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Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition)

Titel: Die drei ??? Dämon der Rache (drei Fragezeichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hendrik Buchna
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passen wollten.
    Der Butler hatte für vier Personen gedeckt und vor jedem Teller einen silbernen Kerzenleuchter platziert. Lukes Tante aß offensichtlich allein auf ihrem Zimmer.
    »Ein romantisches Essen bei Kerzenschein – da wird einem ja richtig warm ums Herz«, flüsterte Justus, während sie Platz nahmen.
    Die scherzhafte Bemerkung vermochte jedoch nicht das Unbehagen zu überspielen, das die Jungen angesichts des düsteren Raums verspürten. Da nur auf dem Tisch Kerzen brannten, waren die hinteren Winkel des riesigen Zimmers in Finsternis gehüllt. Unwillkürlich überkam Peter die Vorstellung, sie befänden sich auf einer winzigen Insel der Helligkeit, umgeben von einem tiefschwarzen Ozean, in dem schreckliche Gefahren lauerten. Dieser Eindruck wurde noch dadurch verstärkt, dass die Schatten ringsumher im flackernden Lichtschein zum Leben zu erwachen schienen und wie gierige, dunkle Finger hin und her zuckten.
    Fast glaubte der Zweite Detektiv, eine höhnische Stimme zu vernehmen, die ihm leise zuraunte: »Und wenn die letzte Kerze heruntergebrannt ist, wird die Dunkelheit über derInsel hereinbrechen wie eine schwarze Woge und die Schattenfinger werden euch in die Tiefe hinabreißen, genauso wie die verschwundenen Matrosen auf den Ölbildern …«
    Schaudernd wandte Peter den Blick ab und versuchte, sich auf das Essen zu konzentrieren. Bei jedem der drei Gänge benannte Rupert schmallippig die jeweils servierte Speise: Garnelen-Fenchel-Suppe, Seewolf-Filet auf Pilzrisotto und Mango-Sorbet. Das Menü entsprach nicht wirklich den Vorlieben der Jungen, schmeckte aber durchaus nicht schlecht.
    Nachdem sie das Mahl beendet hatten, zog sich das Quartett wieder in Lukes Zimmer zurück. Dort nahm sich Justus seinen Notizblock und listete der Reihe nach sämtliche Verdächtigen und ihre möglichen Motive auf:
    1) Alvin Cray, Kauf-Interessent
Mögliches Motiv: Will das Haus erwerben. Da Mrs Pembroke sich weigert, soll der Dämonen-Spuk sie mürbe machen und zum Verkauf bewegen.
    2) Darby Farnham, Chefin von Celebrity Starshine
alias Comtesse Alana
Mögliches Motiv: Mit dem Terror will sie dafür sorgen, dass Mrs Pembroke den Verstand verliert und nicht weiter juristisch gegen sie vorgeht.
Lance Vaughn ist Anhänger ihres esoterischen Zirkels.
    3) Rupert, Butler
Mögliches Motiv: Weiß, dass Mrs Pembroke ihm nicht sonderlich zugetan ist. Will mit den Grusel-Aktionen seine eige n e Position stärken, indem er sich als schützender »Mann im Haus« unersetzlich macht. Beherrscht aus seiner Zeit beim Varieté Illusionskünste, die er für Täuschungsmanöver einsetzen könnte.
    4) Earl Forrester, Student
Mögliches Motiv: ?
    5) Lance Vaughn, Innenarchitekt
Mögliches Motiv: Eifersucht. Will Mrs Pembroke mit dem Spuk in seine Arme treiben. Nimmt auch schwere Gesundheitsschäden bei ihr in Kauf, um sein Ziel zu erreichen. Anhänger von Comtesse Alanas Astralgesellschaft.
    »Ganz schön heftig, diese Liste«, stellte Peter bedrückt fest. »Wenn irgendetwas davon wirklich zutrifft, ist der- oder diejenige echt gewissenlos …«
    »In der Tat«, erwiderte Justus ernst und schaute zu Luke hinüber. »Um kein mögliches Motiv außer Acht zu lassen, muss ich noch eine Frage zu deiner Familie stellen: Gab es in letzter Zeit irgendwelche Spannungen zwischen deinen Eltern und Mrs Pembroke, beispielsweise wegen Geld?«
    Der Junge schüttelte heftig den Kopf. »Nein, die verstehen sich großartig miteinander. Niemand würde dem anderen etwas Böses wünschen. Außerdem verdienen Mom und Dad sehr gut, die hätten keinen Grund, auf Tante Gwen neidisch zu sein.«
    »Demnach können wir eventuelle Erbschaftsinteressen also ausklammern«, folgerte der Erste Detektiv. Dann atmete ertief ein und deutete auf die Rucksäcke. »Aber bevor wir weitermachen, sollten wir jetzt erst mal auspacken.«
    Als die Nachtlager hergerichtet waren, zeigte Luke den Detektiven das gegenüberliegende, altertümlich ausgestattete Badezimmer. Ein mächtiger Spiegel mit reich verziertem Rahmen hing über zwei großen Marmorwaschbecken, deren polierte Armaturen in goldenem Glanz erstrahlten. Den absoluten Blickfang stellte jedoch die gewaltige, emaillierte Badewanne mit ihren vier massiven Löwenfüßen dar.
    Nachdem die Jungen sich für die Nacht fertig gemacht hatten, schaltete Bob den vorsintflutlichen Fernseher ein und ruckelte an der verbogenen Zimmer-Antenne herum, um einen halbwegs störungsfreien Empfang zu bekommen. Falls der Butler eine weitere

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