Die drei !!!, 17, Gefährliche Fracht
Ankunft.
Plötzlich zuckte Franzi zusammen. Hinter Kommissar Peters tauchte ein schlanker Mann mit blonden Haaren und markanten Wangenknochen auf. Er war um die vierzig und trug diesmal Jeans und Rolli statt Anzug. Trotzdem erkannte Franzi ihn sofort wieder: Es war niemand anderes als Mister K, Herr Keller. An der Art, wie Kim und Marie sich streckten, merkte Franzi, dass sie ihn auch entdeckt hatten. Nach einem kurzen Blickkontakt gab Franzi das verabredete Zeichen. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und gähnte ausgiebig. Kommissar Peters antwortete mit dem ebenfalls verabredeten Zeichen: Er faltete ruhig seine Zeitung zusammen und legte sie auf der Bankneben sich ab. Stufe zwei der Operation hatte begonnen. Jetzt wussten alle beteiligten Beamten, dass Herr Keller am Tatort eingetroffen war.
Kim, Franzi und Marie wagten kaum noch zu atmen. Wenn Herr Keller da war, konnten Alex und Zeno nicht weit sein! Aber die beiden Schmuggler ließen auf sich warten.
Noch vier Minuten bis zur planmäßigen Ankunft. Die Buchstaben auf der Anzeigentafel ratterten: Maschine im Anflug. Langsam wurde auch Herr Keller nervös. Immer wieder fuhr er sich durch die blonden Haare und sah sich unruhig um. Dann hielt er es nicht mehr aus und zückte sein Handy.
»Ich bin’s. Mensch, sagt mal, wo bleibt ihr denn? … Was? Ich soll mich nicht aufregen? Super! Toller Tipp …« Herr Keller lauschte angestrengt. Sein Kopf wurde immer röter. »Das soll wohl ein Witz sein? … Ist es nicht? Hört mal, so geht das nicht! Wir hatten ausgemacht, dass ihr … nein, ihr habt gesagt, dass wir das zu dritt durchziehen. Ihr könnt mich doch jetzt nicht einfach hängenlassen … Was? … Undercover … im Hintergrund? Kneifen meint ihr wohl. Das darf doch nicht wahr sein … Feuerprobe? Für mich? … Nein, ich hör mir das nicht länger an. Ihr könnt mich mal!« Wütend schaltete Herr Keller sein Handy aus und stopfte es in die Hosentasche.
Noch eine Minute bis zur planmäßigen Ankunft.
Die drei !!! wechselten einen schnellen Blick. Das waren ja feine Komplizen! Alex und Zeno warfen Helmut Keller nicht nur von heute auf morgen ins kalte Wasser, sie hielten sich auch noch feige raus. Wenn er erwischt werden sollte, ließen sie ihn garantiert eiskalt ins Messer laufen.
Die Buchstaben auf der Anzeigentafel ratterten: Maschine gelandet.
Stufe drei der Operation hatte begonnen.
Schweißperlen glänzten auf der Stirn von Herrn Keller. Er wischte sie mit dem Handrücken weg. Dann drehte er sich um, wollte gehen. Zögerte, blieb doch stehen. Biss sich auf die Unterlippe. Steckte die Hände in die Hosentaschen. Trat kurz mit dem linken Fuß auf. Jetzt hatte er sich entschieden. Er würde bleiben und seinen Auftrag ausführen. Gebannt starrte er auf die Anzeigentafel, die immer noch Maschine gelandet meldete.
Plötzlich spürte Franzi einen Stoß in die Rippen. Marie hatte sie angerempelt.
»Was ist los?«, zischte sie ihr zu.
Marie deutete stumm mit dem Kopf nach rechts. Franzi und Kim folgten ihrem Blick. Dann sahen sie ihn auch: einen dicken Mann mit Halbglatze und großen Händen, der sich schnaufend ein paar dünne Haarsträhnen auf dem Kopf zurechtstrich. Ein Mann mit Anzug und Krawatte und robustem Schuhwerk: Herr Ottmann, der Zoodirektor!
Franzi riss die Augen auf. Was machte der denn hier? Warum riskierte er freiwillig, sich verdächtig zu machen und im schlimmsten Fall sogar geschnappt zu werden? Wollte er etwa vor Ort überprüfen, ob seine »Ware« auch wirklich lebend ankam?
Die Buchstaben auf der Anzeigentafel ratterten: Gepäckausgabe.
»Was machen wir denn jetzt?«, zischte Franzi ihren Freundinnen zu.
Kim holte tief Luft. Sie wollte gerade vorschlagen, den Zoodirektor anzusprechen, um ihn aus dem Konzept zubringen, aber sie kam nicht dazu.
»Wir machen gar nichts«, sagte Martin ruhig. Seine Stimme war leise, hatte aber einen sehr bestimmten, fast schon drohenden Unterton. Kay und Martin rückten den drei !!! unmerklich auf die Pelle.
Auf einmal fand Marie die beiden überhaupt nicht mehr cool. Kay sah auch gar nicht aus wie Adrian, seine Augen waren viel zu hart und glanzlos. »Was soll das?«, beschwerte sie sich flüsternd. »Wir sind doch keine Gefangenen!«
Kay und Martin schwiegen lächelnd, aber sie rückten keinen einzigen Millimeter zur Seite. Langsam reichte es Marie. Das konnten sie nicht machen mit den drei !!!, das ging eindeutig zu weit! Hinter dem Rücken der Bodygards gab sie Kim und Franzi heimliche
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