Die drei !!!, 19, Teuflisches Handy
hat.«
»Die Wahrheit!« Kim verzog ihre Mundwinkel. »Als Detektivinnen dürfen wir niemandem einfach so glauben, ohne Beweise und Hintergrundinfos. Kommt, lasst uns in Franzis Zimmer gehen und schnell im Internet recherchieren. Ich möchte mehr über diesen Jimmy herausbekommen.«
Kim und Franzi standen auf, aber Marie drückte sie wieder auf ihre Stühle zurück und zückte triumphierend ihr neues Handy. »Spart euch den Weg, ich kann doch jetzt mit meinem tollen Spielzeug hier ins Internet gehen.«
»Das hätte ich glatt vergessen«, sagte Kim. Sie zwinkerte Marie zu und kicherte. »Deine Handysucht hat auch manchmal Vorteile!«
Marie zog ihre linke Augenbraue hoch. »Seht ihr! Und ihr wolltet mir das Handy schon wegnehmen. Also, dann wollen wir mal.«
Blitzschnell öffnete sie den Internetzugang und tippte Jimmys Namen ein. Sekunden später waren sie auf Jimmys Homepage. Gleich auf der Startseite fanden sie den Aufruf mit der Warnung vor den gefährlichen Handystrahlen. Daneben war ein Link zur Studie aus den USA. Als Marie den Link öffnete, gelangte sie zu einem großen, amerikanischen Wissenschaftsportal.
»Sieht seriös aus«, musste Franzi zugeben. »Der Typ mit der Brille da auf dem Foto scheint der berühmte Mediziner zu sein.«
Kim nickte. »Die Studie ist ganz schön lang und komplett auf Englisch. Bis wir die übersetzt haben, dauert das ewig, und dann verstehen wir wahrscheinlich trotzdem nur die Hälfte.«
Marie ließ ihren Seestern-Anhänger gedankenverloren durch die Finger gleiten. »Stimmt. Wir bräuchten jemanden, der sich damit auskennt, am besten natürlich einen Mediziner, der an der Uni forscht.«
Die Detektivinnen sahen sich ratlos an. Franzis Vater war zwar Tierarzt, doch seine Zeit an der Uni war lange her, und im Alltag hatte er bloß mit Katzen, Hunden und Meerschweinchen zu tun. Außerdem gehörte es zu den unumstößlichen Prinzipien des Detektivclubs, die Eltern aus den Ermittlungen herauszuhalten. Am Ende kamen sie sonst noch auf die dumme Idee, ihnen das »viel zu gefährliche« Hobby zu verbieten.
Doch plötzlich leuchteten Franzis Augen auf. »Ich hab’s! Stefans bester Freund Patrick studiert Medizin! Der ist total nett und hilft uns bestimmt. Wisst ihr was? Ich drucke die Studie gleich aus, und dann gebe ich sie Stefan. Zum Glück ist er heute zu Hause, weil er für eine BWL-Prüfung lernen muss.«
»Super Idee«, sagte Marie sofort. »Da komme ich gleich mit. Ich hab Stefan ewig nicht gesehen.« Schnell zog sieihren Taschenspiegel heraus und zog sorgfältig ihren himbeerfarbenen Lippenstift nach. Obwohl sie seit einiger Zeit nicht mehr in Stefan verknallt war, fand sie Franzis großen Bruder immer noch ziemlich attraktiv. Außerdem lebte sie nach der Devise, dass man beim Flirten nie aus der Übung kommen sollte.
Kim und Franzi prusteten gleichzeitig los.
»Alte Liebe rostet nicht«, sagte Kim, und Franzi schlug sich lachend auf die Schenkel.
»Lasst den Quatsch!«, sagte Marie. »Manchmal seid ihr echt so was von kindisch. Wir sollten jetzt dringend unseren Power-Spruch aufsagen. Sieht ganz so aus, als könnten wir für unseren neuen Fall jede Menge Energie brauchen.«
Endlich hörten Kim und Franzi auf zu grinsen. Feierlich stellten sich die Detektivinnen im Kreis auf, streckten die Arme aus und legten die Hände übereinander. Dann riefen sie im Chor: »Die drei !!!«
Kim sagte: »Eins«, Franziska »Zwei!« und Marie »Drei!«. Am Schluss hoben sie gleichzeitig die Hände in die Luft und riefen laut: »Power!«
Wer ist Jimmy?
Eigentlich hätte Marie sich freuen müssen, weil alles wie am Schnürchen klappte. Stefan hatte Patrick gleich angerufen, und der hatte versprochen, sich die Studie aus den USA so bald wie möglich anzusehen. Patrick kannte sich sogar ziemlich gut mit gesundheitsschädlichen Strahlen aus, weil er an der Uni gerade ein Seminar zu diesem Thema belegte. Bald würden die drei !!! mehr wissen und konnten weiterermitteln.
Trotzdem radelte Marie mit gemischten Gefühlen zurück nach Hause. Die Begegnung mit Stefan war alles andere als toll gewesen. Er hatte die ganze Zeit mit Kim und Franzi geredet und Marie kaum beachtet, als ob sie Luft gewesen wäre. Total unhöflich! Marie presste die Lippen aufeinander und fuhr schneller. Wie hatte sie sich nur damals in Franzis großen Bruder verlieben können? So gut, wie sie ihn in Erinnerung gehabt hatte, sah er auch wieder nicht aus. Da war Adrian mit seinen samtweichen, hellbraunen
Weitere Kostenlose Bücher