Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)
»Die Vorfahren meiner Tante und meines Vaters stammen aus Wales! Dort machen meine Eltern auch während ihrer Europareise Station.«
»Also wäre es gut möglich, dass Mrs Pembroke vorhin ein walisisches Wort benutzt hat«, schloss Justus mit einem zufriedenen Lächeln. »Ausgezeichnet kombiniert, Zweiter! Dann müssen wir nur noch herausfinden, ob es in dieser Sprache ein Wort namens Mochin gibt.«
»Eine Aufgabe für den dritten Detektiv also«, stellte Bob fest und betrachtete das Display seines Handys. »Tja, mangels Netzempfangs fällt die schnelle Tour flach. Dasselbe gilt vermutlich fürs Internet, stimmt’s?« Er blickte skeptisch zu Luke hinüber, der bedauernd nickte.
»Das Einzige, was hier funktioniert, ist ein altes Wählscheibentelefon im Salon. Zu Zeiten von Onkel Darren sah das noch anders aus, da gab’s hier wohl Computer, Fax und eine Satellitenschüssel auf dem Dach. Aber nach seinem Tod hat Tante Gwen alle Geräte rausgeschmissen, weil sie nie etwas damit anfangen konnte und dieser ›neumodische Kram‹ ihrer Meinung nach nicht zum Haus passte.«
Bob nickte. »Okay, dann werde ich morgen mal eine gute alte Außenrecherche durchführen und Miss Bennett einen Besuch in der Bibliothek abstatten. Das ist ohnehin die sinnvollste Variante, weil es da ein paar tolle Schmöker über die Geschichte von Rocky Beach gibt, die noch nicht digitalisiert sind. Und falls ich doch aufs Internet zugreifen will, kann ich auch von dort aus bequem online gehen.«
»Sehr gut«, befand Justus. »Darüber hinaus wäre zu klären, welche körperlichen oder psychischen Ursachen es für die seltsamen Symptome von Mrs Pembroke geben könnte.«
»Du glaubst, dass meine Tante wirklich krank ist?«, fragte Luke beunruhigt.
Mitfühlend erwiderte Justus den ängstlichen Blick des Jungen. »Für eine solche Einschätzung ist es noch zu früh, aber wir müssen diese Möglichkeit in Betracht ziehen, ja. Dennoch werden wir bei unseren weiteren Nachforschungen die Augen auch in alle anderen Richtungen hin offenhalten.« Er blickte zu den verhängten Fenstern hinüber. »Deine Tante hat große Angst davor, dass jemand nach Einbruch der Dämmerung auf Licht im Haus aufmerksam wird, richtig?«
»Ja, nach Sonnenuntergang müssen alle Gardinen zugezogen und das elektrische Licht gelöscht werden. Ich nenne es dann ›das Dunkelhaus‹ … Nur Kerzen sind erlaubt. Auch hier muss ich jetzt die Deckenlampe ausschalten.«
Während der Junge begann, mehrere Kerzen zu entzünden, kratzte sich Bob nachdenklich am Kinn. »Wie hat dieser Earl denn auf das Lichtverbot reagiert? Wenn er sich streng dran halten würde, wäre das ja eine ziemlich heftige Einschränkung – zumal er doch an Projekten zu Neonleuchten arbeitet.«
Der Junge zuckte mit den Achseln. »Ich war nicht dabei, als er von Rupert informiert wurde. Wie gesagt, die meiste Zeit ist Earl oben im zweiten Stock. Aber ich denke mal, dass er sich wegen der günstigen Miete mit diesen seltsamen Anweisungen abgefunden hat.«
»Diesen Punkt werden wir im Rahmen eines persönlichen Gesprächs klären«, entschied Justus. »Außerdem interessiert mich, was er bisher von den Vorgängen im Haus mitbekommen hat. Da wir Mrs Pembroke bis auf Weiteres nicht selbst befragen können, werden wir uns den Antworten über das Umfeld annähern müssen.« Er wandte seinen Blick zu Luke. »Kannst du dann für Peter und mich einen Schreibblock oder etwas Ähnliches auftreiben? Wenn wir morgen durchs Haus gehen, müssen wir nach außen hin ja die Tarnung mit dem Schulaufsatz aufrechterhalten.«
»Kein Problem«, erwiderte der Junge und verließ das Zimmer. Kurz darauf kam er mit einem Stapel Blöcke zurück. Obenauf lag ein gefalteter Zettel. »Im Sekretär meiner Tante ist immer eine Menge Schreibmaterial. Auf der Ablage habeich zufällig auch das hier gefunden.« Er reichte Justus das Blatt Papier.
»Überaus aufschlussreich«, stellte der Erste Detektiv nach kurzem Blick auf die Zeilen fest. »Es handelt sich um ein zwei Wochen altes Kaufangebot für das Pembroke-Haus, unterzeichnet von einem gewissen Alvin Cray.«
Bob blinzelte irritiert. »Jemand will dieses Haus kaufen?«
»In der Tat«, bestätigte Justus. »Interessant ist, dass ausdrücklich das Inventar des Hauses im Kauf eingeschlossen sein soll. Und es besteht kein Zweifel, dass Mrs Pembroke diesem Ansinnen ablehnend gegenübersteht. Sie hat das Schreiben nämlich mit einem dicken roten Stift durchgestrichen. Damit hätten wir
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