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Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo

Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo

Titel: Die drei Ausrufezeichen 44 - Skandal im Cafe Lomo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Verdächtige arbeitete also doch nicht für Coffee & Cocoa , wie Nicky ihnen erzählt hatte. Vielleicht hatte sie da ja was verwechselt oder eine falsche Vermutung angestellt?
    Maries Begeisterung ließ schlagartig nach. »Äh … ich weiß nicht, ob Sie uns helfen können. Vielleicht schauen wir uns erst mal so um.«
    »Wie ihr möchtet.« Herr Filder blieb höflich. »Die Tattoos bestehen übrigens alle aus einer dünnen Folie. Man kann sie einfach aufkleben, wie Sticker.« Zum Glück erkannte er sie nicht wieder und von seinem aufbrausenden Temperament war heute nichts zu spüren.
    Marie ging hinüber zu der Wand mit den Sprüchen. Ein Spruch sprang ihr sofort ins Auge: Ich habe einen ganz einfachen Geschmack. Ich bin immer mit dem Besten zufrieden . »Der ist ja toll!«, rutschte es ihr heraus.
    Herr Filder lächelte. »Ja, den mag ich auch. Er ist von Oscar Wilde, dem englischen Schriftsteller aus dem 19. Jahrhundert.«
    Franzi stöhnte. »Da spricht mal wieder unsere Luxus-Tussi! Wie wär’s, wenn du dir gleich noch ein paar echte Diamanten an die Wand klebst?«
    »Oder Goldstücke«, schlug Kim mit gespieltem Ernst vor.
    »Ihr seid doof!« Marie strafte ihre Freundinnen mit einem vernichtenden Blick. Ein bisschen peinlich war es ihr jedoch schon.
    Herr Filder meinte diplomatisch: »Wenn du möchtest, zeige ich dir inzwischen unsere Schriftarten.« Er klappte ein Tablet auf und öffnete die entsprechende Seite. Auch hier hatte man die Qual der Wahl, diesmal zwischen verschnörkelten, schwungvollen und sachlichen Druckschriften.
    »Die hier finde ich schön!« Marie tippte auf eine fließende Schrift in Hellblau. »Dazu ein paar pinkfarbene Rosen, locker verstreut auf der Wand über meinem Bett.«
    Herr Filder nickte. »Wir haben ein Programm, damit kann ich dir die Verteilung nach deinen Wünschen zusammenstellen.«
    »Cool!« Marie hatte ihre anfänglichen Vorbehalte gegen Herrn Filder über Bord geworfen. Zumindest als Verkäufer wirkte er sehr kompetent und seriös. Marie schlenderte noch einmal durch den Raum und ging in die Knie, um einen Text ganz unten auf der Wand lesen zu können. »Jetzt hab ich den richtigen Spruch gefunden!«, rief sie begeistert.
    Gespannt liefen Kim und Franzi zu ihr hin. Der Spruch lautete:
    Freunde sind wie Sterne. Du kannst sie nicht immer sehen, aber du weißt, sie sind immer für dich da.
    »Perfekt«, sagten Kim und Franzi wie aus einem Mund.
    Herr Filder sah Marie fragend an: »Dann darf ich den Bestellschein ausfüllen?«
    »Ja, bitte.« Marie hatte den zufriedenen Gesichtsausdruck, wenn sie beim Shoppen ein Schnäppchen gemacht hatte. Passend zum Spruch wählte sie zu den Blumen noch ein paar Glitzersterne aus, die im Dunkeln leuchteten.
    Herr Filder beugte sich über seinen Bestellblock. Der andere Kunde verließ den Laden und der Chef zog sich in den Lagerraum zurück. Sorgfältig schrieb Herr Filder mit seinem Kugelschreiber den Spruch ab, den Marie sich ausgesucht hatte.
    Franzi beobachtete ihn dabei. Ihre Augen wurden immer größer. Die Handschrift kam ihr so vertraut vor, irgendwo hatte sie die schon mal gesehen … Plötzlich machte es »klick!« in ihrem Gehirn und sie erinnerte sich.
    Schnell holte Franzi ihr Handy aus der Tasche und öffnete die Foto-Datei. Da war sie ja, die beschmierte Fensterscheibe vom Café Lomo ! Die Handschrift auf dem Fenster und die auf dem Bestellblock stimmten überein!
    »Was ist denn?«, fragte Kim neugierig.
    Franzi antwortete nicht. Ihr war noch etwas eingefallen. Sie ging zurück zu der Wand mit den Blätterranken und holte das Stück Folie heraus. Die kleinen ineinander verschlungenen Blätter und Äste auf der Folie – hier klebte dasselbe Muster direkt vor ihr auf der Wand!
    »Herr Filder?«, sagte Franzi betont ruhig. »Ich muss mit Ihnen reden.«
    Der Verkäufer drehte sich zu ihr um. Kim und Marie waren genauso überrascht wie er, aber Franzi hatte keine Zeit, sie vorher einzuweihen. Sie musste den Augenblick nutzen, solange der Laden leer war. Franzi legte die Beweise auf den Tisch: das Handyfoto und die Folie. In knappen Worten erklärte sie, dass sie die Folie am Tatort gefunden hatte.
    Der Kugelschreiber landete klackernd auf den Boden. Herr Filder hob ihn nicht auf. Er zog den Kopf ein und wirkte nur noch halb so groß. »Ja, ich hab den Spruch auf die Fensterscheibe geschrieben«, sagte er leise. Er leugnete nichts, er gab es einfach zu.
    »Aber wieso?«, wollte Kim wissen.
    Herr Filder zischte wütend: »Nicky hat

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