Die drei !!! Bd. 38 - Stylist in Gefahr
Marie. Felipes Gefühlsausbruch dagegen erschien ihr mehr als merkwürdig. Franzi hatte das wohl auch so empfunden. Sie war dieses Mal so wütend auf Felipe gewesen, dass sie ihm das Armband zurückgegeben hatte und es nie wieder anlegen wollte. Nach einer herzzerreißenden Versöhnung trug sie es jetzt aber doch wieder. »Ich sehe ein großes Leuchten!«, rief Franzi plötzlich. Marie sah ihre Freundin fasziniert an. Sie hatte die Augen geschlossen und strich sanft über den Rosenquarz. »Alles ist ganz hell und bunt und strahlt. Und mittendrin steht Felipe. Er berührt sein Armband!« Ein seliges Lächeln umspielte Franzis Lippen.
Kim verdrehte die Augen und lachte. »Du glaubst doch nicht wirklich an diesen Zauber?«
Franzi hatte erzählt, dass Felipes Großmutter die beiden Armbänder magisch besprochen hatte. Wenn Felipe und sie gleichzeitig aneinander dachten, die Edelsteine berührten und die Augen schlossen, würden sie sich gegenseitig sehen können. Kim war natürlich skeptisch, Marie jedoch fand die Vorstellung mehr als romantisch. Eben einfach: magisch! »Es funktioniert, glaub mir«, murmelte Franzi. »Ich sehe Felipe ganz genau. Er hat die Augen geschlossen und ... « »Hoffentlich kommt das bunte Leuchten dann nicht von einem seiner Feuerwerke«, unterbrach Kim sie. »Da sollte er besser die Augen offen halten. Unfälle hat es ja schon oft genug gegeben.«
Marie musste grinsen. Felipe experimentierte in seiner Freizeit mit Feuerwerk, um die Zaubershow seines Onkels Miguel mit Lichteffekten zu untermalen. Kims Ex-Freund Michi hatte ihn darauf gebracht und unterstützte ihn, sooft es seine Zeit zuließ. Allerdings gab es immer wieder Pannen mit explodierenden bengalischen Lichtern oder außer Kontrolle geratenen Sonnenrädern. Beide Jungen hatten inzwischen einige kleinere Brandnarben aufzuweisen.
Franzi öffnete die Augen und sah Kim empört an. »Du bist gemein. Jetzt ist er natürlich weg. Du hast die magische Stimmung zerstört!«
Kim schüttelte den Kopf. »Früher hast du diesen übersinnlichen Quatsch nicht geglaubt.«
»Liebeszauber ist eine Ausnahme!« Franzi machte ein trotziges Gesicht.
»Vielleicht sollte ich auch mal wieder einen ausprobieren«, sagte Marie. Sie wickelte eine Haarsträhne um ihren Finger. »Kleiner Scherz«, beeilte sie sich zu sagen, als sie die verwunderten Blicke ihrer Freundinnen bemerkte. »Ich bin vollauf zufrieden, so wie es jetzt ist. Ich will mich nicht festlegen. Das Flirten macht gerade viel zu großen Spaß. Mit Holger und ...« Die Melodie der Vorstadtwache ertönte. Franzi nahm ihr Handy vom Tisch. »Das ist Felipe«, sagte sie und nahm das Gespräch an. Kim und Marie lehnten sich in die weichen Sofakissen zurück. »Ja, ich bin im Café Lomo.« Franzi warf ihren Freundinnen einen bedeutungsvollen Blick zu. »Ich habe auch an dich gedacht! Was sagst du? Du bist gerade im Proberaum bei Mago und bereitest das Feuerwerk für die nächste Show vor?«
Kim zog eine Augenbraue hoch.
»Felipe, ich habe dich auch gesehen! Da war ein buntes Leuchten um dich herum!« Franzi nickte eifrig. »Genau, wahrscheinlich die Feuerfontänen. Wahnsinn, es funktioniert.« Sie wandte sich kurz zu ihren Freundinnen und flüsterte: »Seht ihr!« Dann sprach sie wieder in ihr Handy. »Bis Sonntag dann. Ja, ich dich auch. Un besito!« Franzi legte das Handy auf den Tisch zurück. »Da habt ihr den Beweis: Felipe hat mich gerade hier im Lomo gesehen, als er mit geschlossenen Augen den Rosenquarz berührt hat!« Marie nickte mit offen stehendem Mund. Kim schüttelte bedächtig den Kopf. »Das funktioniert doch ganz ohne Zauber. Ihr seid verliebt, ihr denkt immer wieder aneinander. Felipe weiß doch genau, dass wir uns freitags nach der Schule meistens hier im Lomo treffen. Und du weißt, dass er jede freie Minute mit seinem Feuerwerk verbringt. Es ist doch logisch, dass ihr euch in eurer Fantasie genau vorstellen könnt, wo der andere gerade ist.«
»Nein.« Franzi schüttelte den Kopf. »So einfach ist das nicht. Freitags muss Felipe normalerweise seiner Mutter im Restaurant helfen. Aber ich habe ihn im Proberaum gesehen – da, wo er heute wirklich war.«
»OHA!« Maries spitzer Ausruf unterbrach Franzis Erklärung. »Schon zehn vor vier! Entschuldigt bitte, aber ich muss los.« Marie sprang auf und raffte ihre Jacke, ihr Halstuch und die Schultertasche zusammen. »Giovanni wartet!« Hektisch zerrte sie am Tuch, dessen Fransen sich am Taschenverschluss verheddert hatten. Franzi
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