Die drei !!! Bd. 34 - Brandgefährlich!
Parkverbot direkt vor dem Bahnhof gehalten und Franzi war nach einem schnellen Abschiedskuss mit wehenden Haaren zum Gleis gerannt, wo sich die Zugtüren bereits schlossen. Jetzt wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und wartete darauf, dass sich ihr Herzschlag wieder normalisierte, während draußen die vereiste Landschaft vorbeizog wie eine winterliche Theaterkulisse. Zum Glück war der ICE nach Hamburg gut geheizt. Die drei Mädchen hatten sich einen Tisch im Großraumabteil gesichert. Marie, deren roter Rollkoffer so schwer war, dass sie ihn nicht alleine ins Gepäckfach heben konnte, ließ sich von einem freundlichen jungen Mann helfen, schenkte ihm zum Dank ein strahlendes Lächeln und setzte sich zu ihren Freundinnen. Sie zog einen Sylt-Reiseführer aus ihrer Handtasche und begann, ihn durchzublättern.
»Den habe ich gerade eben noch in der Bahnhofsbuchhandlung gekauft«, erklärte sie. »So können wir uns schon mal ein bisschen orientieren. Also, ich will unbedingt zum Shoppen nach Kampen. Dort gibt es eine Nobelboutique neben der anderen. Und in der Friedrichstraße in Westerland soll man auch nett bummeln können.«
Franzi verzog das Gesicht. »Immer nur shoppen ist doch langweilig. Ich freue mich am meisten auf lange Strandspaziergänge.«
»Mit uns oder mit Felipe?«, fragte Kim verschmitzt. Franzi wurde rot. »Sowohl als auch.« Als sie an ihren Freund dachte, musste Franzi automatisch lächeln. »Ich kann's kaum glauben! Felipe und ich können drei volle Tage gemeinsam verbringen – herrlich!« Dann runzelte sie die Stirn. »Ich hoffe nur, dass Felipe und Mago gut ankommen.« Felipe und sein Onkel waren bereits früh am Morgen mit dem Auto nach Sylt aufgebrochen, weil es in ganz Norddeutschland Verkehrsbehinderungen aufgrund des Eisregens gab. Da wegen Magos Zauberequipment kein Platz mehr für die Mädchen im Wagen war, fuhren sie mit dem Zug. »Das klappt schon«, beruhigte Kim ihre Freundin. Sie zog eine Tafel Vollmilchschokolade aus der Tasche. »Möchte jemand etwas Süßes?«
Franzi nahm sich ein Stück Schokolade und ließ es langsam auf der Zunge schmelzen. »Übrigens hatte Felipe gerade Besuch von Michi, als wir gestern Abend telefoniert haben«, nuschelte sie. »Ich soll dich schön grüßen.« Kim, die die Schokolade gerade zu Marie schieben wollte, hielt mitten in der Bewegung inne. »Was macht Michi denn bei Felipe?«
Franzi zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Seit sich die beiden auf der Halloweenparty im letzten Herbst kennengelernt haben, treffen sie sich ab und zu. Offenbar verstehen sie sich ziemlich gut.«
Kim seufzte und Franzi beschloss, das Thema zu wechseln. Sie wusste, dass Kim Michi immer noch ab und zu vermisste, auch wenn ihre Freundin stets das Gegenteil behauptete. »Worauf freust du dich denn am meisten auf Sylt, Kim?«, fragte Franzi.
»Auf das Biikebrennen«, sagte Kim sofort. »Ich habe im Internet gelesen, dass das richtig toll und stimmungsvoll sein soll. Es ist ein alter nordfriesischer Brauch, am Vorabend des Petritages in jedem Ort ein großes Feuer anzuzünden. Dort treffen sich alle Bewohner, es werden Reden gehalten und es gibt heißen Punsch. Und hinterher isst man traditionsgemäß Grünkohl mit Pinkel.«
»Bei der Kälte stundenlang im Freien herumstehen?« Marie zog eine Grimasse. »Brrr, da friert einem ja die Nase ab! Dann will ich hinterher in unserem Hotel aber ausgiebig in die Sauna gehen.«
»Ich fürchte, da muss ich dich enttäuschen«, sagte Franzi. »Wir wohnen in einer kleinen Frühstückspension in Alt-Westerland und dort gibt es keine Sauna.«
»Wie bitte? Keine Sauna?« Marie machte ein so entsetztes Gesicht, als hätte Franzi verkündet, dass sie bei minus 15 Grad am Strand schlafen müssten.
Franzi merkte, wie sie sauer wurde. Sie hasste es, wenn Marie die verwöhnte Zicke herauskehrte. »Jetzt tu nicht so, als wenn das ein Weltuntergang wäre!«
»Wir können ja einen Saunatag in einem Nobelhotel einlegen«, schlug Kim vor. »Was haltet ihr davon?« »Prima Idee!« Maries Mundwinkel hoben sich augenblicklich wieder.
Auch Franzis Ärger verrauchte. »Finde ich auch. Und jetzt stoßen wir erst mal auf unseren Insel-Trip an.« Sie holte drei Smoothies aus ihrem Rucksack, die sie zu Hause noch schnell aus dem Kühlschrank stibitzt hatte, und verteilte sie an ihre Freundinnen.
Marie hob ihre Flasche. »Auf unser Sylt-Wochenende!« »Auf den Eisregen!« Franzi grinste. »Ohne ihn würden wir jetzt noch in der Schule
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