Die drei ??? Feuermond
dem Morast befreite, verspürte wieder den Drang, wegen dem er vorhin überhaupt die Zentrale verlassen hatte. Jetzt wurde es wirklich Zeit, sich hinter die Büsche zu verdrücken. Er marschierte zurück über die Wiese, wo ein paar Sträucher dicht genug standen, um ungesehen hinter ihnen zu verschwinden.
Bob hatte gerade den Reißverschluss geöffnet, als er das Klingeln eines Telefons vernahm. Es kam aus Julianne Wallace' Wohnwagen. Der dritte Detektiv schlich unverrichteter Dinge, die Deckung der Sträucher nutzend, näher an Juliannes Domizil heran. Eines des Fenster war halb geöffnet. Bob kam gerade rechtzeitig in Hörweite, um noch die ersten Worte des Gesprächs mitzubekommen.
»Ah, hallo, Brandon. Was? Nein, nein, ich bin schon wach. Ich war nur etwas irritiert. - Ach, diese drei Schnüffler haben gerade einen Heidenkrach gemacht, aber jetzt ist es wieder vorbei. Ich glaube, sie verschwinden gleich zurück nach Rocky Beach. Gott sei Dank. Diese Burschen sind mir wirklich unheimlich. Wenn ich doch nur wüsste, wer sie geschickt hat, um mich auszuhorchen. Aber deshalb rufst du sicher nicht an. Was gibt es denn?«
Julianne Wallace' Stimme war gedämpft gewesen. Jetzt explodierte sie förmlich: » Was?«
Bob zuckte vor Schreck zusammen und wäre beinahe aus seiner Deckung gepurzelt. »Ist das dein Ernst? Ich komme sofort zu dir! - Machst du Witze? Natürlich! - Ich weiß, dass die Küstenstraße teilweise überschwemmt ist, ich habe gerade Radio gehört. Aber du glaubst gar nicht, wie egal mir das ist. Das lasse ich mir doch nicht entgehen! Brandon, wenn du wirklich Recht hast, dann sind wir bald am Ziel! Dann haben wir >Feuermond< bald gefunden!«
Der Alptraum
Julianne Wallace legte auf. Bob hörte geschäftiges Treiben aus ihrem Wohnwagen. Er eilte zurück zur Straße, wo Peter und Justus nichts ahnend beisammenstanden und sich gegenseitig zu ihrer gelungenen Rettungsaktion beglückwünschten. »Kollegen!«, raunte Bob so gedämpft, dass die beiden zunächst gar nicht reagierten. »Kollegen!«
»Was ist denn, Bob?«, fragte Justus. »Es geht los!«
»Was geht los?«
Bob nickte unauffällig zum Wohnwagen von Julianne. In dieser Sekunde flog dort die Tür auf und Julianne stürmte heraus, die Jacke über der Schulter und einen Stapel Papier in der Hand. Sie bedachte die drei ??? mit einem kurzen, düsteren Blick, während sie zielstrebig zu ihrem Jeep ging, der auf festerem Untergrund geparkt gewesen war. Sie öffnete die Tür, warf die Papiere auf den Beifahrersitz und stieg ein. »Sie haut ab!«, rief Peter erschrocken.
»Ja, und nicht nur das. Es geht um >Feuermond Jetzt erst fiel es Peter auf. Er blickte erschrocken in den Rückspiegel. »Die Zentrale! Wir müssen sie doch erst abkoppeln!«
Bob und Justus starrten einander eine Sekunde lang an, dann sprangen sie aus dem Wagen und machten sich sogleich an der Anhängerkupplung zu schaffen. Doch die Zuggabel der Zentrale rührte sich nicht vom Fleck. Irgendetwas klemmte. »Ich hab's doch gesagt!«, rief Peter außer sich. »Da passt was nicht! Das Ding kriegen wir nie wieder ab!« Noch einmal versuchten es die drei mit vereinten Kräften, doch es half nichts. »Ohne Werkzeug - keine Chance«, sagte Bob. »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte Justus und rannte wieder nach vorn. »Wir folgen ihr! Los!« »Mit der Zentrale? Aber ... wir können doch nicht ...«
»Fahr, Zweiter, oder Julianne Wallace ist über alle Berge und die komplette Beschattungsaktion, deren Vorbereitung und Durchführung uns fast eine Woche gekostet und bisher nichts gebracht hat, war umsonst!«
»Aber -« »Fahr!«
Sie stiegen wieder ein, Peter ließ den Wagen an und gab Gas. Der MG knirschte und ächzte protestierend, dann setzte er sich mitsamt Zentrale im Schlepptau in Bewegung. Langsam nahmen sie Fahrt auf. Peter fühlte sich, als hätte er tonnenschwere Gewichte am Bein und würde gezwungen, damit einen Marathon zu laufen. Zwar war nicht
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