Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
Glasoberfläche, sodass das Licht wieder ungebrochen durchscheinen kann. Es funktioniert aber nur, wenn man das Band auf die raue Seite aufklebt.«
»Was du alles weißt«, stellte Franzi begeistert fest. Sie tippelte nervös auf der Stelle. »Aber nun sag schon, was siehst du?« »An der Garderobe hängen zwei Jacken. Mehr sehe ich nicht. Der Salon scheint ja erst nach dem Durchgang zu beginnen. Ich glaube, hinten ist das Licht an.« »Das ist unheimlich«, flüsterte Marie.
»Da kommt jemand«, rief Kim plötzlich und richtete sich ruckartig auf. Sie hielten den Atem an.
Zwei Schatten erschienen hinter dem Glas. Jemand rief: »Wer ist da? Was machen Sie da?«
Marie atmete erleichtert aus. »Giovanni! Wir sind es. Kim, Franzi und Marie — Die drei !!! .«
Die Tür wurde hastig aufgeschlossen. Marco erschien. Hinter ihm stand Giovanni und schüttelte den Kopf. »Habt ihr uns einen Schrecken eingejagt! Was macht ihr denn da?« »Wir, ich, es ... es gibt keine Klingel«, stotterte Marie. »Oh, das hatte ich ganz vergessen«, rief Giovanni. »Aber ich wollte zur Sicherheit die Vordertür abgeschlossen halten. Warum hast du denn nicht mit dem Handy angerufen und gesagt, dass ihr jetzt da seid?«
Die drei !!! sahen sich an. Marie wurde rot. »Da habe ich irgendwie nicht dran gedacht.«
»Ist ja auch egal«, stellte Marco fest. »Jetzt seid ihr da – ich bin sehr froh, dass ihr so schnell kommen konntet. Giovanni will sich überhaupt nicht mehr beruhigen.« Marie stellte ihre Freundinnen vor und Franzi und Kim gaben Giovanni und Marco die Hand.
Die drei Detektivinnen traten ein. Giovanni schloss hinter ihnen gleich wieder ab.
»Wurde die Tür denn gar nicht aufgebrochen?«, wollte Kim wissen.
»Nein. Aber es gibt noch eine Hintertür, die zum Innenhof führt. Auch dort ist das Schloss nicht kaputt, aber die Polizei meint, dass es jemand mit einem Dietrich oder Nachschlüssel ganz leicht öffnen konnte.« Giovanni sah mitgenommen aus. Dunkle Schatten lagen um seine Augen und auf der Stirn hatte er eine große Sorgenfalte. »Es ist alles sehr seltsam.« Die beiden Stylisten führten die Mädchen am Empfangstresen vorbei. Der Kristallleuchter klirrte leise. Franzi sah bewundernd zu ihm hoch. »Der ist aber schön. Wie aus einem Märchen aus Tausendundeine Nacht!«
Giovanni nickte traurig. »Danke dir. Ja, genau das sollte der Salon sein: So schön wie ein Märchen, so schön wie ein Traum.«
Als sie an den Durchgang zum Salon kamen, ließen Giovanni und Marco den drei !!! den Vortritt. Giovanni seufzte und lehnte sich an Marco. »Jetzt ist es ein Albtraum!« Marie schlug die Hand vor den Mund. Stumm deutete sie auf den Boden vor den Waschplätzen. Mit zittriger Stimme flüsterte sie: »Ist das etwa – Blut?«
Kim und Franzi reckten die Hälse. Entsetzt betrachteten sie die großen dunkelroten Flecken, die auf dem Terrazzo-Mosaik angetrocknet waren.
Giovanni schüttelte den Kopf. »Nein. Gott bewahre. Das ist Haarfarbe.«
Die drei !!! entspannten sich.
»Das Regal mit den Färbemitteln wurde umgerissen und etliches ist zu Bruch gegangen«, erklärte Giovanni. »Auch einige Flaschen mit Farbe und Fixierer. Die Mittel haben auf dem Boden reagiert und sind eingedrungen.« Marco runzelte die Stirn. »Wir haben vorhin versucht, das wegzuputzen, aber da ist nichts mehr zu machen. Das Material muss an den Stellen abgetragen und neu gelegt werden. Das wird teuer. Ganz abgesehen davon, dass wir während der Bauarbeiten für ein paar Tage das Geschäft schließen müssen und Umsatz verlieren. Ich hoffe, die Versicherung zahlt das alles.« Kim schluckte. »Schaden bei Vandalismus nach einem Einbruch ist eigentlich immer in der Versicherung enthalten.« Sie ließ ihren Blick wandern. »Und das hier ist Vandalismus!« Der Salon sah wirklich schlimm aus. Marie standen die Tränen in den Augen: Der schöne Sternenschweif-Spiegel war verschwunden, etliche weitere Spiegel fehlten. Einige Borde waren von der Wand gerissen und die Deko-Objekte überall verstreut worden. Vorsichtig stieg Marie über einen Gummizwerg, der traurig auf dem Boden lag. Dann stockte ihr Herz ein zweites Mal: Sie sah den zerbrochenen Spiegel, von dem Giovanni schon am Telefon gesprochen hatte. Links neben der Tür zu dem kleinen Nebenraum lag ein Meer aus glitzernden Splittern. Marie schnappte nach Luft. Giovanni nickte und ließ sich mit einem verzweifelten Stöhnen in den Agatha-Christie-Sessel fallen. »Warum tut man mir das an?«, murmelte er.
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