mir ist alles voll.“ Zorro wollte schon schadenfreudig den Drachen
verbellen, als sie hinzufügte: „Vielleicht lässt dich Zorro ja in seinem Korb
schlafen.“ Erleichtert hörte der Hund, dass Lance beleidigt ablehnte. Das wäre
ja noch schöner gewesen.
    Am nächsten Morgen wurde Kaja von dem herrlichen Duft hawaiianischen
Kaffees geweckt. Sie setzte sich auf und entdeckte Miri neben sich im Bett. Ria
schlief in ihrer Halsbeuge. Offensichtlich hatte Mémé ihr Gastgeschenk schon
gestern erhalten. Leise, um die Freundin nicht zu wecken und unter dem
blinzelnden Blick der Katze schlich sie sich auf Zehenspitzen aus dem Zimmer.
Sie zog sich schnell Wollsocken über die Füsse, tauschte ihren Schlafanzug
gegen Jogginghosen und eine warme Fleecejacke und ging die steile Holztreppe
hinunter in die Küche.
    Dort saßen bereits Lance und Mémé beim Kaffee. „Himmlisch dieser
Kaffee!“, lobte Mémé. „Deine Freundin darf jederzeit gerne wiederkommen“,
grinste sie.
    „Ich bin auch
schon total süchtig“, gab Kaja lachend zu.
    „Du bist ja extrem guter Laune für diese Tageszeit“, brummte Lance mit
einem mürrischen Blick zu Kaja.
    „Stimmt. Und wie hast du die Nacht verbracht, mein lieber Drache?“,
antwortete sie betont freundlich.
    „Wie wenn es dich
interessieren würde. Schrecklich war es, nur damit du es weißt.“
    „Stimmt gar nicht.
Bei mir hat er sich breit gemacht“, verriet ihn Josephine.
    „Das ist ja wieder einmal typisch. Frauen! Immer müsst ihr zusammenhalten“,
rief er aus. Erbost stürmte der Drache hinaus.
    „Ist der heute aber empfindlich!“, bemerkte Kaja, als sie ihm
hinterher sah. „Er hat sich nicht einmal die Zeit genommen, sich in Luft
aufzulösen.“
    „Mach dir keine Gedanken. Ich habe ihm nur keinen Holunderschnaps in
den Kaffee gegeben. Schließlich gibt’s auch für Drachen irgendwo Grenzen.“
    „Das erkläre ich ihm auch die ganze Zeit. Vermutlich hatte er sich bei
dir bessere Chancen ausgerechnet, um der guten alten Zeiten Willen.“
    „Vermutlich.“ Da sie Mémé gerade ganz für sich alleine hatte und sie
sich ausrechnete, dass Miri vermutlich noch eine Weile schlafen würde,
beschloss sie die Gelegenheit am Schopf zu packen und gleich auf den Grund
ihres Besuches zu sprechen zu kommen.
    „Ich habe dir
doch am Telefon schon erzählt, dass ich meinen Job verloren habe.“
    „Genau. Macht dir das
eigentlich zu schaffen?“
    „Das ist ja das sonderbare. Nicht wirklich. Mich stören die Umstände,
das schon. Ich möchte auch wirklich gerne herausfinden, was in dieser Firma
abläuft. Aber, abgesehen davon, bin ich vor allem froh. Ich habe so das Gefühl,
es war der Tritt, den ich gebraucht habe, um mich einmal ernsthaft zu fragen,
was ich mit meinem Leben eigentlich machen will.“
    Mémé schmunzelte über Kajas Formulierung. Das Mädchen hatte es
ziemlich gut auf den Punkt gebracht. Wurde auch Zeit. Sie nickte Kaja zu, um
ihr zu verstehen zu geben, dass sie ihr zuhörte, sie aber nicht unterbrechen
wollte.
    „Dabei rausgekommen sind zwei Dinge. Einerseits möchte ich die
Informatikseite nicht einfach aufgeben. Das dachte ich zwar zuerst. Doch dann
machte mir Simon, der Freund von Tim mit der Security-Firma das Angebot, als
freischaffende Mitarbeiterin bei ihm einzusteigen. Erst wollte ich nicht, da
ich inzwischen schon andere Ideen hatte bzw. habe. Aber im Gespräch mit Tim
habe ich gemerkt, dass ich als Freelancer frei entscheiden kann, wie viel
Arbeit ich in diesem Bereich annehmen möchte.“
    „Das klingt ideal. Dann bist du fast dein eigener Chef“, meinte Mémé.
„Und was sind die anderen Pläne?“
    „Tja, die anderen Pläne sind der Grund, weshalb ich hier bin. Als ich
noch ziemlich rat-und planlos war, hatte Miri die Idee, ich könnte doch ein
ähnliches Geschäft wie du aufziehen.“
    „Du meinst, mit
den Kerzen und Düften?“
    „Genau.“ Vorsichtig betrachtete Kaja ihre Großmutter, unsicher,

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