Die drei ??? Feuermond
nicht.«
»Was tun wir denn jetzt?«, fragte Peter und blickte sich suchend um, als wäre die Antwort auf seine Frage irgendwo in der Nähe versteckt.
»Erst mal rufen wir Inspektor Cotta an«, beschloss Justus, zückte sein Handy und wählte die Nummer des Inspektors. »Immerhin suchen seine Leute und er schon nach Hugenay. Dummerweise wissen sie nicht, wo sie suchen sollen. Wir schon.« Während Justus den Hörer ans Ohr hielt, blickte er in die Dunkelheit Richtung Küste. Das Meer war nicht zu sehen, ebenso wenig Knox Island. Die Nacht war so dunkel wie seit hundert Jahren nicht mehr. Die perfekten Voraussetzungen fiir einen Meisterdieb.
In der Leitung knackte es, doch es gab kein Freizeichen. Auch nach einer halben Minute nicht. Justus probierte es noch mal. Ohne Erfolg. Er wählte eine andere Nummer. Nichts tat sich. Nach einem halben Dutzend Versuchen gab er auf. »Verdammt! Das Netz ist vollkommen überlastet. Wahrscheinlich versucht gerade halb Kalifornien, übers Handy zu telefonieren, weil das Festnetz ausgefallen ist. Möglicherweise funktionieren aber auch die Sendemasten nicht ohne Strom, ich habe keine Ahnung. Jedenfalls hat man keine Chance, irgendwo durchzukommen.«
»Und jetzt?«, fragte Bob. »Wir müssen ihm doch irgendwie eine Nachricht hinterlassen können!«
»Können wir auch«, sagte Justus, drehte sich um und kehrte ins Polizeirevier zurück. Zwei Minuten später war er wieder bei Bob und Peter. »Ich habe dem Officer Bescheid gegeben. Er wird Cotta sagen, was wir wissen. Fragt sich nur, wann der Inspektor hier wieder auftaucht. Wir dürfen auf gar keinen Fall auf ihn warten.«
»Was schlägst du denn vor?«, fragte Peter. »Wir wissen, was Hugenay vorhat. Wahrscheinlich ist sein Plan nicht so ausgereift, wie er gewesen wäre, wenn er nicht im Gefängnis gesessen hätte. Trotzdem wird er versuchen, das Gemälde zu stehlen. Heute Nacht. Und das müssen wir verhindern! Wir müssen zur Insel!«
»Jetzt sofort?«, rief Peter erschrocken. »Nein. Jetzt gehen wir zum Schrottplatz.«
Der Anblick des Schrottplatzes ohne Zentrale traf Justus ein weiteres Mal wie ein Schlag. Nackt und kahl lag der Platz, auf dem der Wohnwagen normalerweise stand, unter dem lichtlosen Himmel. Wie eine Wunde, die jemand in das Gelände geschlagen hatte. Das Fehlen der Zentrale war, als hätte man ihrem Detektivunternehmen die Seele geraubt. Als hätten sie plötzlich kein Zuhause mehr.
Die Wut darüber, die Justus bereits am Nachmittag verspürt hatte, kehrte mit Macht zurück.
»Es muss enden«, sagte Justus, mehr zu sich selbst als zu seinen Freunden.
»Bitte?«, fragte Bob.
»Es muss enden. Heute Nacht. Wir haben lange genug mitgespielt. Wir haben Zeit, Energie, Nerven und am Ende sogar unsere Zentrale geopfert, und trotzdem hat Hugenay schon wieder die Fäden in der Hand. Es reicht. Heute Nacht schlagen wir zurück. Nicht nur für Meisterdiebe ist die Dunkelheit die perfekte Deckung, sondern auch für Meisterdetektive. Hugenay wird sein Ziel nicht erreichen, so wahr ich Justus Jonas heiße!«
Peter musterte den Ersten Detektiv besorgt. »Du machst mir richtig Angst, Just.«
»Angst? Es gibt nur einen, der Angst haben sollte, Zweiter, und das ist Victor Hugenay. Kommt, machen wir uns an die Arbeit!«
»Was genau wollen wir hier überhaupt?«
»Ein wenig Ausrüstung zusammensuchen. Das meiste ist dummerweise in der Zentrale. Aber drei Taschenlampen werden wir schon auftreiben. Seht mal, was ihr sonst noch findet! Ich muss kurz etwas erledigen!«
Justus verschwand in den kleinen Schuppen, in dem Onkel Titus seine wertvollsten Stücke aufbewahrte, während Bob und Peter sich ans Werk machten. Sie kannten den Schrottplatz so gut, dass sie sich auch in der Dunkelheit problemlos zurechtfanden.
Einige Zeit später kehrte Justus zurück, mit einem prall und rund gefüllten, sehr schwer aussehenden Rucksack in der Hand.
»Was schleppst du denn da?«, fragte Peter neugierig.
»Nur das Nötigste«, antwortete Justus ausweichend und wühlte daraufhin geschäftig in der Freiluftwerkstatt herum. Bob und Peter warfen einander vielsagende Blicke zu.
Am Ende hatten sie drei Sprechfunkgeräte, ein Fernglas, drei Taschenlampen, ein Stück Seil und eine Rolle Klebeband zusammengetragen. Bob fand sein altes Taschenmesser wieder, dass er schon seit Monaten gesucht hatte, und steckte es in die hintere Hosentasche.
Die drei Detektive trugen ihre Ausrüstung zum Roten Tor und verließen den Schrottplatz.
Justus warf
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