Die drei Ausrufezeichen 43 - Nixensommer
dreimal die Woche statt. Da lernt man bestimmt sehr schnell«, fügte Franzi zuversichtlich hinzu.
Kim zögerte. Im Gegensatz zu Franzi und Marie war ihr alles, was körperliche Anstrengung erforderte, generell etwas unheimlich. Sie zog es in ihrer Freizeit eher vor, einen spannenden Krimi zu lesen und dazu eine Tüte Gummibärchen zu verputzen.
»Komm schon, gib dir einen Ruck«, rief Franzi. »Wir haben gerade keinen Fall in Aussicht – und wir können uns doch nicht ständig nur über die Jungs und die Probleme, die es mit ihnen gibt oder auch nicht gibt, unterhalten! Wir werden bestimmt total viel Spaß beim Training haben.«
Kim zog die Stirn in Falten. Plötzlich blitzten ihre Augen jedoch auf. Sie sagte knapp: »Ich bin dabei.«
»Das ging jetzt aber schnell«, bemerkte Marie erstaunt.
Kim zwinkerte. »Ich hasse Gartenarbeit.«
Marie und Franzi sahen sich ratlos an. »Was hat das denn mit dem ›Nixensommer‹ zu tun?«, fragte Franzi.
»Mir ist gerade eingefallen, dass ich meiner Mutter in den Sommerferien helfen soll, den Garten auf Vordermann zu bringen«, sagte Kim munter. »Aber wenn ich für eine Sportvorführung trainiere, kann ich natürlich nicht noch im Garten arbeiten. Meine Mutter wird als engagierte Lehrerin bestimmt einsehen, dass eine pädagogisch sinnvolle und wertvolle Beschäftigung vorgeht. Und das ist Monoflossentraining in der Gruppe ja wohl.«
Marie schüttelte lachend den Kopf. »Das klingt immer noch nicht wirklich nach Begeisterung für den Wassersport – aber Hauptsache, du bist dabei!«
»Ja!«, jubelte Franzi und riss die Arme hoch. »Das wird der beste Sommer aller Zeiten! Darauf müssen wir unseren Powerspruch zelebrieren, oder?!«
Sofort nickten sich die drei Mädchen zu. Dann riefen sie: »Die drei !!!.«
Kim sagte: »Eins!«
Franzi folgte mit: »Zwei!«
Marie rief: »Drei!«
Schließlich streckten sie die Arme in die Höhe und riefen gemeinsam: »Power!!!«
B adende Bärchen
Geheimes Tagebuch von Kim Jülich
Samstag, 13:45 Uhr
Hallo an alle Spione, die hier mitlesen.
Es ist ganz erstaunlich, welche raffinierten Programme man kostenlos aus dem Internet laden kann.
Du fragst dich, warum ich dir das erzähle?
Nun, die Webcam an meinem Laptop hat soeben ein paar schöne Fotos von dir geschossen und an mein Handy geschickt.
Wir sprechen uns!!!
Die Zwillinge sind für die nächsten zwei Wochen im Fußball-Camp, wo sie von ihrem Trainer hoffentlich richtig schön gequält werden. Das Mittagessen heute, allein mit Mama und Papa, war sehr schön. Es gab kein Geschrei, keine herumfliegenden Nudeln und keine Salatsoßensauerei. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, wann eine Mahlzeit bei uns je so entspannt und ruhig war. Papa hat zuerst total laut zu Mama gesagt: »Schatz, kannst du mir bitte mal …«, dann hat er mitten im Satz gemerkt, dass er gar nicht gegen Lukas und Ben anbrüllen muss, und hat grinsend weitergeflüstert: »… die Kartoffeln rübergeben?«
Am Montag fängt das Training für eine Unterwassershow mit Monoflossen im Waldschwimmbad an, zu dem Kim, Franzi und ich uns angemeldet haben. Wir sind tatsächlich alle drei genommen worden. Klasse! Mein Plan ist auch aufgegangen: Mama war total begeistert, dass ich für eine Sportaufführung t rainieren will, und hat gleich von selbst gesagt, dass die Gartenarbeit, zu der sie mich eigentlich eingeteilt hatte, damit für mich gestrichen ist. Ich sollte die verbleibende Zeit doch lieber meinen Kurzgeschichten widmen. Da sind wir uns ausnahmsweise einmal einig: In diesen Ferien werde ich mich wieder ernsthaft mit dem Schreiben beschäftigen!
Und natürlich dieses Wasserballett einstudieren. Mal sehen, wie das wird. Aber es ist tausendmal besser, mit Franzi und Marie als Nixe durchs Wasser zu tauchen (und davor und danach Eis zu essen oder Cola zu trinken), als unter sengender Sonne mit schweißnasser Stirn Unkraut zu jäten und sich Blasen an den Fingern zu holen!!!
Und nun muss ich noch eine sehr schlechte Nachricht loswerden. Ich war gestern nach der Schule mit Michi im Lomo, um auf den Start der Ferien anzustoßen. Das ist natürlich noch nicht die schlechte Nachricht. Die kommt jetzt: Michi hat mir gesagt, dass er für die nächsten zwei Wochen wegfährt. Sein Vater hat ein Last-Minute-Angebot für eine Mountainbikingtour durch Südfrankreich mit Outdoor-Übernachtungen entdeckt und spontan beschlossen, den Elektroladen für zwei Wochen dichtzumachen und seinen Sohn zu einem ›echten
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