Die drei !!!, 13, Gefahr im Reitstall
rief Franzi.
»Halten Sie sofort das Pferd an!«, rief Fiona.
David dachte nicht daran. Verzweifelt versuchte er, wieder loszugaloppieren, aber Joker hatte endgültig genug von der unsensiblen Art seines Reiters. Er buckelte los, und bevor David wusste, wie ihm geschah, landete er in hohem Bogen im Matsch. Tinka kehrte um, stellte sich neben Joker und wieherte fröhlich. Franzi und Fiona brachten ihre Ponys zum Stehen und kreisten David ein.
Franzi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, weil David über und über mit Schlamm bespritzt war. »Tja«, schmunzelte sie. »Reiten ist schwer! Das waren doch Ihre eigenen Worte, oder?«
David wischte sich die Schlammspuren von der Stirn und starrte Franzi finster an. »Ich hab nichts getan, ihr könnt mir gar nichts nachweisen!«
»Das werden wir dann ja sehen«, sagte Franzi kühl. »Meine Freundinnen und ich sind Detektivinnen, und wir haben stichhaltige Beweise, dass Sie den Ponys hohe Dosen eines Beruhigungsmittels verabreicht haben. Das wird die Polizei bestimmt interessieren. Kommissar Peters ist übrigens schon unterwegs.«
David wurde bleich. Wie aufs Stichwort hörten sie aus der Ferne die Sirene des Polizeiautos aufheulen.
Das Reiterfest
»Da kommen sie!«, rief Kim aufgeregt und winkte Franzi zu.
Franzi winkte zurück, während sie gemächlich auf Lucky neben Tinka, Fiona und David auf den Ponyhof zuritt. Sie kam sich vor wie der Held in einem Westernfilm beim Happy End, wenn der Bandit endlich erledigt ist. Nur das Lasso fehlte, aber sie hatte David auch so eingefangen, und er wehrte sich auch nicht mehr.
Aber noch viel schöner war, dass sie endlich Tinka gefunden hatte. Immer wieder beugte sich Franzi kurz zu ihr rüber und strich ihr über den Kopf. »Jetzt pass ich immer auf dich auf«, flüsterte sie so leise, dass nur Tinka es hören konnte. »Dich wird keiner mehr entführen, das verspreche ich dir.« Tinka schnaubte und schien jedes Wort zu verstehen.
Da räusperte sich plötzlich Fiona. Seit sie David geschnappt hatten, war sie merkwürdig still gewesen. Jetzt sah sie Franzi mit großen Augen an. »Wird mich Kommissar Peters auch festnehmen?«, fragte sie ängstlich.
»Nein!«, sagte Franzi. »Natürlich nicht. Du bist doch noch viel zu jung, und außerdem …«
»Und außerdem?«, wiederholte Fiona leise.
Franzi zögerte. Sie war immer noch sauer auf Fiona, aber ihre größte Wut war inzwischen verraucht. Fiona schien es ja wirklich leidzutun, und sie musste sehr verzweifelt gewesen sein, dass sie so etwas getan hatte. »Und außerdem …« Franzi biss sich auf die Lippen und merkte, dass sie es noch nicht fertigbrachte, Fiona zu verzeihen, obwohl sie ihr geholfen hatte, David zu überführen.
Kim und Marie befreiten sie aus der unangenehmen Situation. Sie liefen ihr beide entgegen und bestürmten sie mit Fragen:
»Wie hast du das bloß geschafft?«
»Was ist genau passiert?«
»Du bist echt so was von mutig. Ich hätte mich das nie getraut.« Die letzten beiden Sätze kamen natürlich von Kim.
Franzi wehrte ab. »Ach, das war gar nicht so schwer! Und Fiona war ja auch dabei.« Dann stieg sie schnell ab und sah sich um.
Neben Kommissar Peters standen Fionas Eltern und starrten David fassungslos an. Kim und Marie hatten ihnen zwar schnell erzählt, was sie herausgefunden hatten, aber Fionas Eltern konnten es einfach noch nicht glauben.
Franzi ging stolz auf Kommissar Peters zu. »Wir haben wieder einen Fall gelöst. Dieser Mann hat etliche Ponys mit hohen Dosen eines Beruhigungsmittels geschwächt. Einige Ponys sind sogar richtig krank geworden.«
Marie gab dem Kommissar den Beutel, den David im Stall verloren hatte. »Und hier sind die Körner drin, die David heimlich unter das Kraftfutter gestreut hat. Das Medikament heißt Vetranquil.«
David stammelte: »W…woher wisst ihr das? Wie habt ihr das herausbekommen?«
»Tja«, sagte Kim und verschränkte die Arme vor der Brust. »Das können wir Ihnen leider nicht verraten, wir sprechen nie über unsere Ermittlungen.«
Kommissar Peters pfiff durch die Zähne. »Ihr habt ja wieder ganze Arbeit geleistet. Vielen Dank!«
Langsam begriffen Fionas Eltern, was passiert war.
»David!«, rief Frau Röhn. »Ausgerechnet du! Wir haben dir vertraut.«
Ihr Mann versuchte sie zu beruhigen und sah David verächtlich an. »Dass du so etwas tun konntest, ich dachte immer, du bist ein Pferdefreund.«
»Aber ich wollte doch nicht, dass die Ponys krank werden!«, beteuerte David. »Ich wollte
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