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Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo

Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo

Titel: Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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sich aufpassen würde, legte sie schnell auf, holte ihren Notizblock heraus und kritzelte mit Kugelschreiber eine Nachricht auf das oberste Blatt:
    Hallo N.,
    Wir werden da sein! Auf einem extra Zettel findest du ein paar Tricks für den Nachhauseweg. Wende sie bitte an, damit wir schneller wissen, ob du wirklich verfolgt wirst.
    Viel Glück,
    DDA
    Franzi legte die zwei Zettel in die Metalldose und versenkte die Dose im Versteck. Traurig starrte sie in das dunkle Astloch. Warum musste Felipe ausgerechnet jetzt nach Mexiko fliegen, wo alles zwischen ihnen so perfekt war?
    »Mein Kleiderschrank gehört euch. Bitte bedient euch!« Marie fuhr die Schiebetür zur Seite und gewährte ihren Freundinnen den vollen Blick in ihr heiliges Reich.
    Es war halb sechs und die drei !!! hatten noch eine Stunde Zeit, um sich zu Hause bei Marie für die Beschattung zu verkleiden. Sie wollten heute Abend auf keinen Fall erkannt werden und ungestört ermitteln.
    »Wow! Ich fühle mich geehrt.« Franzi zwinkerte Kim zu. Dann ließ sie die knisternden Stoffe auf den Bügeln durch ihre Hände gleiten.
    Seit der Gründung des Clubs hatte Marie ihren Fundus an verrückten Kleidern und Perücken konsequent ausgebaut. Ihre Kollektion konnte sich wirklich sehen lassen.
    »Wie wär’s denn zum Beispiel damit?«, meinte Franzi und hielt Kim ein knallgelbes Fransen-Top hin. »Eine coole Sonnenbrille dazu und du siehst sofort drei Jahre älter aus.«
    Kim kicherte. »Wenn ich als Kanarienvogel herumlaufen soll, musst du aber den Leopardenmantel tragen!«
    »Iiieh!«, protestierte Franzi. »Nie im Leben!«
    Marie rümpfte die Nase. »Das ist natürlich kein echter Leopard. Aber wer nicht will, der hat schon. Dann nehme ich den Mantel. Heute Abend soll es kühl werden.
    Nach vielem Gekicher und Hin und Her hatten sich die Detektivinnen endlich auf drei Outfits geeinigt: braune Langhaarperücke, Bikerjacke, Fransentop und Röhrenjeans für Kim und eine blonde Lockenperücke für Franzi, die super zu ihrem wadenlangen Batik-Kleid passte. Marie schoss wieder mal den Vogel ab. Zum Leopardenmantel kombinierte sie ein edles Kopftuch, Perlenkette und schwarze Pumps. Sie sah aus wie Grace Kelly, die berühmte ehemalige Prinzessin von Monaco. Begeistert drehten sich die Freundinnen vor dem Spiegel.
    Da kam Tessa mit ihrem kugelrunden Babybauch ins Zimmer. Verdutzt sah sie die Mädchen an. »Was habt ihr denn vor? Geht ihr heute noch zu einer Kostümparty?«
    »So was Ähnliches«, sagte Marie und wurde nicht mal rotdabei. Dann wechselte sie geschickt das Thema. Was hast du denn da dabei? Ist der süß!« Sie zeigte auf einen winzigen weißen Strampler, den Tessas in Händen hielt.
    »Ist der etwa selbst gestrickt?«, wollte Franzis wissen.
    Tessa nickte. »Ja. Er ist gerade fertig geworden. Dazu gehören noch ein Jäckchen und eine Mütze. Jetzt hab ich zehn Strick-Kombinationen, sieben selbst geschneiderte Bodys und sechs Baumwollhosen mit Gummizugbund. Meint ihr, das reicht als Erstausstattung?«
    Kim war eindeutig überfordert. Sie konnte einen defekten Computer wieder zum Laufen bringen, aber mit Erstausstattungen und Babykleidern kannte sie sich nicht aus. »Äh … ganz bestimmt«, sagte sie.
    Tessa strahlte selig und strich sich über den Bauch. »Deine große Schwester findet den Strampler süß. Dann wird er dir auch gefallen, oder?« Sie lauschte und schien tatsächlich auf eine Antwort des ungeborenen Babys zu warten.
    »Hey!«, rief Marie plötzlich. »Ich hab eine Idee. Du könntest doch eine Think-Nature- Baby-Kollektion entwerfen.«
    Tessa lächelte. »Baby-Kollektion, klar! Ich muss gleich mal nach meinen Schnittmustern sehen und werde schon …« Sie fing an, Selbstgespräche zu führen, legte den Strampler auf ihren Bauch und verließ das Zimmer, ohne sich von den Mädchen zu verabschieden.
    Marie wusste nicht, ob sie lachen oder wütend sein sollte. Tessa wurde immer seltsamer, je näher die Geburt rückte. Kaum zu glauben, was so ein paar Schwangerschaftshormone alles anrichten konnten. »Hab tausend Dank, Marie, für deine tolle Idee!«, rief sie Tessa laut hinterher.

Ein verhängnisvoller Fehler
    Ein friedlicher Spätsommerabend in der Stadt. Die Menschen schlenderten nach Feierabend auf den Gehsteigen, saßen in den Straßencafés und trafen sich mit Freunden. Alle waren so unbeschwert, so sorglos und gingen wie selbstverständlich davon aus, dass dieser Abend genauso friedlich enden würde. Franzi beneidete sie darum. Sie selbst war

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