Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
Daniel. Und er hat Marion erzählt, dass ›es geklappt hat‹. Sein Komplize heißt übrigens Thomas, der hat ›Sachen vercheckt‹ . «
»Das klingt danach, dass sie tatsächliche Dinge aus den Schließfächern genommen und die Diebesbeute anschließend verkauft haben«, fuhr Franzi fort. »Dieser Daniel war so begeistert, dass er Marion ins Restaurant Isoletta eingeladen hat, um ganz groß mit ihr zu feiern.«
»Aber du hast doch gesehen, wie sie Sachen in die Spinde hinein gelegt haben?«, fragte Marie verwirrt.
»Ja, schon. Das ist etwas merkwürdig. Aber wie auch immer, etwas ist faul an diesem Daniel«, sagte Franzi. »Und offensichtlich steckt Marion mit ihm unter einer Decke. Das finde ich am schlimmsten.«
Kim nickte. »Sie wirkt so nett. Niemals hätte ich gedacht, dass so jemand kriminelle Dinger dreht!«
»Sie steigen ins Auto ein, verdammt«, murmelte Franzi. »Schnell, wir müssen die Räder holen und sie verfolgen.«
Marie schüttelte den Kopf. »Vergiss es. Mit dem Auto können wir niemals mithalten. Aber das brauchen wir auch gar nicht.«
Kim sah nervös den Rücklichtern des Autos nach. »Wir wissen nur, dass sie zum Restaurant Isoletta fahren – ich weiß nicht, wo das ist!«
»Aber ich«, antwortete Marie. »Es gibt nur eine Isoletta – und das ist das italienische Restaurant neben dem Jakobipark.Ein absoluter Geheimtipp für alle, die Fisch lieben. Ich war schon öfter mit meinem Vater dort. Seine Filmcrew feiert dort meistens die Premieren. Wenn wir uns beeilen, sind wir mit den Rädern sogar vor Marion und ihrem kriminellen Typen dort. Sie müssen mit dem Auto die Umgehungsstraße nehmen.« Maries Augen funkelten vor Tatendrang. »Wir sollten vorher noch das Richtmikrofon holen. Das Restaurant ist ziemlich weitläufig.«
Franzi erklärte sich bereit, das Abhörgerät zu holen, das sie im alten Pferdeschuppen neben dem Wohnhaus ihrer Familie aufbewahrten. Der Schuppen sah von außen unscheinbar und ein bisschen heruntergekommen aus – aber im Inneren befand sich das gemütlich eingerichtete Detektivbüro der drei !!!. Es war mit einem Tisch und Stühlen und einem abschließbaren Rollcontainer ausgestattet, der alle Dinge enthielt, die sie für ihre Detektivarbeit benötigten. In einer Ecke stand sogar eine alte Kutsche mit Verdeck, in der sie geheime Besprechungen abhalten konnten.
Kim sah auf die große Uhr über dem Schwimmbadeingang und machte plötzlich ein erschrockenes Gesicht. »Mist, das habe ich total vergessen: Ich muss um halb zehn zu Hause sein, sonst flippt meine Mutter aus.«
Marie fackelte nicht lange. »Die Sorgen hatten wir doch schon öfter. Das sollte kein Problem sein.« Sie lächelte. »Hiermit seid ihr herzlich zum Essen und zur Übernachtung bei mir eingeladen. Wir haben Ferien, da werden eure Eltern bestimmt nichts gegen so eine spontane Aktion haben.«
»Aber was sagen Tessa und dein Vater dazu?«, fragte Kim.
»Die würden sich bestimmt freuen.« Marie zwinkerte.
» Würden ?« Kim sah Marie fragend an.
»Sie würden sich freuen, wenn sie es wüssten. Sie sind aber nicht da. Tessa ist mit Lina zu Besuch bei ihrer Mutter und übernachtet dort, und Papa kommt irgendwann total spät von seinem Nachtdreh.«
Franzi grinste nun auch. »Dann ist ja alles klar. Ich frage meine Mutter gleich, nachdem ich das Richtmikro geholt habe.«
Kim rief ihre Mutter an. Überraschenderweise war sie sofort mit der spontanen Übernachtung einverstanden. Kim wirkte fast ein bisschen beleidigt. »Meine Mutter hat noch während Gesprächs meinem Vater zugerufen: ›Schatz, mach dich fertig, wir gehen aus – Kim kommt heute nicht nach Haus!‹. Das finde ich schon hart.«
Franzi klopfte ihr auf die Schulter. »Lass deinen Eltern doch auch mal ihren Spaß. Wann haben die beiden denn mal das Glück, dass weder die Zwillinge noch du da seid?«
Kim zuckte lächelnd die Schultern. »Eigentlich hast du recht.«
Marie erklärte Franzi noch, wie sie auf schnellstem Wege zu dem Restaurant finden würde, dann trennten sich die drei !!!.
Zwanzig Minuten später hatten Kim und Marie das Restaurant erreicht. Es war von einem weitläufigen, gepflegten Rasengelände umgeben. Eine große Terrasse, die von dichten Palmen und Agaven eingegrenzt war, schloss sich seitlich am Hauptgebäude an.
Die meisten Gäste saßen an diesem sommerlichen Abend draußen. An einer langen Tafel in der Mitte feierte eine große Gruppe laut und fröhlich. Kellner eilten geschäftig hin und her und brachten
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