Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
damit alles realistischer wirkt.«
Marie atmete auf. »Mit dieser Info kann ich mir das gleich viel entspannter ansehen. Die Maske ist wunderschön!« Sie blickte auf die kleine Tafel, die am Fußende der Grabkammer befestigt war. »Hier steht, dass sie aus Obsidian und Jade gefertigt ist. Das Ganze muss ein Vermögen wert sein.«
Felipe nickte. »Allein der Materialwert ist unfassbar hoch. Was die Maske noch kostbarer macht, ist die Tatsache, dass sie und die Grabbeigaben nahezu vollständig erhalten sind. Viele Maya-Gräber wurden nämlich im Lauf der Jahrhunderte geplündert oder zerstört. Oder sie sind so gut versteckt, dass man sie bislang nicht entdeckt hat.«
»Woher weiß man denn so genau, dass dies das Grab einer Königin mit dem Namen Xana ist?«, wollte Kim wissen. »Ich meine, ich kann nirgends eine Inschrift finden.«
Felipe lächelte. »Man weiß es nicht genau. Aber solche wertvollen Totenmasken hat nicht jeder Tote bekommen, nur sehr reiche Leute. Auch die Kakaobecher, die als Grabbeigaben dazugelegt worden waren, deuten darauf hin, dass die Frau von hoher Abstammung war. Kakao war bei den Maya ein sehr teures Getränk, das Adligen und Königen vorbehalten war.«
»Es wäre ein Albtraum für mich, wenn ich mir keinen Kakao Spezial leisten könnte«, murmelte Kim.
Franzi und Marie kicherten.
Felipe trat einen Schritt zur Seite. »Wenn ihr genau hinseht, erkennt ihr auf den Kakaobechern Spuren einer aufwendigen Verzierung. Diese hier auf den Repliken ist nicht ganz so genau. Aber auf den Originalen erkennt man die Vanillepflanzen gut.«
»Oh!«, rief Franzi dazwischen. »Haben die Maya ihren Kakao etwa auch mit Vanille verfeinert? Dann geht der Kakao Spezial im Lomo ja auf einen uralten Maya-Brauch zurück?«
Felipe grinste. »Das kann ich dir nicht sagen. Nur, dass die Forscher, die die Becher mit dem Vanillemuster gefunden haben, sich an eine alte mexikanische Legende erinnert haben. Darin geht es um die Entdeckung der Vanille, und eine Frau mit dem Namen Xanath spielt eine große Rolle. Deshalb haben die Wissenschaftler die Maske Xana getauft.«
»Was für eine schöne Idee«, stellte Kim fest. »Die Legende musst du uns mal erzählen.«
Plötzlich wurde das Stimmengewirr, das die ganze Zeit um sie herum geherrscht hatte, leiser und verstummte schließlich ganz. Die Leute bewegten sich auf ein Ende des Saals zu.Ein großer, schlanker Mann hatte dort ein Podest betreten.
»Das ist der neue Kurator des Museums«, sagte Felipe. »Dr. Felix Mahler.«
Sie drängelten sich weiter nach vorne, um besser zuhören zu können.
Dr. Mahler begrüßte das Publikum und hieß es zur neuen, spektakulären Ausstellung herzlich willkommen. Er berichtete, dass das Museum neue Wege beschreite und, neben zahlreichen Renovierungsarbeiten und Umbauten, einen neuen Finanzplan aufgestellt habe. Damit würden Kosten an verschiedenen Stellen eingespart, um so weitere publikumswirksame Projekte wie Die Gräber der Maya zu finanzieren.
»Unser Museum ist etwas ganz Besonderes geworden«, sagte der Kurator stolz. »Eine neue Ära der Museumskultur hat begonnen – das Stichwort heißt Erleben !«
Das Publikum klatschte.
Er fuhr fort: »Ich danke dem Museo Maya in Campeche für die hervorragende Kooperation, besonders dem Direktor Dr. Jorge Castañeda und seinem Mitarbeiter Felipe Baer-Cavallo, der den Kontakt hergestellt und somit diese Ausstellung überhaupt ermöglicht hat.«
Felipe bekam rote Wangen. Franzi warf ihren Freundinnen einen stolzen Blick zu.
»Glückwunsch!«, ertönte plötzlich eine Stimme hinter Felipe. Franzi erkannte Karsten. Der Student nickte den drei !!! zu und begrüßte Felipe per Handschlag. »Bei einer Ansprache mit Namen erwähnt zu werden, passiert nicht oft«, flüsterte er.
Felipe nickte. »Danke!« Es war ihm anzusehen, wie sehr er sich freute.
Der Kurator schien zum Schluss zu kommen: »Und nun lade ich Sie dazu ein, in die faszinierende Welt der Maya abzutauchen. Bewundern Sie die wertvolle Maske der Königin, entziffern Sie Hieroglyphen am Touchscreen, genießen Sie eine Runde des berühmten Ball-Spiels der Maya mit vollem Körpereinsatz per Wii.« Der Kurator machte eine Kunstpause, dann fuhr er fort: »Und lassen Sie sich von unserem Gewinnspiel überraschen! Ich verrate nur so viel: Auch hier ist Körpereinsatz gefordert – denn unser Museum ist nicht nur etwas für den Kopf!« Dr. Mahler strahlte das Publikum an. »Die Station ›Meisterdieb im Museum‹ wurde in der
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