Die drei !!!, 14, Spuk am See
besser so. Sonst ziehen wir unser Angebot noch zurück.«
»Aber was ist mit deinem Ausritt, Franzi?«, fragte Kim. »Und mit deinem Beauty-Tag, Marie?«
Franzi machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich kann genauso gut ein andermal mit Fiona ausreiten. Sie hat bestimmt Verständnis dafür, schließlich ist das eine Art Notfall.« »Und ich verschiebe meinen Beauty-Tag einfach auf nächste Woche«, sagte Marie. »Kein Problem. Ich sehe auch so gut genug aus.« Selbstbewusst warf sie ihre langen Haare über die Schulter zurück.
Auf Kims Gesicht erschien ein glückliches Lächeln. Auch wenn Franzi und Marie sie manchmal nervten, wenn’s drauf ankam, konnte man sich hundertprozentig auf sie verlassen. Es war toll, solche Freundinnen zu haben!
»Ihr zwei seid einfach die Besten!« Kim sprang auf und fiel erst Franzi und dann Marie um den Hals. »Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll!«
»Da fällt uns schon was ein, oder?« Franzi zwinkerte Marie zu. »Genau.« Marie nickte. »Du könntest uns zum Beispiel einen Kakao Spezial im Café Lomo ausgeben.«
»Wird gemacht!« Kim lachte. Plötzlich sah der nächste Tag nicht mehr ganz so düster aus. Mit Franzi und Marie würde sie den Familienausflug schon überstehen – und vielleicht sogar Spaß dabei haben!
Achtung — nervige Zwillinge!
»Wann sind wir endlich da?«, wollte Ben wissen.
Kim verdrehte die Augen. Sie war jetzt schon genervt von dem nörgelnden Tonfall ihres Bruders. Seit sie losgefahren waren, hatten die Zwillinge diese Frage ungefähr hundertmal gestellt. Franzi, die neben Kim auf der Rückbank des Vans saß, legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. Kim war heilfroh, dass Franzi und Marie bei ihr waren. Ohne ihre Freundinnen wäre sie vor lauter Verzweiflung vermutlich schon längst aus dem fahrenden Auto gesprungen.
»Es dauert nur noch ein paar Minuten«, antwortete Herr Jülich, der hinter dem Steuer saß. »Bis zur Mühle sind es bloß noch fünf Kilometer.« Er zeigte auf ein Schild am Straßenrand, an dem sie gerade vorbeifuhren.
»Die alte Mühle gefällt euch bestimmt«, behauptete Frau Jülich betont munter. Sie schien sehr darum bemüht zu sein, gute Stimmung zu verbreiten.
»Wie heißt die Mühle eigentlich?«, fragte Marie.
»Nebelmühle.« Frau Jülich drehte sich um und lächelte Marie zu, offensichtlich hocherfreut über ihr Interesse. »Ich finde es wirklich sehr schön, dass ihr zwei uns begleitet. Frau Schmidt, die Besitzerin der Nebelmühle, wird uns gleich ein bisschen herumführen und alles zeigen. Und hinterher gibt’s Kaffee und Kuchen …«
»Ich hab aber keine Lust auf eine langweilige Führung«, maulte Lukas.
»Ich auch nicht!«, sagte Ben natürlich sofort. Die Zwillinge waren fast immer einer Meinung. »Können wir nicht gleich Kuchen essen? Schließlich ist es unser Geburtstag!«
Frau Jülichs Lächeln wirkte nun leicht angespannt. »Kommtnicht infrage«, stellte sie klar. »Frau Schmidt macht die Führung schließlich extra für uns. Ihr werdet sehen, das wird bestimmt sehr interessant …«
In diesem Moment piepte Kims Handy. Eine SMS von Michi!
Hallo, Kim! Ich wünsche dir einen schönen Tag. Lass dich nicht ärgern! Ich bin in Gedanken bei dir und freue mich schon sehr auf unseren Ausflug zur Linde morgen. Tausend Küsse, Michi
Kim las die Nachricht noch einmal und lächelte selig. Einen Moment lang vergaß sie alles um sich herum – sogar die nervigen Zwillinge. Sie hatte einfach den besten, liebsten und süßesten Freund der Welt! Schade, dass Michi jetzt nicht hier war. Sie hätte sich so gerne an ihn gekuschelt und seinen kräftigen Arm auf ihren Schultern gespürt …
Plötzlich ertönten von der hinteren Rückbank laute Knutschgeräusche. »Tausend Küsse, tausend Küsse, tausend Küsse«, krähte Ben, der über Kims Schulter gelugt und die SMS heimlich mitgelesen hatte.
Kim drehte sich wütend um. »Sei still! Und hör auf, meine Nachrichten zu lesen. Das ist meine Privatsache, klar?«
»Kim und Michi knutschen! Kim und Michi knutschen!«, rief Lukas und begann, wie ein Verrückter auf der Rückbank herumzuhüpfen.
Kim lief vor Wut knallrot an. Sie hätte den Zwillingen am liebsten die Hälse umgedreht. Die zwei neugierigen Kröten raubten ihr noch den letzten Nerv. »Haltet jetzt gefälligst die Klappe!«, zischte sie. »Sonst passiert was, klar?«
»Ignorier die beiden einfach«, sagte Marie leise. »Dann geben sie bestimmt bald Ruhe.«
Aber Marie hatte die Ausdauer der
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