Die drei !!! Bd. 34 - Brandgefährlich!
der ersten Besichtigung auch gesagt. Sie fand es ja etwas übertrieben, in so einen großen Kasten zu ziehen, aber Lina und ich haben sie schließlich überzeugt.«
Tessa war die Lebensgefährtin von Herrn Grevenbroich, dem Vater von Marie, und Lina ihre zwölfjährige Tochter. Erst hatte Marie die beiden nicht ausstehen können, aber inzwischen fand sie Tessa ganz okay. Nur Lina ging ihr manchmal noch ziemlich auf die Nerven, besonders wenn sie mal wieder heimlich in Maries Kleiderschrank wühlte, stundenlang das Bad blockierte oder in ein Detektivclub-Treffen platzte. »Wer hätte gedacht, dass du mit Lina mal an einem Strang ziehen würdest?« Franzi lachte. Marie verzog das Gesicht. »Ich vermutlich am allerwenigsten.
Aber was die Villa betrifft, waren Lina und ich ausnahmsweise einer Meinung. Das Haus ist einfach ein Traum! Kommt mit, ich zeig euch alles.«
Marie führte ihre Freundinnen durch ein offen stehendes Tor auf das Grundstück. Vor der Villa befand sich ein kreisrunder Platz mit einem kleinen Springbrunnen in der Mitte, der aber sicher schon lange kein Wasser mehr gespuckt hatte. Stattdessen war er randvoll mit vermodertem Laub. Neben dem Brunnen parkte ein schwarz glänzender Sportwagen. »Das wird der Makler sein«, stellte Marie mit Blick auf das Auto fest. »Papa hat ihn gebeten, die Heizung ein bisschen aufzudrehen, damit die Wasserrohre nicht einfrieren. Solange er hier ist, können wir einen kleinen Rundgang machen.« »Super!« Kim stieg die Steintreppe zur Eingangstür hinauf, die von zwei Säulen eingerahmt wurde. »Steht das Haus schon lange leer?«
»Seit letztem Sommer«, antwortete Marie. »Die frühere Besitzerin, eine alte Dame, musste ins Altenheim. Sie hat viele Jahre allein hier gelebt. Darum sind Haus und Garten auch ein bisschen heruntergekommen. Ihr Sohn wohnt im Ausland und ist nur selten hier.«
Sie betraten eine große Eingangshalle, die mit dicken Teppichen ausgelegt war und etwas düster wirkte. An den Wänden hingen Ölgemälde und es roch staubig. Von der Halle gingen mehrere Türen ab. Eine geschwungene Holztreppe führte in den ersten Stock. Durch eine hohe Flügeltür gelangten sie ins Wohnzimmer, wo ihnen der Makler entgegenkam, ein kleiner, dicker Mann mit Halbglatze und Knollennase. »Hallo, Herr Frohoff«, begrüßte ihn Marie. »Stört es Sie, wenn wir uns ein bisschen umschauen? Ich möchte meinen Freundinnen gerne unser neues Zuhause zeigen.« »Keineswegs!« Der Makler schüttelte Maries Hand. »Lasst euch Zeit, ich habe hier sowieso noch zu tun.« Er lächelte kurz in Franzis und Kims Richtung, dann verschwand er in die Halle.
»Das Wohnzimmer ist ja riesig!«, stellte Kim beeindruckt fest. Franzi nickte. »Ein richtiger Ballsaal.«
Der hohe Raum war mit Antiquitäten aus dunklem Holz vollgestopft. Auch hier bedeckten staubige Teppiche den Boden und an den Fenstern hingen schwere Vorhänge. Von der mit hübschen Stuckelementen verzierten Decke hing ein mächtiger Kronleuchter, dessen Kristallelemente in der Sonne glitzerten.
»Das Zimmer ist natürlich völlig überladen«, sagte Marie. »Aber stellt es euch mal ohne Teppiche und Gardinen und mit unseren Möbeln vor.« »Das wird bestimmt super«, bestätigte Franzi. »Wann soll der Umzug denn stattfinden?«, erkundigte sich Kim.
Marie zuckte mit den Schultern. »Das steht noch nicht fest. Der Kaufvertrag liegt gerade zur Prüfung bei Papas Anwalt. In zehn Tagen ist der Notartermin, dann gehört die Villa uns. Aber bevor wir hier einziehen können, muss hier noch einiges gemacht werden. Papa und Tessa wollen das Haus komplett sanieren lassen: neue Fenster, neue Heizungsanlage, Außen- und Innenanstrich, neue Bäder ...«
»Oje, das dauert ja noch ewig«, sagte Franzi. »Du kannst es bestimmt kaum erwarten, oder?«
»Natürlich freue ich mich sehr darauf, hier zu wohnen, aber andererseits ... « Marie seufzte und ein Schatten huschte über ihr Gesicht.
»Andererseits fällt dir der Abschied vom Penthaus auch nicht leicht«, beendete Kim den Satz. »Stimmt's?« Marie nickte. »Es hängen so viele Erinnerungen daran, vor allem an meine Mutter. Ich habe das Gefühl, als würde durch den Umzug das Band zwischen uns endgültig durchtrennt.« Maries Mutter war gestorben, als Marie noch ganz klein gewesen war. Seitdem hatte sie mit ihrem Vater allein gelebt, bis er vor einer Weile Tessa kennengelernt hatte. Herr Grevenbroich hatte sich nach dem frühen Tod seiner Frau in die Arbeit gestürzt und seine
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