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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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verschlug ihm den Atem. War das wirklich möglich? War es möglich, dass er es nicht vorher gesehen hatte? Er stieß Bob unsanft den Ellbogen in die Seite, ohne den Blick von der Leinwand zu wenden.
    »Aua«, sagte Bob.
    »Bob! Sieh doch nur! Peter! Seht ihr das?« Die beiden, die die Leinwand schon wieder links liegen gelassen hatten, da die Realität viel beeindruckender war, folgten seinem Blick. Sie begriffen es in der gleichen Sekunde. »Das gibt's doch nicht!«, keuchte Bob. »Das ... das ist doch ... kann das denn sein?«
    »Ich glaub's nicht!«, rief Peter.
    »Schhh!«, machte Justus. »Es muss ja nicht gleich ganz Rocky Beach mitkriegen!« Doch die Sorge des Ersten Detektivs war unbegründet. Absolut niemand schenkte ihnen Beachtung, alle waren viel zu sehr gefesselt von der Show. »Die Knox-Villa! Ich habe das Ding noch nie von oben gesehen! Sie sieht ja genauso aus wie -«
    »Wie die Architektenpläne aus dem Päckchen von Hugenay!«, beendete Bob den Satz. »Aber das bedeutet ja, dass -«
    »Dass Hugenay vorhatte, dort einzubrechen. In die Knox-Villa«, fuhr Justus fort. Sein Gehirn lief auf Hochtouren. »Das gibt es doch gar nicht! >Feuermond< befindet sich auf dem Knox-Gelände! So muss es sein! Wir müssen etwas unternehmen, Kollegen!«
    »In fünf Minuten, okay?«, bat Peter. »Ich glaube nämlich, jetzt kommt das große Finale!«
    Der Zweite Detektiv hatte Recht. Die Rocky-Beach-Sinfonie hatte sich in dramatische Höhen geschwungen. Und inzwischen waren alle Scheinwerfer und Lampen, die in der Stadt installiert worden waren, abwechselnd im Einsatz. Hinzugekommen waren grellweiße Stroboskop-Blitze, die den Himmel erhellten und die Silhouette der gesamten Küstenlinie auf die Netzhaut brannten. Die tiefhängenden Wolken glühten im bunten Widerschein der Lichtshow und schienen sie fast zu spiegeln. Es war ein atemberaubender Anblick.
    Dann steigerte sich die Musik ein weiteres Mal, die Bläser dröhnten, die Streicher ließen die Luft vibrieren, und Rocky Beach erstrahlte zu wummernden Paukenschlägen in allen Farben des Regenbogens. Das Licht wurde heller und heller, die Musik lauter und lauter - und plötzlich gab es einen lauten elektronischen Knall, die Lichter erloschen schlagartig und die Musik verstummte. Aus den Lautsprechern der Umgebung hallte sie noch ein paar Sekunden lang nach, dann war es totenstill.
    Rocky Beach lag in stockfinsterer Nacht, und innerhalb von drei, vier Sekunden erloschen auch die Lichter jenseits der Stadtgrenzen. Santa Monica, dessen Widerschein von hier aus normalerweise zu sehen war, versank in Dunkelheit, als hätte jemand das Licht der ganzen Stadt einfach ausgeknipst.

Mit dem Teufel im Bunde 
    Ein Raunen ging durch die Menschenmenge. Für einen Moment hatten die Leute noch geglaubt, die plötzliche Dunkelheit und Stille gehörten zur Inszenierung, doch je mehr Zeit verstrich, desto klarer wurde der wirkliche Grund dafür. »Stromausfall«, sagte Justus und eine dunkle Ahnung stieg in ihm auf.
    »Stromausfall?«, wiederholte Bob. »Meinst du, die haben zu viel Saft mit ihrer Show verbraucht und jetzt ist irgendwo eine Sicherung durchgeknallt?«
    »Sieht ganz so aus«, meinte Peter. Er wusste nicht recht, ob er enttäuscht sein sollte, dass das große Finale mittendrin unterbrochen worden war, oder ob er es eher lustig fand. Um sie herum wurden die Menschen lauter. Einige waren wütend, andere belustigt, wieder andere hatten Angst vor der plötzlichen Dunkelheit. Tatsächlich gab es überhaupt kein Licht mehr, weder durch die Straßenlaternen noch aus den Fenstern der Häuser. Keine Neonreklame funktionierte mehr, kein öffentliches Gebäude war beleuchtet, nichts. Nur zwei, drei Scheinwerferpaare von umherfahrenden Autos unten in der Stadt irrten durch die Finsternis. Selbst der Himmel, der normalerweise ungeheuer viel Licht der dicht besiedelten Küstenstädte reflektierte, war schwarz.
    »Da hat sich Rocky Beach wohl ganz schön übernommen«, sagte ein Mann in ihrer Nähe und lachte. »Die Show ist jedenfalls vorbei. Dann lasst uns mal alle nach Hause gehen.«
    »Gute Idee«, meinte Peter, nachdem der Mann außer Hörweite war. »Gehen wir.«
    Justus war vollkommen erstarrt. Während sich um ihn herum die Menschenmenge langsam auflöste, blickte er nur hinunter auf die Dunkelheit, unter der Rocky Beach begraben lag. Seine dunkle Ahnung verdichtete sich langsam zur handfesten Gewissheit.
    »Just, was ist denn bloß los mit dir?«, fragte Peter besorgt. »Das

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