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Die Drachenschwestern

Die Drachenschwestern

Titel: Die Drachenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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selber
gebrauchen. Wie kommst du rein?
    „Wie wahr. Geh zum Notausgang im ersten Stock, dort hat
es eine Tür, die nicht gesichert ist, weil dort immer alle zum Rauchen raus
gehen. Versuche, ob du die aufbringst von innen.“
    „Geht klar“, kam Lance‘ prompte Antwort.
    Kaja schlich sich am Gebäude entlang und stieg zwei
Feuerleitern hoch, die an der Wand angebracht war. Die Tür vor ihr öffnete sich
mit einem leisen Klicken. „Sehr zuverlässig, mein Drache“, lobte sie ihn. „Okay,
hör zu. Ich verschwinde hier erst mal nach links, in mein eigenes Büro, während
du hier nach rechts gehst, drei Treppen rauf und dann dem Gang folgst bis zum
Raum Nr. 341. Wenn du herausgefunden hast, was wir wissen müssen, kommst du wieder
hierher.“
    „Zu
Befehl Madame“, antwortete Lance nicht übermäßig begeistert und trottete davon.
    „Und ja nicht zu schnell, man könnte ja sonst noch ins Schwitzen
kommen“, kommentierte Kaja seinen Abgang ironisch, bevor sie sich umwandte, um
in ihrem Büro auf seine Rückkehr zu warten.
    Lance war nur so langsam los geschlendert, um Kaja ein
wenig zu ärgern. Das hatte sie verdient, sein kleiner, ungestümer Schützling.
Aber sobald er im Treppenhaus verschwunden war, huschte er wie der Blitz los
und merkte sich genau, wo noch Licht brannte. Da hielt er jeweils kurz inne, um
nachzusehen, wer im Raum war und was die Person gerade machte. Die Putzkolonne
war hier offensichtlich mit ihrer Arbeit fertig und verließ gerade das
Stockwerk. Ansonsten entdeckte er nur noch in zwei Büros Licht. Das eine war
leer. Lance fragte sich, ob hier nur jemand vergessen hatte, das Licht zu
löschen, als er bemerkte, dass der Computer noch lief. Er runzelte die Stirn.
Das konnte sich als verhängnisvoll erweisen. Sollte die Person zurückkehren,
während Kaja sich in Freddys Büro schlich, würden sie womöglich aufeinander
treffen. Da musste er sich noch etwas einfallen lassen. Im zweiten besetzten
Büro saß eine Frau in ihre Arbeit vertieft. So unbemerkt, wie er gekommen war, verließ
er das Stockwerk wieder und kehrte zu Kaja zurück.
    „Also,
wie sieht’s aus? Was hast du herausgefunden?“, begrüßte sie ihn ungeduldig.
    Lance berichtete ihr, was er ausgekundschaftet hatte und
schloss mit den Worten: „Das einzige Problem ist der verlassene Arbeitsplatz –
was machst du, wenn du dieser Person in die Arme läufst?“
    Kaja tat seine Bedenken mit einem Schulterzucken ab.
„Wahrscheinlich hat nur jemand vergessen das Licht und den Computer
abzuschalten. Soll ja vorkommen.“
    Lance gab sich jedoch nicht zufrieden mit dieser
Erklärung. Er trat vor Kaja und versperrte ihr den Weg.
    „Was ist denn jetzt los? Lass mich die Sache endlich
hinter mich bringen. Ich dachte, du würdest mir helfen!“, fauchte sie ihn an,
ziemlich ungeduldig vor lauter Anspannung.
    „Ich helfe dir ja. Deshalb wäre es mir wohler, du
würdest mir deinen Plan erläutern, für den Fall, dass du jemandem begegnest.“
    „Hör mal, es ist zwar nicht ideal, wenn mich jemand
sieht, aber ich habe schließlich die Berechtigung, mich in diesem Gebäude aufzuhalten.
Ich bin eine Angestellte dieser Firma, wie alle anderen auch.“
    „Und du willst wirklich deinen Plan aufs Spiel setzen, nur
weil dir nichts besseres einfällt als auf dein Recht zu pochen, hier zu sein,
ohne jeden ersichtlichen Grund?“, fragte er unerwartet sanft.
    Kaja hielt einen Moment inne, wahrscheinlich weil er
plötzlich freundlich und ruhig gesprochen hatte. Leider hatte das, was er
sagte, etwas für sich, musste sie ärgerlich zugeben. Ihr Blick fiel auf einen
Stapel Papiere und ihren aktuellen Projektordner und hatte den rettenden
Einfall. Sie schnappte sich die Unterlagen und erklärte Lance: „Sollte ich
jemandem über den Weg laufen, wird es so aussehen, als müsste ich jemandem
etwas vorbeibringen. Zufrieden?“
    „Hm, ja, das sollte gehen. Dann mal los.“ Pff, dachte
Lance, zum Glück hat die Samthandschuhnummer funktioniert.
    Kaja versicherte sich noch ein letztes Mal, dass sich
der USB-Stick sicher verstaut in ihrer Hosentasche befand und atmete tief
durch.
    Wünsch mir Glück, Drache, von dem könnte ich heute Abend
wirklich ein Quäntchen gebrauchen, dachte sie stumm.
    Lance blinzelte ihr aufmunternd zu. Sie straffte die
Schultern und schlug den gleichen Weg wie Lance vorhin ein und hoffte, keine
unliebsamen Überraschungen zu erleben. Ohne Zwischenfall erreichten sie Freddys
Büro.
    „Stell dich bitte an die Tür und warne mich,

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