Die Drei ??? Die Rache Der Samurai
noch eine Weile, dann verabschiedete sich Justus.
Kaum lag der Hörer auf der Gabel des alten Telefons, maulte Bob: »Ich möchte auch zu euch in das Internat! Wieso hast du Mr Yukawa nicht widersprochen!«
Justus sah ihn ruhig an. »Er ist unser Auftraggeber. Außerdem sind seine Argumente nicht von der Hand zu weisen. Deine Stärke ist das Recherchieren, und Peter ist nun einmal der Sportlichste von uns. Und wer weiß: Vielleicht hast du am Schluss die Nase vorn und findest Percy. Womöglich steckt er noch in Darkshire.«
»Oder du kommst in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ins Internat und rettest uns«, sagte Peter im Scherz. In Wirklichkeit glaubte er nicht, dass dieser Auftrag gefährlich werden würde. Dieses Mal nicht. Eine Schule, brave Elite-Schüler, was sollte da schon schiefgehen.
»Und Darkshire ist nicht weit weg vom Internat«, sagte Justus. »Wir treffen uns zwischendurch.«
»Also gut«, lenkte Bob vorerst ein. »Aber nehmt ein Handy mit. Egal ob es in Shadow Stone verboten ist. Vielleicht brauche ich ja eure Hilfe …«
Am nächsten Tag fuhren sie nach Darkshire. Je länger die Fahrt dauerte, umso einsamer und bergiger wurde die Gegend. Justus saß auf dem Beifahrersitz von Peters MG und studierte die Karte. »Bald muss die Abzweigung kommen«, sagte er. Die Straße führte durch einen Wald auf einen dunklen, schattigen Berg zu, dessen Felsen wie schwarze Segel in den Himmel ragten. Er wirkte beeindruckend mächtig. »Da ist es«, rief Bob, der seit einer Weile am Steuer saß. Am rechten Straßenrand stand ein kleines Schild. Dar kshire – 7 Meilen . Kurz dar te geradewegs auf den Berg zu. Bob hielt an und stellte den Motor ab. »Peter, ich bin müde, kannst du ans Steuer?« »Klar.«
Sie stiegen aus. »Ganz schön kalt hier«, sagte Bob fröstelnd. »Und still.« Er lief ein paar Schritte in die Landschaft und pinkelte.
Einige Raben flogen auf den Berg zu. Seit die drei ??? angehalten hatten, hatte sie kein anderes Auto überholt.
»Ziemlich einsam«, sagte Justus und stellte sich neben Bob. Wenige Augenblicke später knöpften sie die Hosen zu und gingen zurück zu Peter. Schweigsam ans Auto gelehnt starrte er den Berg an. Plötzlich stieß er sich vom Auto ab: »Kollegen, da vorne kommt jemand!« Sie hörten ein Knattern, das langsam lauter wurde. Es gehörte zu einem kleinen Lastwagen. Als er auf ihrer Höhe war, hielt er an. Die Fensterscheibe wurde heruntergekurbelt, und ein unrasierter Mann blickte heraus. »Ah, das Frischfleisch!«, sagte er und lachte gurgelnd.
Die drei ??? blickten den Mann mit den Zahnlücken irritiert an. »Frischfleisch?«, fragte Bob ungläubig.
»Na, die neuen Schüler. Die seid ihr doch? Wer sollt ihr sonst sein? Aber ich dachte, es wären nur zwei.«
»Es kommen auch nur zwei«, sagte Justus und trat vor. »Verraten Sie uns bitte, wer Sie sind?«
»Mister Claw, mein Junge, der Hausmeister von Shadow Stone. Ihr werdet mich noch kennenlernen! Ich freue mich schon auf euch!« Er hustete und spukte aus. »Wer bei mir nicht spurt, der kommt in meine Folterkammer!« Kichernd drehte er das Fenster hoch, legte den Gang ein und fuhr weiter. Die drei ??? sahen ihm verblüfft hinterher. »Ich glaube, jetzt bin ich doch froh, dass ich in Darkshire wohne und nicht auf Shadow Stone«, sagte Bob. »Wenn die da alle so drauf sind …«
Ein Laden mit Schwertern
Die drei ??? stiegen in ihr Auto, und Peter fuhr weiter. Es ging ein paar Kurven durch die Landschaft, und nach ziemlich genau sieben Meilen erreichten sie die ersten Häuser von Darkshire. Der Ort lag ganz im Schatten einer der steilen Felswände des Berges. Im Wesentlichen bestand der Ort aus den wenigen Häusern, die an der Hauptstraße lagen. Nach kurzer Zeit waren sie schon wieder am Ortsausgang.
»Darkshire ist kleiner, als ich dachte«, meinte Justus, »irgendwie muss ich eine Abzweigung verpasst haben.«
Peter wendete den Wagen und fuhr langsam zurück. Sie kamen an einem kleinen Laden vorbei, der wohl den Ortsmittelpunkt bildete. Im Haus nebenan gab es eine Kneipe.
»Ich frage besser mal nach dem Weg«, sagte Justus. Peter stoppte, und sie stiegen aus. Ein plötzlicher kühler Luftzug wehte Straßenstaub und Papiermüll auf. Sie husteten und sahen sich um.
»Da!«, sagte Bob und wies in Richtung des Berges. »Shadow Stone!« In einem schmalen Tal, eingeklemmt zwischen steilen Felswänden, lag das Internat. Es sah aus wie eine Burg, gehauen aus dem dunklen Fels ihrer Umgebung. Man sah einen
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