Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
Freunde.
Juana und Miguel unterhielten sich auf Spanisch. Franzi verstand nicht viel, aber in den Augen von Felipes Mutter lag solch ein freudiges Glitzern, dass auch ohne viele Worte klar war, dass sie sich mindestens genauso wie Franzi auf die Rückkehr von Felipe freute.
Die Milchglastür, die die Halle von der Gepäckausgabe trennte, glitt auseinander. Ein gutes Dutzend Passagiere strömte heraus. Franzi trat unruhig von einem Bein aufs andere und reckte den Hals. Gleich würde Felipe kommen. Ihr süßer Freund mit den dunklen Locken und den schönsten Augen der Welt! Gleich würde sie sich in seine Arme werfen.
Immer wieder öffnete und schloss sich die Glastür. Die Halle füllte sich zusehends mit Menschen, die lautstark ihre Angehörigen begrüßten, Koffer wurden durch das Gedränge manövriert, ein Hund bellte. Franzi sah auf ihre Uhr. Sie warteten schon über zehn Minuten! Ungeduldig trat sie von einem Bein aufs andere. Sie beobachtete weiter die Begrüßungsszenen. Ein Paar stand mitten im ganzen Trubel und umarmte sich völlig selbstvergessen. Der Mann hatte einen Strauß langstieliger Rosen in der Hand, die er in der Aufregung vergessen hatte zu überreichen. Ein Labrador schnupperte schwanzwedelnd an einer der Blüten, während sich das Paar küsste. Ein Rosenblatt löste sich und blieb auf der Nase des Hundes kleben. Er setzte sich und versuchte es mit der Vorderpfote wegzuwischen. Dabei musste er mehrmals niesen. Franzi fing an zu lachen.
»Hallo!«, ertönte plötzlich eine Stimme. Franzi zuckte zusammen. Vor ihr stand ein braun gebrannter, vielleicht 20-jähriger Mann in kariertem Hemd und Cargohosen. Er ließ seinen großen Rucksack neben sich auf den Boden fallen und deutete auf das Begrüßungsschild. »Bist du Franzi?«
Franzi nickte. »Ja!« Sie versuchte dem Mann in die Augen zu sehen, was schwer war, weil die Krempe seines Indiana-Jones-Hutes einen dunklen Schatten auf sein Gesicht warf. Felipes Mutter und Onkel traten näher. Kim und Marie warfen sich fragende Blicke zu.
Franzi spürte ein Kribbeln in der Magengegend. Sie sah zum Ausgang der Gepäckausgabe. Wo blieb Felipe nur?!
Der junge Mann lächelte. »Ich bin Karsten Stetter«, stellte er sich vor. »Ich war mit Felipe in Mexiko und …«
»Was ist mit Felipe?«, unterbrach ihn Franzi. »Wo ist er?«
Karsten schob seinen Hut zurück. Seine Augen blickten besorgt drein. »Er hat gerade ein Problem.«
Erstickt?
»Ist Felipe etwas passiert?«, fragte Franzi mit belegter Stimme.
Auch Juana sah jetzt alarmiert drein. »Was ist mit meinem Sohn?«, wollte sie wissen. Sie fasste nach Onkel Miguels Hand.
»Keine Sorge, es geht ihm gut.« Karsten hob beschwichtigend die Hände. »Wir sind wohlbehalten hier angekommen. Allerdings gibt es Ärger wegen einer der Kisten für die Ausstellung.«
Franzi zog die Stirn in Falten. »Welche Kisten?«
»Die Exponate für die Ausstellung, die nächste Woche hier im Stadtmuseum eröffnet wird, waren im gleichen Flieger wie wir«, antwortete Karsten. »Wusstest du davon nichts?«
Franzi schnippte mit den Fingern. »Die Ausstellung, doch, natürlich! Die Gräber der Maya. Felipe hat mir erzählt, dass durch seine Vermittlung Stücke aus dem Museo Maya in Campeche zum ersten Mal in Deutschland gezeigt werden – und zwar in unserem Stadtmuseum!«
»Genau.« Karsten nickte langsam. »Die Grabbeigaben sind unermesslich wertvoll. Und jetzt ist eine Frachtbox mit besonders kostbarer Keramik verschwunden. Felipe versucht gerade im Zollbereich die Angelegenheit zu klären.« Karsten räusperte sich. »Er war in Mexiko für die Vorbereitung des Versands zuständig.«
»Wir müssen sofort zu ihm und ihm helfen!«, rief Franzi. »Wir sind nämlich Detektivinnen!« Sie stellte Kim und Marie vor.
Karsten nahm seinen Hut ab und rollte ihn ein. »Schön, euch kennenzulernen. Felipe hat mir schon von eurem Club erzählt.«
Marie lächelte geschmeichelt. »Dann weißt du ja bestimmt, dass wir bislang jeden noch so schwierigen Fall lösen konnten. Am besten, wir gehen jetzt zu Felipe und sehen uns mal um.« Sie reckte den Hals und warf ihr langes blondes Haar zurück. »Wo geht es denn zum Zollbereich?«
Karsten winkte ab. »Das ist sinnlos.« Er zuckte mit den Schultern. »Versteht das bitte nicht falsch – aber ihr kommt da ohne Sondergenehmigung nicht rein.« Er verstaute seinen Hut im Rucksack. »Felipe hat mich gebeten, euch Bescheid zu geben, dass es noch eine Weile dauert, bis er kommt. Wir sollen
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