Die drei !!!, 6, Skandal auf Sendung

Platzwart hatte netterweise seinen Erste-Hilfe-Kasten aus dem Hinterzimmer geholt, die Wunde desinfiziert und verbunden. Jetzt spürte Franzi den Schmerz nur noch als ein dumpfes Pochen.
    Kommissar Peters betrat forschen Schrittes den Raum. Hinter ihm erschien sein Kollege, Polizeimeister Conrad.
    »Was ist hier los?«, fragte der Kommissar streng.
    Marie lächelte ihm besänftigend zu. »Nichts Besonderes. Abgesehen davon, dass wir wissen, wer Thomas Niedlich entführt hat.«
    »Sie können den Fall als gelöst betrachten«, fügte Kim hinzu.
    Franzi grinste. »Sorry, aber wir waren leider schneller als Sie!«
    Der Kommissar schaute verblüfft von einem Mädchen zum anderen, während die drei !!! in befreiendes Lachen ausbrachen.

Franzis großer Auftritt
    Detektivtagebuch von Kim Jülich
    Sonntag, 12:05 Uhr
    Der Fall Thomas Niedlich ist gelöst! Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir es tatsächlich geschafft haben! Kommissar Peters war gestern Abend auch ziemlich überrascht, als wir ihm die ganze Geschichte erzählt haben. Erst war er ein bisschen sauer, weil wir seine Anweisungen missachtet und trotzdem weiterermittelt haben. Aber dann musste er doch zugeben, dass wir gute Arbeit geleistet haben.
    Er hat sofort Verstärkung angefordert und den gesamten Campingplatz absuchen lassen. Die Camper waren ganz schön überrascht, als sie mitten in der Nacht von der Polizei aus den Betten geholt wurden!
    Die Polizisten haben jedes Zelt und jeden Wohnwagen durchsucht und den ganzen Wald durchkämmt. Sie hatten sogar Hunde dabei! Aber Theo und Thomas Niedlich blieben verschwunden. Ihr Wohnwagen war leer und das Auto von Theo Niedlich war weg. Die beiden müssen die Flucht ergriffen haben, nachdem wir ihnen entkommen waren. Sie konnten sich natürlich denken, dass wir ihnen die Polizei auf den Hals hetzen würden, und darum haben sie sich abgesetzt.
    Aber Kommissar Peters meint, dass sie bestimmt bald gefasst werden. Er hat sie sofort zur Fahndung ausgeschrieben. Außerdem ist Thomas Niedlich so berühmt, dass er sich nirgendwo langeverstecken kann, ohne erkannt zu werden. Tja, Ruhm kann eben manchmal auch ein echter Nachteil sein!
    Übrigens ist meine Mutter natürlich mal wieder beinahe in Ohnmacht gefallen, als Kommissar Peters mich gestern Nacht nach Hause gebracht hat. Sie kann sich einfach nicht daran gewöhnen, dass ich mich gerne mit Kriminalfällen beschäftige. Statt sich zu freuen, dass Marie, Franzi und ich so erfolgreich sind, hat sie mir erst mal eine Standpauke gehalten. Sie wollte mir sogar Hausarrest aufbrummen! Aber da hat mein Vater zum Glück eingegriffen und mich verteidigt. Ben und Lukas sind von dem ganzen Krach natürlich auch wach geworden und wollten sofort wissen, was los war. Als sie gehört haben, dass ich in einem Streifenwagen nach Hause gebracht worden bin, waren sie richtig beeindruckt. Zum Glück hatte Mama dann alle Hände voll damit zu tun, die beiden aufgedrehten Nervensägen wieder ins Bett zu bringen, sodass sie abgelenkt war und nicht länger mit mir schimpfen konnte. Hoffentlich kriegt sie sich bald wieder ein!
    Ich überlege übrigens, ob ich meinen Berufswunsch noch einmal überdenken sollte. Mit meinem Krimi komme ich einfach nicht weiter, weil ich immer so mit dem Detektivclub beschäftigt bin. Außerdem finde ich es eigentlich viel spannender, echte Fälle zu lösen, als mir nur welche auszudenken und aufzuschreiben.
    Vielleicht sollte ich nicht Krimiautorin, sondern Detektivin werden! Dann könnte ich ja nebenher trotzdem noch die eine oder andere Krimigeschichte schreiben – wenn gerade mal eine kleine Auftragsflaute herrscht. Das ist doch die ideale Kombination, oder?! Bin völlig begeistert von meiner Zukunftsplanung. Aber meiner Mutter erzähle ich liebernichts davon …
     
    Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
    Sonntag, 12:31 Uhr
    Ich habe einen Entschluss gefasst: Ich muss endlich mit Franzi reden! Es wird höchste Zeit, dass wir die Sache mit Michi klären.
    Meine Wut auf Franzi ist während der aufregenden Ereignisse des gestrigen Tages fast komplett verraucht. Wenn man sich in großer Gefahr befindet, bekommen die Dinge plötzlich eine ganz andere Bedeutung. Als Franzi auf einmal verschwunden war und wir nicht wussten, was mit ihr passiert ist, habe ich erst so richtig gemerkt, wie wichtig sie mir ist. Franzi ist – neben Marie – meine beste Freundin und einer der Menschen, die mir am nächsten stehen. Ich will nicht, dass unsere Freundschaft wegen so einer