Die drei !!!, 13, Gefahr im Reitstall
gehört hat!«
»Wieso?«, fragte Marie. »Ich bin doch nicht seine Sklavin.« Damit drehte sie Franzi den Rücken zu und folgte dem Wegweiser zum Reiterstübchen, dem einzigen Ort, bei dem sie sicher war, dass Pferde ihn nicht betreten durften.
Franzi grinste. Marie würde bestimmt einen superlangweiligen Nachmittag haben, aber das geschah ihr nur recht. Warum hatte sie sich auch unbedingt in ihre Verabredung mit reindrängeln müssen?
»Hi, Franzi! Da bist du ja.« Fiona kam gerade aus dem Stall und lief auf sie zu. Sie trug Reithosen, blitzblank geputzte Stiefel und schwenkte lachend ihre Reitkappe. »Herzlich willkommen auf unserem Ponyhof!«
»Danke«, sagte Franzi. »Ich hab mich schon die ganze Fahrt darauf gefreut, eure Ponys und Pferde zu sehen.«
Fiona zwinkerte ihr zu. »Eigentlich wollte ich ja eine große, ausgiebige Führung machen und dir sämtliche Gebäude hier zeigen, aber ich vermute, du hast nichts dagegen, wenn wir die Führung abkürzen und gleich in den Stall gehen?«
»Du hast es erfasst!«, sagte Franzi.
Im Stall duftete es herrlich nach frischem Stroh, das eine rothaarige, schlanke Frau gerade mit einer Mistgabel in den Boxen verteilte. Sie war so in die Arbeit vertieft, dass sie Franzi und Fiona erst gar nicht kommen hörte.
»Mama!«, rief Fiona. »Das ist Franzi, meine neue Freundin.«
Frau Röhn legte die Mistgabel für einen kurzen Moment zur Seite und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Hallo, Franzi! Ich geb dir lieber nicht die Hand, sonst wirst du bloß schmutzig.« Sie hatte ein nettes Lächeln, sah aber ziemlich müde aus. »Entschuldige, ich muss leider weitermachen.« Und schon griff sie wieder nach der Mistgabel.
»Kein Problem«, sagte Franzi, während sie den Kopf reckte und ungeduldig nach den Ponys Ausschau hielt. Und da waren sie endlich! Nebeneinander standen sie in ihren geräumigen Boxen und streckten den Besuchern die Köpfe entgegen: drei Braune, zwei Füchse, drei Schimmel und zwei Schecken. Einer der Füchse scharrte nervös mit den Hufen auf dem Boden.
»Lass mich raten«, sagte Franzi. »Das ist dein Domino.«
»Stimmt«, antwortete Fiona und redete beruhigend auf ihr Pony ein. »Ist ja gut! Alles in Ordnung. Das ist nur eine neue Freundin von mir. Franzi ist total lieb, glaub mir.«
Domino legte die Ohren an. Er traute der Sache noch nicht. Franzi blieb lieber auf Abstand. Der Fuchs musste sich erst an sie gewöhnen.
Fiona ging weiter und zeigte ihr der Reihe nach alle Ponys. Im Gegensatz zu Domino waren sie richtig brav, fast ungewöhnlich ruhig, dachte Franzi und wollte Fiona schon darauf ansprechen, tat es dann aber doch nicht, weil sie in der letzten Box einen wunderschönen Schimmel entdeckte: Er war ziemlich klein, hatte eine zerzauste Mähne und samtweiche Augen.
»Und wie heißt du?«, fragte Franzi und streckte dem Schimmel vorsichtig ihre Hand hin.
»Das ist Coco«, sagte Fiona. »Die ist total lieb, fast so lieb wie deine Tinka.«
Coco schnupperte an Franzis Hand und leckte sie mit ihrer rauen Zunge ab.
Franzi lachte. »Ich hab heute zwar schon geduscht, aber die Hände kann man nicht oft genug waschen, da hast du recht.« Sie kraulte Cocos zerzauste Mähne, und die Schimmelstute ließ es ruhig geschehen.
»Los, lass uns ausreiten!«, sagte Fiona unternehmungslustig. »Ich nehme Domino, und du kannst gern auf Coco reiten. Ihr seid ja schon richtig gute Freunde geworden.«
»Danke«, sagte Franzi.
Die nächsten drei Stunden vergingen wie im Flug. Franzi und Fiona führten ihre Ponys zum Putzplatz, striegelten, sattelten und zäumten sie auf. Danach ging es quer über die Felder und Wiesen mitten hinein in die frische Frühlingsluft und die Sonne. Coco war wunderbar. Sie schien immer schon vorher zu wissen, was Franzi wollte, noch bevor sie die Hilfen gab. Fiona und Franzi trabten und galoppierten ausgelassen, bis sie schließlich doch müde wurden und zum Ponyhof zurückkehrten.
Als sie die Ponys trocken gerieben hatten und gerade wieder in den Stall bringen wollten, kehrte Stefan mit seinem Opel zurück.
Fiona strahlte ihn an. »Kommst du noch mit ins Reiterstübchen?«
Stefan schüttelte den Kopf. »Ein andermal. Wir müssen los. Ich muss noch in der Stadt was einkaufen.«
Franzi seufzte. Warum musste der Ponyhof bloß so weit draußen liegen? Es war echt doof, von Stefan abhängig zu sein. Aber es half alles nichts. Sie musste schnell zum Reiterstübchen laufen und Marie holen, und dann musste sie sich von Fiona
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