Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
dem Fehler bisher einfach nicht auf die Spur gekommen.« Er kratzte sich am Kopf. »Ich habe mir das alles völlig anders vorgestellt.«
Timo Bach nickte bedächtig. »Wir uns auch.«
»Was soll das heißen, Herr Bach?«, fragte Dr. Mahler eisig.
Der Museumswärter schwieg und nahm konzentriert seine Schuhspitzen in Augenschein.
Die Polizisten wechselten einen vielsagenden Blick. »Wir sollten dann mal den Rundgang machen und das Prozedere abschließen«, sagte der eine schnell.
Sein Kollege räusperte sich. »Richtig. Am besten bitten Sie die Besucher jetzt, das Museum zu verlassen. Die Kollegen stehen schon beim Eingang und werden kontrollieren, ob sich jemand auffällig verhält oder etwas bei sich hat.«
»Gut.« Der Kurator wandte sich ab und ging auf drei alte Damen zu, die etwas verloren in der Ecke standen. »Ich muss um Ihr Verständnis bitten«, sagte er. »Aber es wäre sehr nett, wenn Sie den Saal jetzt verlassen würden. Wir laden Sie gerne auf einen Kaffee oder ein anderes Getränk im Museumscafé ein und hoffen, dass der Schreck nicht allzu groß war.«
Die drei Damen nickten verständnisvoll und begaben sich zum Ausgang des Saals. Der Kurator sprach die restlichen Besucher an. Auch diese verließen ohne Widerrede den Raum.
»Ich helfe Ihnen, das Publikum im Foyer über den Fehlalarm zu informieren«, sagte Karsten und machte einen Schritt auf Dr. Mahler zu. Der Kurator nickte. »Danke, das ist sehr nett von Ihnen.«
Die beiden verließen gemeinsam den Saal. Die drei !!! und Felipe folgten in einigem Abstand.
Kim zog die Stirn in Falten. »Irgendetwas kommt mir komisch vor.«
Felipe sah Kim erstaunt an. »Was meinst du damit?«
»Ich habe Karsten vorhin bei der Grabkammer beobachtet.« Kim zögerte, dann fuhr sie fort: »Er stand sehr nahe dran und wirkte irgendwie nervös.«
Auf Felipes Stirn erschien eine Falte. »Was willst du damit sagen?«
Kim pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ich weiß, es klingt total übertrieben, aber Karsten kommt mir verdächtig vor.«
Felipe sah Kim entsetzt an. »Das ist doch völlig absurd! Es gab einen Fehlalarm, warum auch immer. Zum Glück ist nichts passiert. Fertig.«
Kim sah nachdenklich in die Ferne. »Hoffentlich.«
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Donnerstag, 22:30 Uhr
Felipe meinte heute Nachmittag, dass ich durch unsere Detektivarbeit etwas betriebsblind geworden bin und deshalb an allen Ecken und Enden Kriminelle vermute, wo gar keine sind. Ich musste ganz schön schlucken.
Jetzt bin ich hin- und hergerissen zwischen meinem Bauchgefühl und den rationalen Argumenten, die gegen meinen Verdacht sprechen. Aber ich habe mich bis jetzt doch immer auf mein Gefühl verlassen können! Mann, ist das schwierig. Vielleicht hilft es, alles aufzuschreiben. Also, der Reihe nach:
Heute gab es einen Vorfall bei der Ausstellungseröffnung im Stadtmuseum. Ein Alarm wurde ausgelöst, und zwar in einem Saal, in dem eine unermesslich wertvolle Totenmaske einer Maya-Königin ausgestellt wird. Das Museum besitzt seit einem Vierteljahr ein neues Sicherheitssystem, das international den momentan höchsten Standard hat. Das haben uns zwei Museumsaufseher erzählt, mit denen wir uns nach dem Alarm unterhalten haben.
Tagsüber sind Laserfeld-Anlagen aktiviert und nachts sogenannte intelligente Netzwerkkameras, die auf die kleinste Bewegung reagieren und sofort eine Aufnahme starten. Gleichzeitig geht ein Ruf im nächstgelegenen Polizeirevier ein und an allen Türen und Fenstern werden Gitter heruntergelassen.
Eigentlich ist diese Alarmanlage wirklich super, allerdings hat sie irgendeinen Fehler im System, den die Servicetechniker immer noch nicht gefunden haben. Deshalb löst sie immer wieder aus, auch wenn eigentlich alles in Ordnung ist. Besonders ärgerlich ist, dass jedes Mal ein Notruf bei der Polizei eingeht, die dann sofort mit zwei Wagen und vier Mann anrückt. Diese Einsätze muss das Museum natürlich bezahlen, und das geht ganz schön ins Geld. Es gab in den letzten drei Wochen bereits drei Fehlalarme. Es liegt also nahe, dass der Alarm auch heute wieder eine Fehlermeldung war. Allerdings habe ich bei der ganzen Sache ein merkwürdiges Gefühl. Ich kann es nicht genau erklären und ich muss zugeben, dass es eigentlich keinen richtigen Anhaltspunkt für meinen Verdacht gibt. Aber mir ist eine Person aufgefallen, die sich auffällig benommen hat: Karsten Stetter, Archäologie-Student und ein Freund von Felipe. Ich habe mich mit ihm
Weitere Kostenlose Bücher