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Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Buchna
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dann wohl einen weiteren Verdäch–«
    Unvermittelt hielt er inne und hob seinen rechten Zeigefinger. Dann deutete er mit dem Kopf zur Tür und hielt sich die andere Hand wie ein unsichtbares Fernglas ans Auge – das stumme Zeichen, dass sie heimlich beobachtet wurden! Der dritte Detektiv nickte unauffällig. Um keinen Verdacht zu erregen, setzte er das Gespräch fort, indem er sich über die Strenge der Geschichtslehrerin beklagte. Währenddessen erhob sich Justus leise aus dem Sessel und schlich in Richtung Zimmertür. Da er ganz links gesessen hatte, war vom Schlüsselloch aus die Sicht auf ihn durch einen Kleiderschrank verdeckt. Lautlos schloss der Erste Detektiv seine Finger um die Klinke und hielt die Luft an. Dann riss er die Tür mit einem heftigen Ruck auf – und blickte direkt in die funkelnden Augen des gebückt dastehenden Butlers.

Zwei Spione, ein Seewolf und der unsichtbare Dritte
    Überrascht taumelte der dürre Mann zurück, wobei er fast den Kerzenleuchter in seiner rechten Hand fallen ließ.
    »Darf ich fragen, was Sie da machen?«, erkundigte sich Justus mit strenger Miene.
    Erstaunlich schnell hatte Rupert die Fassung zurückgewonnen. In einer eleganten Bewegung nahm er seine gewohnt straffe Haltung an und wies unbeeindruckt auf den Boden.
    »Ich gehe hier lediglich meiner Arbeit nach. Seit Mrs Pembroke beliebt, das Haus mit Symbolen zu verzieren, sammeln sich überall Kreidereste in den Ecken.«
    Tatsächlich waren im flackernden Zwielicht rund um die Türschwelle diverse Krümel zu erkennen, die der Butler nun mit spitzen Fingern aufsammelte und in ein Papiertaschentuch hüllte. Naserümpfend drehte er sich anschließend um und schritt davon, ohne ein weiteres Wort abzuwarten.
    »Das war doch glatt gelogen«, fauchte Peter, nachdem Justus die Tür wieder geschlossen hatte. »Der Typ wollte uns ausspionieren!«
    Luke runzelte die Stirn. »Ich verstehe das nicht. Bisher war Rupert nie sonderlich neugierig. Ein bisschen schräg zwar, aber hinterhergeschnüffelt hat er mir noch nie.«
    »Wie dem auch sei, wir sollten ab jetzt gleich doppelt wachsam sein«, verkündete Justus. »Beim nächsten Lauschversuch wird sich Rupert mit Sicherheit größere Mühe geben.« Tatendurstig erhob er sich vom Sofa. »Aber jetzt sollten wir erstmal unser Gepäck holen, damit wir mit den Vorbereitungen für die Nacht beginnen können!«
    Da es inzwischen ziemlich dunkel geworden war, leistete Justus seinen Freunden beim Entladen des MG mit seiner Taschenlampe Sichthilfe.
    Plötzlich stutzte der Zweite Detektiv. In einem vertrockneten Busch direkt hinter Luke hatte er soeben eine Bewegung wahrgenommen. Tatsächlich – dort lauerte eine dunkle Gestalt mit übergroßem Kopf! Peter ließ seinen Rucksack fallen und stürzte los. Nur ein einziger Gedanke zuckte durch seinen Kopf: Der Kleine ist in Gefahr – hilf ihm!
    Unter den perplexen Blicken der anderen warf sich Peter auf den Unbekannten, der mit einem überraschten Ächzen zu Boden ging. Auch Justus und Bob hatten jetzt die Situation erfasst und kamen ihm zu Hilfe, während Luke fassungslos dastand und das Geschehen angstvoll verfolgte.
    Der gedrungene, leicht untersetzte Fremde war inzwischen überwältigt und wand sich im eisenharten Polizeigriff des Zweiten Detektivs, der nun überrascht die Ursache für den unförmigen Kopf erblickte. Es war ein schwarzer Motorradhelm, den Justus eilig öffnete. Zum Vorschein kam das wutverzerrte Gesicht eines etwa fünfzigjährigen Mannes mit grauen Augen, schmaler Nase und kantigem Kinn. Anhand mehrerer silberner Aufdrucke auf der Lederjacke und den Stiefeln erkannte Justus, dass das Motorrad-Outfit des Unbekannten von Ranconi, einem höchst exklusiven Modedesigner aus Beverly Hills, stammte.
    »Bewaffnet scheint er nicht zu sein«, stellte Bob fest, nachdem er den Mann abgetastet hatte. »Seine Maschine muss erwohl irgendwo außerhalb des Grundstücks abgestellt haben, damit niemand seine Ankunft bemerkt.«
    Der Fremde hatte mittlerweile seine Stimme wiedergefunden und schimpfte wie ein Rohrspatz, während er die Jungen mit giftigen Blicken fixierte. »Was soll denn das?! Lasst mich sofort los, ihr Bengel! Ich habe nichts getan!«
    »Nichts getan?«, fauchte Peter ihn an. »Vermummt in fremden Gärten rumzuschleichen, nennen Sie ›nichts getan‹?«
    »Das mache ich doch nur wegen Rupert!«
    Angesichts dieses überraschenden Geständnisses waren die Detektive für einen kurzen Augenblick sprachlos.
    »Mister Vaughn?«

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