Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo
als ob sie mit dem Handy telefonieren würde.
Nicky schüttelte heftig den Kopf. »Bloß nicht! Ich hab schon genug Ärger am Hals.« Sie deutete auf die Menschenmenge. Einige waren zwar bereits wieder am Gehen, dafür kamen ständig neue Schaulustige dazu.
Franzi seufzte. »Sollen DDA heute Abend wieder herkommen?«
Nicky lächelte dankbar. »Ja, bitte! Das wäre wunderbar.«
»Geht klar. Wir werden da sein.«
Von einer Kirche in der Nähe schlug die Turmuhr viermal zur vollen Stunde. Franzi stöhnte. Es war schon acht Uhr! Sie kam hoffnungslos zu spät zur Schule. Im Laufen tippte sie noch schnell eine SMS an Kim und Marie mit den aktuellen Neuigkeiten. Dann sperrte sie ihr Fahrrad auf, schwang sich in den Sattel und düste davon.
»Stopp!«, rief Kim. »Wir sollten nicht näher ranfahren. Das ist zu gefährlich.«
Franzi und Marie stiegen von ihren Rädern ab. Das Café Lomo lag etwa fünfzig Meter vor ihnen. Die drei !!! waren bereits um fünf Uhr nachmittags hergekommen, um Nicky ihre Hilfe beim Putzen der Fensterscheibe anzubieten.
Franzi verdrehte die Augen. »Ich dachte, das hätten wir geklärt. Wir hatten doch abgemacht, dass wir uns von diesem Anwalt nicht einschüchtern lassen.«
»Ja, schon …« Kim sah sich nervös nach allen Seiten um.
»Sonst können wir nicht richtig weiterermitteln«, sagte Marie, die Franzis Meinung teilte. »Komm schon, Kim, spring über deinen Schatten!«
Die Chefin des Clubs seufzte. Sie hatte niemand Verdächtigen entdeckt. »Okay, okay, ihr habt mich überstimmt.«
Die drei !!! stellten ihre Fahrräder ab. Franzi erkannte die Fensterscheibe nicht wieder. Sie war blitzblank geputzt. Sabrina und zwei Freunde von Nicky standen vor dem Café und unterhielten sich.
»Sieht super aus«, lobte Franzi.
Sabrina fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Zu dritt haben wir es ganz gut geschafft, aber das war echt harte Arbeit.«
Einer der Freunde von Nicky, ein Typ mit Pferdeschwanz und abgewetzter Lederjacke, grinste. »Die Farbe war nämlich wasserfest.«
»Das auch noch!«, empörte sich Kim. Sie wollte noch mehr sagen, kürzte das Gespräch aber lieber ab. »Wir müssen wieder los. Sag Nicky schöne Grüße, es bleibt alles so. Sie weiß dann schon Bescheid.«
»Mach ich gerne.« Sabrina verschwand mit Nickys Freunden im Café.
Marie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Bis das Café schließt, haben wir noch Zeit. Was haltet ihr davon, wenn wir zu diesem Laden mit den Wandtattoos gehen? Der ist ganz in der Nähe. Ich würde mir gern die Blumenmuster ansehen und überlegen, was in mein Zimmer passen könnte.«
»Gute Idee«, sagte Kim, offensichtlich erleichtert, sich bald wieder auf neutralem Boden zu bewegen. Franzi hatte auch nichts gegen Maries Vorschlag einzuwenden.
Fünf Minuten später standen sie vor dem kleinen Laden. Im Schaufenster waren bunte Blumentöpfe mit Primeln aufgereiht. Darüber kringelte sich wie eine Faschingsgirlande der Schriftzug Flowers & more – Wandtattoos.
Das Innere des Ladens wirkte hell, modern und sehr bunt. Sämtliche Wände waren mit Wandtattoos versehen: Es gab viele verschiedene Blumen, Blätterranken, Tiere und witzige geometrische Figuren.
Marie war hin und weg. »Wow! Ich hab gar nicht gewusst, dass es so viele Möglichkeiten gibt.« Begeistert lief sie auf und ab, um sich alles anzusehen.
Franzi gefielen vor allem die verschlungenen Blätterranken und die Tiere. Ein Pony sah fast aus wie Tinka.
»Da drüben sind auch noch Sprüche!« Kim zeigte auf eine Wand mit Zitaten von Schriftstellern und anderen berühmten Künstlern und las halblaut die Texte vor.
Marie musste sich auf einen Hocker setzen. »Wie soll ich mich bei der Auswahl bloß entscheiden? Ich bin jetzt schon überfordert.«
»Kein Problem«, meinte Franzi. »Du lässt dich einfach beraten.«
Der Chef des Ladens war gerade in einem Kundengespräch, aber als Franzi ihm winkte, rief er nach seinem Mitarbeiter: »Herr Filder, kommen Sie bitte? Hier warten drei Kundinnen auf Sie.«
»Ja, gleich«, kam eine Stimme aus dem Lagerraum.
Dann stand der Mitarbeiter vor ihnen: mindestens 1,85 Meter groß, breite Schultern, volles schwarzes Haar und Dreitagebart. Er trug einen gestreiften Marinepulli und Jeans.
Kims Kinnlade klappte nach unten. Es war der Störenfried aus dem Café Lomo !
»Ja, bitte, wie kann ich euch helfen?«, fragte Herr Filder höflich.
Die drei !!! starrten ihn wortlos an. Franzi verarbeitete blitzschnell die neue Situation. Der
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