Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
Sofa hin und her. Ihre Gesichtsfarbe war immer noch verdächtig rot. Schließlich räusperte sie sich und murmelte: »Ja, es stimmt. Ich bin wieder verliebt in Benni.«
»Hurra!«, riefen Kim und Marie gleichzeitig.
Als Kim aufsprang und Franzi umarmen wollte, wich Franzi aus. »Schon gut, jetzt wisst ihr es. Können wir dann vielleicht wieder über was anderes reden?«
»Klar«, sagte Marie. »Wann gibst du Benni ein Zeichen, damit er merkt, dass er wieder Chancen bei dir hat?«
»Ein Zeichen?« Franzi tat so, als würde sie nicht verstehen, was Marie meinte.
Kim kicherte. »Schon mal was von moderner Kommunikation gehört? Es gibt E-Mail, SMS, Telefon, Handy …«
»Gute Idee«, sagte Franzi. »Am besten nehme ich eins von diesen Sekten-Handys, die sollen doch angeblich so sicher sein. Vielleicht schützen sie ja nicht nur vor Krankheiten, sondern auch vor Liebeskummer.«
Kim und Marie prusteten los.
»Gut möglich«, sagte Marie. »Ich fürchte nur, ich muss dich enttäuschen. Es gibt diese tollen Handys nicht mehr.«
»Nein? Warum denn nicht?«, fragte Kim gespielt erstaunt.
Marie nippte an ihrer Cola. »Die genaueren Details werden wir gleich erfahren. Kommissar Peters müsste eigentlich jeden Moment hier sein.«
»Und das erzählst du uns erst jetzt?«, rief Franzi entrüstet.
»Was wäre das Leben ohne Überraschungen?«, sagte Marie.
Wie aufs Stichwort betrat Kommissar Peters das Café Lomo . Gut gelaunt steuerte er auf die Detektivinnen zu, bestellte einen Cappuccino und setzte sich zu ihnen. »Hallo zusammen! Ich hab’ mir extra ein Stündchen freigenommen, um euch von den Fortschritten unserer Ermittlungen zu erzählen. Aber vorher wollte ich mich noch mal bei euch bedanken. Ihr habt wirklich sensationelle Arbeit geleistet. Hut ab!«
Das Lob ging runter wie Öl. Die drei !!! strahlten um die Wette.
»Aber der Fall war wieder viel zu gefährlich für euch«, fügte der Kommissar hinzu. »Das nächste Mal müsst ihr euch früher bei mir melden. Nicht erst, wenn ihr die Täter überführen wollt.«
Kim, Franzi und Marie tauschten einen genervten Blick. Langsam konnten sie die ewig gleichen Ermahnungen nicht mehr hören. Warum behandelte Kommissar Peters sie immer noch wie Kinder, obwohl sie schon so viele Fälle für ihn an Land gezogen hatten?
»Wir haben uns doch diesmal früher gemeldet«, verteidigte Kim den Club. »Wegen der Pressemitteilung.«
Kommissar Peters musste lachen. »Ja, das stimmt, ich vergaß. Das war einen Tag vor der Überführung.«
»Die gefälschte Pressemitteilung war echt genial«, sagte Franzi, um das heikle Thema zu umschiffen. »Wie hat Polizeimeister Conrad das eigentlich hinbekommen? Alles sah so echt aus: der Text mit dem angeblichen Geständnis von Romy, das Foto von ihr, wie sie abgeführt wurde – in Handschellen. Dabei lief sie zu der Zeit ja noch völlig frei herum.«
Kommissar Peters schlürfte den Milchschaum von seinem Cappuccino. »Tja, da müsst ihr Conrad schon selber fragen. Er hat die Mitteilung zusammen mit einer Kollegin unserer Presseabteilung am Computer gebastelt. Zum Glück gibt es ja heutzutage sehr gute Bildbearbeitungsprogramme.«
»Und Jimmy ist prompt darauf reingefallen«, sagte Marie. »Hat er denn inzwischen gestanden?«
Kommissar Peters nickte. »Ja, er hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. Es hat eine Weile gedauert, bis er wieder ansprechbar war und man vernünftig mit ihm reden konnte. Aber als wir ihn dann mit eurem erdrückenden Beweismaterial konfrontiert haben, ist er ziemlich schnell eingeknickt.«
»Romy auch?«, hakte Kim nach.
»Ja«, sagte Kommissar Peters. »Sobald wir ihr klar gemacht haben, dass Jimmy alles zugegeben hat, hat sie mit ihren Lügengeschichten und Schutzbehauptungen aufgehört. Bei den anderen war es übrigens ähnlich. Sam, Enzo und Ray haben auch gestanden. Und wir konnten noch einige weitere Komplizen festnehmen. Die Sekte wurde inzwischen aufgelöst und die Konten gesperrt. Sobald Jimmy und seine Komplizen verurteilt sind und alle Geschädigten ermittelt wurden, geht das Geld an sie zurück.«
So erleichtert Marie über den Ausgang der Ermittlungen war, Jimmy spukte immer noch in ihrem Kopf herum. Nie würde sie vergessen, wie er völlig hilflos auf dem Dach stand, kurz davor, sich das Leben zu nehmen. »Wie geht es Jimmy denn jetzt?«, erkundigte sie sich. »Hat er immer noch diese schrecklichen Wahnvorstellungen von den Verschwörern?«
»Ich denke schon«, sagte Kommissar Peters.
Weitere Kostenlose Bücher