Die drei 48 Die Maske der Koenigin drei Ausrufezeichen
Franzi nahm Felipes Hand und drückte sie fest.
Karsten stand auf. »Ich muss jetzt auch so langsam los, wenn ich noch einen Platz in der Jugendherberge ergattern will.«
Juana schob ihre leere Kaffeetasse zur Seite. »Du kannst gerne bei uns unterkommen, wenn du möchtest.« Sie lächelte. »Bei Studenten ist das Geld doch immer knapp, und wir haben noch eine Schlafmöglichkeit im Büro neben dem Restaurant. Wie lange wolltest du denn in unserer Stadt bleiben?«
Karsten sah erfreut drein. »Ich wollte bei der Ausstellungseröffnung dabei sein und dann einfach mal weitersehen. Mein Semester beginnt erst in drei Wochen.«
»Dann wohne doch einfach bei uns, bis du wieder zur Uni musst«, sagte Felipe sofort. Er grinste. »Vielleicht willst du dir auch noch was dazuverdienen. Im Restaurant wird immer Hilfe gebraucht.«
»So habe ich das aber nicht gemeint!«, rief Juana. »Du kannst natürlich kostenlos bei uns wohnen.«
Karsten lächelte. »Vielen Dank. Das ist sehr nett von Ihnen. Ich nehme Ihr Angebot gerne an – und im Restaurant helfe ich natürlich auch mit!«
Onkel Miguel schlug Karsten auf die Schulter. »Das ist doch ein Wort.«
Im selben Moment klingelte Franzis Handy. Sie entschuldigte sich bei den anderen und ging ran. »Hi, Stefan!«
Franzis Bruder meldete sich gut gelaunt. Günther hatte tatsächlich das Auto reparieren können. Nun wollte Stefan wissen, ob er die drei !!! am Flughafen abholen sollte.
Franzi besprach sich kurz mit ihren Freundinnen. Sie beschlossen, dass Kim und Marie mit Michi und Holger die S-Bahn nach Hause nehmen würden, während Franzi mit Felipes Familie mit nach Billershausen fahren wollte.
Franzi gab Stefan die Nachricht durch. Dann betrachtete sie Karsten von der Seite. Der Student war ihr ziemlich sympathisch. Aber dass er jetzt an ihrem ersten gemeinsamen Abend mit Felipe dabei sein würde, passte ihr nicht wirklich. Sie hatte davon geträumt, dass sie eine Fahrt auf dem alten Karussell mit den Springpferden im Freizeitpark machen würden. Dort hatten sie sich zum ersten Mal geküsst und die Sterne hatten am Himmel gefunkelt. Franzi spürte, wie sie eine Gänsehaut bekam. Sie seufzte.
»Hallohallo, Erde an Franzi«, ertönte eine leise Stimme. Franzi blinzelte. Maries Gesicht war ganz nah an ihrem. Sie lächelte und fasste Franzi am Arm. »Eine Sache noch.«
»Ja?«
»Bevor du mit deinem Schatz für die nächsten Tage abtauchst, muss ich unbedingt noch etwas wissen.« Marie zuckte entschuldigend mit den Schultern.
Franzi und Felipe sahen sie verständnislos an.
»Holger meint, sie könnten erstickt sein.«
»Wer?!«
»Na, Hänsel und Gretel. Deine Geschichte von vorhin lässt mich einfach nicht mehr los. Fast erwürgt heißt erstickt, oder?«
Franzi musste kichern. Sie nickte. »Stimmt.«
Marie machte einen zufriedenen Gesichtsausdruck. »Also war es eine defekte Gasleitung. Hänsel und Gretel haben das Gas gerochen und das Fenster aufgerissen, aber es war zu spät, sie sind erstickt. Dann gab es eine Explosion, daher der Sand und die Glassplitter, und als sie tot am Boden lagen, hat es durchs offene Fenster geregnet, daher das Wasser.«
Franzi zog eine Augenbraue hoch. »Nicht schlecht.«
Felipe sah fassungslos von einem Mädchen zum anderen. »Was zum Teufel …«
»Ich erklär es dir gleich«, beeilte sich Franzi zu sagen. Dann wandte sie sich an Marie: »Ich muss dir aber leider sagen, dass sich die Geschichte anders zugetragen hat. Komplett anders.« Sie klopfte Marie auf den Rücken. »Vielleicht hilft es dir weiter, wenn du das Ganze nicht so, ähm, tierisch ernst nimmst.«
Marie schüttelte den Kopf. »Was soll das denn heißen?«
»Du darfst nur Fragen stellen, die mit Ja oder Nein zu beantworten sind«, sagte Franzi lachend. »Und für heute ist die Runde beendet.«
»Das kannst du nicht machen«, rief Marie. »Ich muss wissen, was passiert ist! Du weißt doch, eine der größten Detektivstärken ist Neugier!«
Franzi schüttelte den Kopf. »Nein! Die größte Stärke ist: Geduld!« Geschickt wich sie Maries Kitzelattacke aus und zog Felipe mit sich fort.
Die Maske der Königin
Sind Hänsel und Gretel überhaupt M e n s c h e n ? LG, Marie
Franzi tippte ihre Antwort:
Gute Frage. Die Antwort ist: Nein! Bis gleich, LG, Franzi
Franzi steckte das Handy in ihren Rucksack und schüttelte den Kopf. Marie hatte sie in den letzten fünf Tagen bestimmt zehn Mal angerufen und ihr SMS geschickt, um die verrücktesten Versionen zum Tatgeschehen
Weitere Kostenlose Bücher