Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo
von Sorglosigkeit weit entfernt. Irgendwo da draußen lief ein Verbrecher herum und die Leute hatten keine Ahnung.
»Welche Postkarte soll ich denn jetzt nehmen?« Marie riss Franzi aus ihren Gedanken. Unschlüssig hielt sie zwei Karten hoch, die sie aus dem Drehständer eines Souvenirladens gezogen hatte. Auf der einen war die Heimatstadt der drei !!! bei Sonnenuntergang zu sehen und auf der anderen bei Tageslicht.
»Ist doch egal«, meinte Franzi achselzuckend. »Nimm am besten beide.«
Marie schüttelte unwillig den Kopf. »Nein, ich nehme zweimal den Sonnenuntergang. Das ist die perfekte Urlaubskarte.«
»Finde ich auch«, stimmte Kim zu. Sie breitete theatralisch die Arme aus. »Es ist soooo schön hier! Das Reisebüro hat uns nicht zu viel versprochen: Was für eine tolle Stadt!«
Franzi musste sich auf die Unterlippe beißen, um nicht loszulachen. Die drei !!! hatten ausgemacht, heute harmlose Touristinnen zu spielen, aber Kim übertrieb es ein wenig mit ihrer Show.
»Kimberley?«, sagte Marie zuckersüß. »Du bist sicher so lieb und bezahlst drinnen schnell die Karten für mich.«
»Natürlich.« Kim hatte den Wink verstanden und verschwand mit hochrotem Kopf im Souvenirladen.
Franzi und Marie konzentrierten sich wieder auf ihre eigentliche Aufgabe. Unauffällig sahen sie zum Café Lomo hinüber. Eine Traube junger Leute kam heraus. Hinter ihnen erschienen Nicky, Leo und Sabrina in der Eingangstür.
»Es geht los!«, zischte Franzi.
Kim trat aus der offenen Ladentür und grinste. »Da komme ich ja gerade rechtzeitig.«
Die drei !!! beobachteten, wie Nicky sich von ihren Angestellten verabschiedete und das Café abschloss. Umständlich steckte sie den Schlüssel in die Tasche, drehte sich um und lief langsam los. Als sie die nächste Straßenkreuzung erreicht hatte, verließen die Detektivinnen ihren Beobachtungsposten und folgten der Besitzerin des Café Lomo im Sicherheitsabstand von ein paar Metern.
Nicky bog nach rechts in die Frickestraße ab. Franzi sortierte rasch die Menschen aus, die als Verfolger nicht infrage kamen: eine Familie mit zwei kleinen Kindern, ein verliebtes Pärchen und eine Frau mit Rollator. Dann fiel ihr ein junger Mann im kakifarbenen Parka auf. Er trug ein Basecap mit extrabreitem Schirm, der sein Gesicht komplett verschattete, und hatte die Hände in den Hosentaschen vergraben. Franzi stupste Kim an, und die gab Marie heimlich ein Zeichen. Konnte er derjenige sein?
Jetzt kam es auf Nicky an. Würde sie Franzis Tricks anwenden? Ja, sie beschleunigte ihre Schritte. Der Typ im Parkaging auch schneller. Kurz darauf wurde Nicky wieder langsamer und auch der Mann verringerte sein Tempo. Nicky lief weiter Richtung Norden. Plötzlich blieb sie stehen und verschwand in einem Handyladen. Der Mann machte einen Zwischenstopp beim Zeitungskiosk vor dem Handyladen und las scheinbar interessiert die Schlagzeilen.
Die drei !!! duckten sich hinter einer Plakatwand und sahen sich an. Sie waren sich absolut einig: Der Typ im Parka verfolgte Nicky!
Die Besitzerin des Café Lomo trat aus dem Handyladen und ging weiter. An ihren hastigen Schritten merkte man, dass sie den Verfolger inzwischen in ihrem Rücken spürte. Sie ließ das Zentrum hinter sich und bog in eine ruhige Seitenstraße ab. Hier gab es nicht mehr so viele Geschäfte und auch deutlich weniger Leute. Die drei !!! vergrößerten ihren Sicherheitsabstand etwas.
Der Mann klebte nach wie vor wie ein Schatten an Nicky. Leider drehte er sich kein einziges Mal um. Franzi hätte zu gern einen kurzen Blick auf sein Gesicht erhascht. War es der Störenfried aus dem Café? Der war ihr damals größer vorgekommen, aber sie konnte es nicht mit Sicherheit sagen.
Sie kamen an einem kleinen Museum vorbei, das gerade schloss. Eine Besuchergruppe strömte auf den Gehsteig. Sofort nutzten die Detektivinnen die Gelegenheit, um sich näher an den Mann heranzupirschen.
»Entschuldigung«, sprach plötzlich eine Frau Kim an. »Wissen Sie zufällig, wo das Einkaufszentrum ist?«
Kim erschrak. »Pssst! Nicht so laut!«, zischte sie, ohne nachzudenken. »Er kann uns hören.«
»Wer?« Die Frau blickte sich irritiert um.
Kim schlug sich mit der Hand auf den Mund. »N…niemand«, stammelte sie und wäre am liebsten im nächsten Gulli verschwunden.
Der Typ im Parka war abrupt stehen geblieben, obwohl Nicky weiterlief. Jetzt schob er sich durch die Besuchergruppe, schlug einen Haken und war plötzlich weg.
»Neeiiin!«, rief
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