Die drei ??? Feuermond
und stecke mitten in der Recherche.« Julianne Wallace blickte ungerührt von einem zum anderen.
»Nun, Mr Hugenay ist von der Existenz des Bildes überzeugt. Glauben Sie wirklich, dass er sich in diesem Punkt getäuscht hat? Er ist ein Kunstkenner! Er weiß alles über Maler und ihre Kunstwerke!«
»>Feuermond< ist keine Frage des Wissens, sondern eine Frage des Glaubens«, meldete sich nun Brandon Myers zu Wort. »Es gibt keinen Beweis, dass dieses Gemälde wirklich existiert. Trotzdem glauben natürlich viele Menschen daran. Aber es würde mich schon sehr wundern, wenn es eines Tages wirklich auftaucht. Ich glaube ebenso wenig an das Bild wie Julianne.«
»Ich fürchte, Victor hat euch einen Bären aufgebunden«, sagte Julianne. »Das passt zu ihm. Er ist ein Spieler, wisst ihr. Er führt gerne Menschen an der Nase herum. Was seine wahren Beweggründe dafür waren, werden wir wohl nie erfahren. Vielleicht gab es auch gar keine. Vielleicht wollte er euch einfach ein bisschen ärgern. Als Rache dafür, dass ihr ihn geschnappt habt. Ich kann euch keinen Vorwurf machen, dass ihr mich verdächtigt habt. Wenngleich ich euch den Rat geben möchte, in Zukunft etwas vorsichtiger zu sein. Die Verfolgungsjagd vorhin hätte leicht ins Auge gehen können. Na ja, ich hoffe, ihr lernt aus euren Fehlern.«
Justus blickte düster von Julianne zu Brandon und wieder zurück. »Ja, Sie haben Recht.« Justus erhob sich. »Ich denke, wir sollten jetzt gehen. Es tut uns wirklich sehr Leid, dass wir Sie verdächtigt und in Gefahr gebracht haben, Mrs Wallace. In Zukunft werden wir umsichtiger sein. Was meinen Sie, Mr Myers, ist unsere Wäsche inzwischen fertig?« Brandon Myers hatte ihre nasse Kleidung gleich nach ihrer Ankunft in den Trockner gesteckt und ihnen ein paar eigene Sachen gegeben. »Ich werde mal nachsehen.«
»Danke, ich finde den Weg schon.« Justus verließ den Raum und ging ins Bad. Die Wäsche war trocken. Juliannes Jacke, die nicht für den Trockner geeignet war, hing an einem Bügel über der Badewanne und tropfte vor sich hin. Justus zog sich um, dann griff er in die Innentasche von Juliannes Jacke, nahm etwas heraus, steckte es ein und verließ das Bad. »Die Sachen sind fertig«, teilte er Bob und Peter mit, die daraufhin ins Bad eilten. »Vielen Dank noch mal, Mr Myers.«
»Nichts zu danken.«
Die drei ??? hatten sich verabschiedet und standen schon an der Tür, als Justus sich noch einmal umwandte. »Ach, da fällt mir ein, eines dürfte Sie noch interessieren: Wir haben im Laufe unserer Ermittlungen herausgefunden, dass vor einigen Wochen Briefe aufgetaucht sind. Briefe, die Jaccard kurz vor seinem Tod an seinen Freund Hernandez geschrieben hat.«
»Wir haben davon gehört«, sagte Brandon Myers. »Leider sind die Briefe gestohlen worden.«
Der Erste Detektiv nickte. »Warum wohl? Stand darin vielleicht etwas über >Feuermond Tja, das werden wir wohl nie erfahren. Es sei denn, die Briefe tauchen irgendwann wieder auf. Nicht wahr?«
Julianne lächelte unsicher. »Ja. Ja, genau.«
»Da stimmt doch was nicht!«, brach es aus Bob heraus, als sie wieder auf der Straße standen und nach einem Taxi winkten. »Julianne hat >Feuermond< selbst erwähnt, als sie mit Brandon telefonierte!«
Justus nickte. »Sie lügt, dass sich die Balken biegen.«
Der Anblick der zerstörten Zentrale war ein Schock. Irgendwie hatten die drei Detektive gehofft, dass alles gut werden würde. Dass die Zentrale sich auf wunderbare Weise von allein repariert. Aber das war natürlich nicht der Fall. Sie war ein Wrack.
Justus hatte einen dicken Kloß im Hals. Er fühlte sich verantwortlich für das, was geschehen war. Schließlich war er es gewesen, der auf Juliannes Verfolgung bestanden hatte. Und was hatte es ihnen gebracht? Nichts.
Ganz langsam verwandelten sich Justus' schlechtes Gewissen und seine Niedergeschlagenheit in etwas anderes. Wut stieg in ihm auf. Diesmal jedoch nicht auf sich selbst, sondern auf Victor Hugenay. Er war schuld an der ganzen Misere. Er hatte sie auf Juliannes Spur gebracht. Er hatte ihre Zentrale auf dem Gewissen. Sicher, Hugenay saß im Gefängnis und würde bald zu einer gerechten Strafe verurteilt werden. Aber nicht einmal das verschaffte dem Ersten Detektiv in diesem Moment Genugtuung.
Er wandte sich frustriert ab. »Wir holen die Zentrale in den nächsten Tagen mit Onkel Titus' Pick-up. Fahrt schon mal nach Hause. Tante Mathilda wird euch dankbar sein.«
»Und was ist mit dir?«, fragte Peter
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