Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht
»Der tut nichts, der ist genauso betäubt wie die anderen. Aber bitte, wenn Sie unbedingt darauf bestehen!« Er zog den Reißverschluss der Reisetasche ganz auf, packte den Kaiman unsanft am Genick, zog ihn heraus und steckte ihn in einen Käfig. Dabei verzog er keine Miene. Offenbar machte er so was täglich und war total abgebrüht.
Franzi hätte sich am liebsten auf ihn gestürzt und geschüttelt, was ihm eigentlich einfiel, arme, wehrlose Tiere sinnlos zu quälen, aber sie tat es dann doch nicht. Es hätte den Tierquäler wahrscheinlich gar nicht beeindruckt, und außerdem wäre die Polizei sofort eingeschritten.
Der Zollbeamte durchsuchte noch einmal gründlich die letzte Reisetasche und nickte schließlich Kommissar Peters zu. »Das war’s!«
»Vielen Dank«, sagte der Kommissar. Dann drehte er sich zu den Schmugglern um. »Das wird ein böses Nachspiel für Sie geben. Sie sind vorläufig festgenommen wegen des dringenden Verdachts auf Tierschmuggel.«
Flo und Lutz hörten sich seine Worte schweigend an. Aber wenn Blicke hätten töten können, wäre der Kommissar auf der Stelle tot umgefallen. Die Luft im Raum knisterte vor Spannung.
»Und was ist mit mir?«, brach der Zoodirektor das Schweigen. »Kann ich jetzt gehen?«
»Ich will auch gehen!«, sagte Herr Keller sofort. »Ich habe nichts mit der Sache zu tun.«
Kommissar Peters lächelte müde. »Nein, Sie können nicht gehen. Wir nehmen jetzt Ihre Personalien auf, und dann kommen Sie alle mit …«
Den Rest seines Satzes bekam Franzi nicht mehr mit, weil Marie ihr den Ellbogen in die Rippen rammte und ihr zuzischte: »Da drüben!«
Kim und Franzi rissen gleichzeitig die Köpfe herum. Im Fenster waren zwei Männer aufgetaucht, die neugierig in den Raum hineinsahen. Franzi pfiff leise durch die Zähne. Jetzt, wo alles gelaufen war, ließen sich Alex und Zeno plötzlich blicken!
»Herr Kommissar«, flüsterte Marie. »Schauen Sie mal – da!!«
Keine Reaktion. Kommissar Peters war so mit den Schmugglern beschäftigt, dass er nichts sah und nichts hörte. Alex und Zeno dagegen hatten anscheinend genug gesehen. Langsam zogen sie ihre Köpfe vom Fenster zurück.
Kim zögerte keine Sekunde. »Los, hinterher!«, rief sie Franzi und Marie zu.
Die drei !!! waren so schnell, dass nicht mal Kay und Martin rechtzeitig reagieren konnten. Mit zwei, drei Sätzen waren die Detektivinnen bei der Tür, rissen sie auf und rannten den langen Gang zurück. Zum Glück ließ sich die Sicherheitstür von innen öffnen. Sie stolperten ins Freie und sahen sich suchend um. Im Gewühl der Reisenden tauchte ein Rotschopf auf und daneben ein Mann mit verwuschelten braunen Haaren.
»Da sind sie!«, rief Franzi.
Die drei !!! stürmten los und setzten rücksichtslos ihre Ellenbogen ein.
»’tschuldigung!«, murmelte Kim, wenn sie wieder mal jemanden gerammt hatte.
Von allen Seiten kamen wütende Stimmen zurück: »Unverschämtheit!« – »Was fällt euch ein?« – »Könnt ihr nicht aufpassen?« – »Wir haben es auch eilig!«
Kim versuchte die Stimmen zu ignorieren und hastete weiter: über Koffer und Taschen, Schirme und Rucksäcke. Manche Leute sprangen jetzt schon freiwillig zur Seite, wenn sie hörten, dass hinter ihnen die Detektivinnen angerannt kamen. Der Abstand zwischen den drei !!! und Alex und Zeno wurde immer kleiner.
Irgendwann drehte Zeno sich um und rief: »Hey, Alter, wir werden verfolgt!«
»Na und?«, sagte Alex. »Das sind doch nur Kinder. Die hängen wir locker ab.«
Die Schmuggler legten wieder einen Zahn zu. Die drei !!! blieben ihnen dicht auf den Fersen. Keuchend jagten sie hinter den Verbrechern her, durch die Ankunftshalle vorbei hinüber zum Abflugbereich. Dort wurde es noch voller. Lange Schlangen von Urlaubern standen vor den Check-in-Schaltern an. Alex und Zeno schlängelten sich geschickt zwischen den Leuten durch. Doch dann schlugen sie plötzlich einen Haken nach links. Die drei !!! mussten stoppen und ein Stück zurücklaufen.
»Na wartet!«, rief Franzi. Sie machte Kim und Marie hektische Zeichen, und die verstanden zum Glück sofort, was sie wollte.
Die drei !!! hechteten nach rechts, direkt auf einen großen Kofferberg von Mallorca-Touristen zu. Wahllos griffen sie nach Koffern und Taschen. Da kamen Zeno und Alex auch schon auf sie zu.
»Eins, zwei, drei!«, rief Kim.
Bei drei warfen sie Alex und Zeno die Koffer vor die Füße. Die Schmuggler fluchten. Verzweifelt versuchten sie den Koffern auszuweichen. Zu spät! In hohem
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