Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
denn hier los«, fragte er. Marie zuckte schuldbewusst mit den Schultern. Es war Sonntagvormittag und Tessa Beckmann und Helmut Grevenbroich hatten Freunde und Kollegen vom letzten Set zum gemütlichen Brunch im Wintergarten eingeladen. Es war ihr erstes gemeinsames Fest, seit sie in die Villa gezogen waren. Sie hatten sich schon wochenlang darauf gefreut, dass ihre Freundinnen und Freunde sich endlich einmal kennenlernen würden. Marie tat es plötzlich leid, dass sie sich hier so aufführte. Andererseits hatte Lina angefangen ... Die ersten Gäste sahen schon zu ihnen herüber. »Bitte räumt das auf«, sagte Helmut Grevenbroich ruhig. »Alles andere besprechen wir heute Abend. Ich würde jetzt gerne einfach diesen schönen Sonntag genießen und mich mit unseren Gästen unterhalten, ohne dass es eine Schlacht am Buffet gibt. In Ordnung?«
Marie schluckte und nickte. Lina sah ihn mit großen unschuldigen Augen an. »Aber ...«, setzte sie an. Tessa unterbrach sie. »Lina, lass es. Ich habe euch gesehen. Ihr putzt das jetzt bitte sofort weg.«
Helmut legte seinen Arm um Tessas Schulter. »Komm, Liebes, Tom wollte uns doch seine neue Lebensgefährtin vorstellen.« Marie sah ihrem Vater nach. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Im Gehen drehte er sich noch einmal um und sah Marie direkt in die Augen. Er lächelte ihr ermutigend zu. Marie straffte die Schultern. »Na dann«, sagte sie zu Lina. »Holen wir Schaufel und Besen.«
Ihre Stiefschwester strich sich die rotblonden Haare aus dem rundlichen Gesicht. »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig.« Sie machten sich auf den Weg zur Abstellkammer. Als Marie eine Viertelstunde später die Porzellanscherben in den Mülleimer fallen ließ, klingelte ihr Handy. Sie ließ den Eimerdeckel zuschnappen und legte die Kehrschaufel zur Seite. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Bestimmt war das Holger! Sie zog ihr Handy aus der Hosentasche und machte, dass sie aus der Küche herauskam. Lina, die gerade den Wischlappen ausspülte, rief ihr hinterher: »Aber das Putzzeug bringst du nachher weg!«
Marie streckte ihr die Zunge heraus.
Dann sah sie auf das Display. Überrascht stellte sie fest, dass es Giovannis Nummer zeigte. Marie blieb auf der Treppe stehen. Verwundert nahm sie das Gespräch an. »Wie gut, dass ich dich erreiche!«, drang Giovannis aufgeregte Stimme aus dem Hörer. »Marie, es ist etwas passiert! Etwas Fürchterliches!«
Marie schluckte. Sie hatte den Stylisten noch nie so panisch erlebt. »Was ist los, Giovanni?«, fragte sie. »Es ist so schrecklich!« Der Friseur atmete schwer. Im Hintergrund war zu hören, dass Marco auf ihn einsprach. Sekunden des Schweigens verstrichen. Marie wurde immer nervöser. Was war da los? War der Stylist in Gefahr? »Giovanni, bitte beruhige dich doch erst einmal. Und dann erzähl mir, was geschehen ist.« Während der Friseur ein paar Mal tief durchatmete, lief Marie in ihr Zimmer, schloss die Tür und setzte sich an ihren Schreibtisch.
Giovanni begann wieder zu sprechen: »Im Salon ist letzte Nacht eingebrochen worden. Ich bin heute Morgen dort gewesen, weil ich ein paar Rechnungen für den Steuerberater zusammensuchen musste. Da habe ich es gesehen.« Er machte erneut eine Pause. Dann setzte er fort: »Alles wurde verwüstet. Grauenhaft. Die Spiegel wurden gestohlen! Und ein Spiegel ... « Giovanni stockte wieder. Er konnte offensichtlich nur mit Mühe die Tränen unterdrücken. »Ein Spiegel wurde vollkommen zerstört. Es ist eine Katastrophe«, flüsterte er. Marie zuckte zusammen. »Sieben Jahre Unglück«, sagte sie leise.
»Ich wusste, dass du verstehst«, antwortete Giovanni. »Aber das ist nicht alles, Marie, ich habe einen furchtbaren Verdacht! Und die Polizei glaubt mir nicht. Kannst du bitte hierher in den Salon kommen? Du bist doch eine erfahrene Detektivin.« Marie zögerte keine Sekunde. »Natürlich komme ich. Das heißt: wir. Ich sage sofort meinen Kolleginnen Bescheid. Wir sind spätestens in einer Stunde bei dir.« Giovanni atmete erleichtert auf. »Tausend Dank.« Marie verabschiedete sich und rief Kims Handynummer auf. Ihre Freundin meldete sich sofort. Gut gelaunt schallte es an Maries Ohr: »Hi, was gibt's? Lange nichts mehr voneinander gehört!« Kim kicherte. »Ich stehe gerade mit Franzi an der Haltestelle, unser Bus kommt in drei Minuten. Und dann besuchen wir die Jungs im Freizeitpark. Mensch, bin ich gespannt auf die Feuerfontänen zu Musik. Sie haben wohl wirklich meinen Lieblingssong
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