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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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machen.«
    »Na, wieso denn wohl nicht?«
    »Eine spiegelnde Kugel, die man vielleicht auf den ersten Blick für einen Globus halten könnte.«
    Bob und Peter sahen ihn überrascht an.
    »Du meinst -«
    »>Hast du die Welt gesehen, dann hast du viel gesehen und kennst doch erst die halbe Wahrheit*«, zitierte Justus. »Was wäre, wenn der Globus des >Weltensehers< viel mehr ist als nur ein Globus? Was wäre, wenn wir den Schlüssel zum Geheimnis nicht im Globus suchen müssen, sondern wenn der Globus selbst der Schlüssel ist? Was wäre, wenn >Feuermond< eine Anamorphose ist?«
    In dieser Nacht taten die drei ??? kaum ein Auge zu. Der Wind rüttelte an der Zentrale wie ein Wahnsinniger an den Gitterstäben seiner Zelle, und der Regen war laut wie Hagel und wollte einfach nicht aufhören.
    In den frühen Morgenstunden quälte sich Bob aus dem Schlafsack und setzte sich auf den Platz am Fenster. Er konnte nicht mehr schlafen und beobachtete nun, wie der Regen die Scheibe herunterrann und sich die grauen Schlieren am Horizont langsam heller färbten. Nebenbei spielte er mit dem Anamor-phosen-Set herum, wie Justus es am Vorabend getan hatte. Die drei hatten noch eine Weile über Justus' neue Theorie diskutiert, doch natürlich waren das bisher alles nur Mutmaßungen. Sie hatten keinerlei Beweise.
    Nach einer Weile ließ der Regen etwas nach und der dritte Detektiv erhob sich ächzend von seinem Beobachtungsposten. Er musste dringend pinkeln und hatte jetzt endlich Gelegenheit dazu. Auf Zehenspitzen schlich er an Justus vorbei, der unruhig zuckte und im Schlaf vor sich hin murmelte, und öffnete die Tür. Ein kühler Wind empfing ihn, der jedoch nach dem Muff in der Zentrale sehr erfrischend war. Fröstelnd trat Bob hinaus - und versank knöcheltief im Schlamm der vollkommen aufgeweichten Wiese.
    »Bäääh!«, stöhnte Bob und versuchte, sich aus der Schlammfalle zu befreien und schnell ein trockeneres Fleckchen zu finden. Nach drei schmatzenden Schritten und einem Sprung über eine riesige Pfütze fand er Zuflucht auf einer halbwegs trockenen Grasnarbe. Er blickte an sich hinunter. Seine Turnschuhe waren reif für die Waschmaschine oder wahlweise die Mülltonne. Dann fiel sein Blick auf die Zentrale. Bob stieß einen Schrei des Entsetzens aus. »Oh mein Gott. Oh mein Gott! Justus! Justuuus!« Ohne Rücksicht auf Verluste stolperte er zurück zum Wohnwagen und riss die Tür auf. »Justus! Wach auf! Peter, los, aufwachen! Wir müssen was tun! Schnell!« Der Erste Detektiv schreckte hoch und schlug sich den Kopf an der Tischkante. »Aua! Was ist los? Hugenay? Habt ihr ihn?« Erst nach und nach fand Justus in die Wirklichkeit zurück und schüttelte die wirren Traumbilder ab.
    »Die Zentrale!«, keuchte Bob mit rauer Stimme. »Es ist furchtbar! Peter, Just, nun macht schon!«
    Von der Panik in Bobs Stimme hellwach geworden, war Peter der Schnellere. Er stolperte durch den Wohnwagen zur Tür und machte einen Schritt nach draußen. »Vorsicht!«, rief Bob noch, doch die Warnung kam zu spät. Peter versank barfuß im Schlamm.
    »Oh, Mann, Bob!«, rief er wütend. »Kannst du vielleicht mal Bescheid sagen? Bleib bloß drinnen, Just, das ist echt kein Spaß hier!«
    »Was ist denn überhaupt los?«, fragte Justus schlaftrunken und taumelte zur Tür, ohne jedoch hinauszutreten.
    Bob wies stumm auf die Zentrale. Peter schlug erschrocken die Hand vor den Mund. Justus hielt sich am Türrahmen fest und lehnte sich so weit hinaus, bis auch er die Katastrophe sah. Die Zentrale war bis zur Mitte der Räder im Schlamm versunken. Sie klebte fest wie ein Insekt am Fliegenfänger. »Das ... macht einen wenig ermunternden Eindruck«, sagte Justus tonlos.
    »Ich hätte es nicht treffender formulieren können«, gab Peter zurück. »Los, Just, raus da, bei deinem Gewicht versinkt die Zentrale gleich komplett!«
    »Ich muss doch sehr bitten! Ich habe zwar leichtes Ubergewicht, dürfte aber trotzdem keinen entscheidenden Teil zu dieser Misere beigetragen haben. Dennoch sollten wir uns schleunigst überlegen, wie wir unser Hauptquartier aus dieser misslichen Lage befreien.«
    Peter verdrehte die Augen. »Je geschwollener du redest, desto schlimmer ist die Lage, Justus. Todsicher. Und auf der Jonas'-schen Sprachschnörkelskala war das gerade eine glatte zehn!« Der Erste Detektiv reagierte nicht darauf, sondern beeilte sich, sich etwas anzuziehen. Ebenfalls barfuß verließ er schließlich die Zentrale und stapfte durch den Morast zu seinen

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