Die drei !!!, 13, Gefahr im Reitstall
»Da hab ich sie vor einer Stunde hingebracht. Der Schuppen ist sehr klein, aber ihr geht es trotzdem gut und ...«
Franzi hörte sich den Rest nicht mehr an. Sie dachte nur noch an Tinka und rannte los. Kim, Marie und Fiona rannten ihr hinterher, aber Franzi war schneller und hatte bald einen großen Vorsprung. Der Regen hatte nachgelassen, aber es tröpfelte immer noch vor sich hin. Franzi achtete nicht darauf. Im Nu hatte sie den Schuppen hinter dem Stall entdeckt. Die Tür stand halb offen.
Franzi riss sie auf und rief: »Tinka! Tinka, wo bist du?«
Kein Wiehern, nichts. Der Schuppen war leer. Franzi stand fassungslos da und starrte auf den Boden, auf dem nur zertrampeltes Stroh und zwei Pferdeäpfel verrieten, dass Tinka noch vor Kurzem hier gewesen sein musste.
Keuchend kamen Marie, Kim und Fiona beim Schuppen an. Da drehte sich Franzi wütend zu Fiona um: »Du hast mich schon wieder angelogen! Wo ist Tinka? Wenn du es mir nicht sofort verrätst, dann …«
»Aber sie war gerade noch hier!«, rief Fiona. »Ich schwör’s dir! Ich hab doch extra noch das Schloss zugemacht, damit sie nicht ausbüxen kann. Hier ist der Schlüssel!« Zum Beweis holte sie einen Schlüssel aus ihrer Hosentasche und schwenkte ihn vor Franzi.
Franzi glaubte jetzt gar nichts mehr, was Fiona ihr erzählte. Das konnte irgendein Schlüssel sein.
Gerade als sie sich auf Fiona stürzen wollte, stieß Kim einen Schrei aus. »Seht nur! Das Schloss wurde aufgebrochen.«
»Das kann nur einer gewesen sein«, sagte Marie. »David!«
Wie auf ein unhörbares Kommando drehten sich die Detektivinnen gleichzeitig um und starrten zur Weide hinüber. Da sahen sie, wie David gerade ohne Zaumzeug und Sattel versuchte, auf Tinka aufzusteigen.
Franzi wurde blass. »Das kann er nicht machen! Er ist doch viel zu schwer für ein Pony.« Sie war so geschockt, dass sie sich nicht rühren konnte. Kim und Marie waren genauso entsetzt wie sie.
Da lief Fiona auf David zu und brüllte: »Lassen Sie sofort das Pony los!«
David machte vor Schreck eine heftige Bewegung, und dann ging plötzlich alles ganz schnell: Tinka erschrak mindestens genauso wie David. Sie bäumte sich auf, wieherte, riss sich los und galoppierte davon. David zögerte keine Sekunde, hechtete über den Weidezaun und schnappte sich Joker, ein großes Pferd, das ein Reitschüler gerade gesattelt hatte.
»He, was soll das?«, protestierte der Reitschüler, aber da war David schon auf Joker gesprungen und galoppierte hinter Tinka her.
Jetzt endlich konnte Franzi sich wieder rühren. »Na warte! So leicht entkommst du mir nicht«, murmelte sie. Sie rannte hinüber zur Weide, sprang auch über den Zaun auf die nasse Wiese und lief auf Lucky zu.
Der Braune erkannte sie sofort wieder und begrüßte sie mit einem erfreuten Schnauben. Er war weder gesattelt, noch hatte er Zaumzeug an, aber das war Franzi egal.
»Na, Lucky, hast du Lust auf einen kleinen Ausflug?«, sagte sie atemlos.
Blitzschnell schwang sie sich auf Luckys Rücken, griff in seine Mähne und drückte ihm die Schenkel in die Flanken. »Jetzt zeig mal, was du kannst!«
Lucky war so überrascht, dass er widerstandslos gehorchte und loslief. Da hörte Franzi auf einmal hinter sich Fionas Stimme: »Ich komme auch mit!« Dann trappelten Hufe hinter Franzi, kamen näher, und schon war Fiona an Franzis Seite, ebenfalls ohne Sattel und Zaumzeug auf einem Schimmel. Franzi nickte ihr nur kurz zu, dann sah sie wieder nach vorne. David galoppierte am Rand der äußeren Weide entlang und bog gerade in einen schmalen Feldweg ein. Tinka war ihm ein Stück voraus.
Franzi trieb Lucky noch mehr an. In scharfem Galopp nahmen Franzi und Fiona die Verfolgung auf. Der Wind pfiff ihnen um die Nasen. Regentropfen klatschten ihnen ins Gesicht. Sie bemerkten es nicht. Sie hatten nur ein Ziel vor Augen: David und Tinka so schnell wie möglich einzuholen. Jetzt erreichten sie den Feldweg. Dann sahen sie David am Horizont vor sich – und Tinka. Sie galoppierte immer noch ein Stück voraus.
»Schneller!«, rief Franzi.
Lucky schien zu spüren, dass es um alles ging. Er gab noch mal sein Bestes. Immer kürzer wurde der Abstand zu David und Tinka.
Jetzt hörte David, dass er verfolgt wurde, und drehte sich im Sattel um. Panik breitete sich auf seinem Gesicht aus. Hektisch spornte er Joker zu noch schnellerem Tempo an, aber er war zu grob. Joker wieherte empört auf und fiel zurück in Trab. Sofort wurde auch Tinka langsamer.
»Bleiben Sie stehen!«,
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