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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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verlassen
als meine Eltern starben?“ Verständnislos starrte Miri das rotviolett
schillernde Wesen an.
    „Ach Kind, das war nicht meine Entscheidung. Oder nur zum Teil.
Mu-Ki-Drachen sind an die Kombination von Mutter und Kind gebunden. Die
Verbindung wurde aufgelöst, als Deine Mutter starb. Vielleicht hätte ich vom
Drachenrat eine Ausnahmebewilligung erhalten, bei Dir zu bleiben. Aber ich
hatte mich entschieden, keine zu beantragen.“
    „Weshalb denn nicht?“ Miri war ziemlich geschockt. Und enttäuscht. Und
traurig.
    „Ich wusste von den wenigen Besuchen bei Deiner Tante und Deinem Onkel,
dass sie sehr engstirnig sind. Ich wollte Dich nicht in Schwierigkeiten
bringen. Wenn Du von Drachen erzählt hättest, hätte es bestimmt Ärger gegeben
und Prügel gesetzt.“
    „Das war auch so der Fall. Ich habe es auch alleine geschafft, die
beiden auf die Palme zu bringen.“ Miri fühlte sich elend.
    „Das tut mir leid, Miri. Auch wir Drachen sind nicht perfekt. Ich habe
einfach versucht, das bestmögliche tun.“
    Sie streckte sich und machte endlich die Tür auf, um Chili hereinzulassen.
Der begrüßte Maxi mit einem hoheitsvollen Nicken und begann Miri um die Beine
zu streichen. Sie hob ihn hoch, drückte ihn an ihre Brust und versenkte ihre
Nase in das seidige Fell. Chili fing an lautstark zu schnurren. In Miris Kopf
drehte sich alles. Es war einfach zu viel auf einmal. Irgendwie überstürzte
sich gerade alles in ihrem sonst so wohlgeordneten Leben. Sie merkte, wie sich
plötzlich ihr Asthma meldete. Sie öffnete den Badezimmerschrank und stellte
erleichtert fest, dass sie noch einen Inhalator hatte. Es war schon lange her,
dass sie diesen zuletzt gebraucht hatte. Sie inhalierte und war froh, dass sich
ihre Lungen wieder mit Luft füllten. Puh, Stress war definitiv ungesund.
    „Ich muss jetzt eine Weile alleine sein“, meinte Miri zu ihrem
wiedergefundenen Drachen. „Ich muss mir über eine Menge Dinge klar werden.“
    Mit diesen Worten drehte sie sich um und ließ Maxi im Badezimmer
stehen. Obwohl sie große Lust hatte, dramatisch die Tür hinter sich zuzuknallen,
riss sie sich zusammen. Zu präsent waren ihr Maxis Ermahnungen aus Kindertagen.
Vor allem nachdem sie auf einmal wieder da war. Leicht benommen von der
emotionalen Achterbahn der letzten Stunde schüttelte sie den Kopf. Chili, der
immer noch zufrieden auf ihrem Arm lag und die Vorzugsbehandlung offensichtlich
genoss, nahm sie mit in ihr Zimmer.
    *

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