Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
lächeln – und bis bald ☺ !!!
Michi hat mir heute aus einem Internet-Café in Südfrankreich eine ganz lange E-Mail geschickt. Er vermisst mich und würde am liebsten sofort nach Hause kommen, um mich in seine Arme zu schließen. Ach, Michi. Noch 12 lange Tage und Nächte müssen wir aushalten. Ich würde jetzt gerne einfach losfahren und dich in Südfrankreich treffen. Aber da dein Vater dabei ist, wäre das vielleicht doch nicht so romantisch ☹ .
Alles in allem scheint mein Problem im Vergleich zu denen von Marie und Franzi klein zu sein.
Marie ist völlig durch den Wind wegen Holger. Heute Nachmittag hat sie nicht nur gesagt, dass wir unsere Ermittlungen in dem Fall einstellen sollen, sondern auch noch, dass sie keine Lust mehr hat, bei den Proben für den ›Nixensommer‹ dabei zu sein! Sie würde den Anblick von Fleur nicht ertragen, nachdem sie jetzt weiß, dass Holger mit ihr zusammen ist. Ich finde allerdings, dass die beiden im Schwimmbadbistro irgendwie nicht aussahen wie ein Paar. Diese Fleur hatte eindeutig Tränen in den Augen – was Marie nicht gesehen haben will. Trotzdem verhält sich Holger einigermaßen merkwürdig. Er war es schließlich, der von Marie endlich eine Entscheidung haben wollte. Kaum ist Marie dazu bereit, eiert er so komisch herum.
Wenn ich nur wüsste, wie ich Marie helfen könnte! Zumindest h aben Franzi und ich sie dazu überreden können, in jedem Fall weiter beim Training mitzumachen. Es ist gerade jetzt wichtig, dass sie Ablenkung hat und nicht den ganzen Tag zu Hause sitzt und grübelt.
Bei Franzi sieht es auch nicht gerade rosig aus. Sie trifft Felipe am Donnerstagabend zum ersten und letzten Mal in dieser Woche. An allen anderen Tagen muss er im Restaurant seiner Mutter arbeiten und bei der Zaubershow seines Onkels die Technik machen. Er weiß immer noch nicht genau, wie lange er nach Mexiko geht, aber er wird sein Praktikum definitiv gleich zu Beginn des neuen Schuljahres antreten. Als wäre das nicht schon schlimm genug, muss Franzi jetzt immer öfter bei der Betreuung von Oma Lotti einspringen. Die alte Dame hat sich nach ihrem Schlaganfall zwar so gut erholt, dass sie ein paar Schritte am Gehwagen tun kann, aber sie braucht trotzdem sehr viel Hilfe. Seit sie im Haus von Franzis Familie wohnt, dreht sich alles um sie. Franzis Mutter kümmert sich rund um die Uhr um Oma Lotti. Und Franzi und ihre Geschwister unterstützen sie, so gut es geht. Alle helfen Oma Lotti natürlich gerne. Trotzdem habe ich das Gefühl, dass Winklers manchmal etwas überfordert sind.
Dass sie die Sache gemeinsam durchziehen, finde ich allerdings toll. Franzis Mutter hat gesagt, dass Oma Lotti für immer bei ihnen wohnen kann. Das gibt es ja nicht so oft.
Ich werde meinem Schatz jetzt eine MMS schicken – mit tausend Nixenküssen. Franzi hat mich am Montag im Kostüm fotografiert, als ich am Pool saß. Ich muss sagen, so ein Meerjungfrauenschwanz macht eine absolut vorteilhafte Figur ☺ .
B lut im Pool
Marion war wirklich eine sehr gute Trainerin. Sie schaffte es mit ihrer guten Laune spielend, alle für die Unterwassershow zu begeistern. Sogar Marie war so gefesselt, dass sie Fleur einfach ignorieren konnte.
Marion hatte sich eine Choreografie ausgedacht, in der die Geschichte einer Meerjungfrau erzählt wurde, die eine Kiste mit einem kostbaren Schatz in einem Schiffswrack findet.
»Zusammen mit ihren acht Freundinnen birgt sie die Kiste«, erzählte Marion. »Dabei werden sie von drei Haien beobachtet.« Sie zog die Augenbrauen hoch. »Ihr könnt euch denken, was jetzt passiert!«
»Es gibt ein Unterwassergemetzel und zum Schluss treiben Nixenschwanzstücke im blutgetränkten Pool?«, mutmaßte Lars.
Blake grinste und klatschte sich mit ihm ab. »Das wird ein hartes Stück Arbeit, bei neun Meerjungfrauen.«
Franzi sah verunsichert drein. »Echt jetzt?«
Marion seufzte. »Ich hatte mir das etwas abstrakter vorgestellt. Eher ohne Blut.«
»Ach, wie das denn?« Lars sah sie fragend an.
»Die Haie kreisen die Nixen ein. Aber dann schlagen die Meerjungfrauen zurück, sie hängen sich jeweils zu dritt an einen Hai und bezaubern ihn durch ihre Schönheit und ihre Anmut. Zum Schluss teilen sich alle den Schatz und sind glücklich.«
Die Jungen machten enttäuschte Gesichter.
»Bei der Abschlussveranstaltung sind kleine Kinder anwesend. Ihr wollt denen doch nicht den Schock ihres Lebens verpassen?« Marion sah die Jungen aufmunternd an. »Ich verspreche euch, dass ihr
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