Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
»Sieben Jahre Unglück!«
Marco strich Giovanni über den Arm. »Du machst mich mit deinem Aberglauben noch wahnsinnig. Das ist doch völlig an den Haaren herbeigezogen.«
Marie schnaubte. »Das würde ich so nicht sagen. Es gibt durchaus Beispiele dafür, dass ein zerbrochener Spiegel Unglück brachte. Ich kenne einen Mann ...« »Ich glaube nicht«, unterbrach Kim sie, »dass es etwas bringt, sich da hineinzusteigern.« Sie warf Marie einen durchdringenden Blick zu. »Es gibt eine logische Erklärung für diesen Aberglauben: Im Mittelalter wurde Quecksilber zur Herstellung von Spiegeln verwendet. Wenn so ein Spiegel kaputtgegangen ist, wurden giftige Dämpfe freigesetzt. Davon wurden die Leute schwer krank. Man hat lange nicht gewusst, dass das giftige Quecksilber daran schuld war. Und deshalb hat man sich das mit einem bösen Zauber erklärt.« »Danke, Kim!« Marco strahlte. »Siehst du, Giovanni, es gibt für alles eine naturwissenschaftliche Erklärung.« Giovanni schüttelte den Kopf. »Aber ich glaube nun mal an das Übersinnliche.«
»Ich habe übrigens mal gelesen, dass man das drohende Pech abwenden kann, wenn man die Spiegelscherben schwarz einfärbt«, warf Marie ein. »Wir können das nachher machen.« Kim und Marco starrten Marie mit offenem Mund an. »Oder wenn man sie in fließendes Wasser eintaucht«, meldete sich Franzi.
Kim und Marco rissen ihre Köpfe herum und sahen Franzi an.
»Also, das hat mir Felipes Oma mal erzählt, ich meine ja nur.« Franzi zog den Kopf ein.
»Am besten, ihr besprecht das nachher – zu dritt – okay?«, sagte Kim sichtlich entnervt. Giovanni und Marie nickten heftig. Franzi lächelte unsicher.
Kim reckte das Kinn. »Um endlich voranzukommen, sollten wir jetzt die Fakten zusammentragen.« »Das finde ich gut«, stimmte ihr Marco zu. »Ich mache uns einen schönen Tee aus frischer Pfefferminze und dann gehen wir in Ruhe alles durch.«
Die drei !!! schoben Sessel und Stühle zu Giovanni heran. Marco verschwand in dem kleinen Nebenraum. Leises Klirren und Klappern war zu hören.
Kim richtete sich in ihrem Sessel auf. »Wie ich sehe, hat die Polizei bereits Spuren gesichert.« Sie deutete auf die dunklen Grafitflecken, die an Gegenständen und der Einrichtung hafteten.
»Die Polizei«, rief Giovanni empört. »Erinnere mich bitte nicht daran. Ein Kommissar Peters kam hier mit zwei Kollegen an. Sie waren schnell, das muss ich sagen. Keine zehn Minuten hat es nach meinem Anruf gedauert, bis das Polizeiauto vor der Tür stand. Aber dieser Kommissar ist eine völlig unsensible Person. Wirklich ganz unmöglich!« Die drei !!! sahen sich verblüfft an. Kommissar Peters war ein guter Bekannter von ihnen, mit dem sie schon in einigen Fällen zusammengearbeitet hatten. Eigentlich kamen sie mit ihm immer gut zurecht. Früher war er etwas anstrengend gewesen, weil er sie ständig davor gewarnt hatte, sich nicht in Gefahr zu bringen. Aber damit konnten sie mittlerweile gut umgehen: Sie hörten einfach nicht mehr hin.
Dass Peters unsensibel sein sollte, verwunderte Marie allerdings sehr. »Wie meinst du das?«, fragte sie Giovanni. Er schnaubte. »Als klar war, dass kein Geld gestohlen wurde und keine wertvollen Sachen, sondern ›nur‹ die paar alten Spiegel, hat er gesagt, dass ich doch Glück gehabt hätte. Den Sachschaden würde ja die Versicherung bezahlen.« Giovannis Wangen röteten sich. »Es geht doch hier um viel mehr!«
Marco kam mit einem Tablett, das mit einer Teekanne, fünf Bechern und einer Schale mit Keksen beladen war. Er schenkte ein und verteilte die Tassen. Ein angenehmer Minzeduft erfüllte den Raum.
Giovanni pustete in seine Tasse. »Abgesehen von dem schlimmen Omen des zerbrochenen Spiegels, gibt es da nämlich noch etwas anderes«, murmelte er. »Aber dieser Kommissar hat überhaupt nicht zugehört!«
Franzi beugte sich interessiert vor. »Was gibt es denn noch?« Der Stylist fuhr sich durch die Haare. »Ich fürchte, dass es um schwarze Magie geht!«
Marie riss die Augen auf. Kim massierte sich die Schläfen. Sie atmete einmal tief durch, dann fragte sie ganz ruhig: »Warum glaubst du das?«
Giovanni nahm seinen Becher fest in die Hände. Dann erzählte er mit leiser Stimme: »Vor ein paar Wochen hat mich jemand angerufen. Er nannte seinen Namen nicht. Aber er hat mich vor einem der Spiegel gewarnt. Ihm hafte schwarze Magie an und ich sei in höchster Gefahr. Ich solle den Spiegel dringend beim nächsten Vollmond – der am nächsten Tag war
Weitere Kostenlose Bücher