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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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Ihre Kollegen sicher alle wegen des Stromausfalls unterwegs? Seltsam, auf den Straßen haben wir keinen einzigen Polizisten getroffen, der nach dem Rechten sieht.«
    »Ah, nein. Ich meine: Ja, sie sind natürlich alle unterwegs. Aber ... woanders.«
    Justus' dunkle Ahnung kehrte mit Macht zurück. »Sagten Sie gerade, Sie seien ganz allein hier im Präsidium?«
    »Ja. Aber ich habe jetzt wirklich keine Zeit mehr, ich ... äh ...«
    »Ja, Sie kommen gerade um vor Arbeit, das sieht man«, sagte Peter so leise, dass der Mann ihn nicht hören konnte.
    »Sie meinen wirklich, ganz allein? Was ist mit dem Personal, das Mr Hugenay bewacht?«
    Der Mann räusperte sich lautstark und wurde blass. »Mr ... wen?«
    »Mr Hugenay. Sie brauchen sich nicht zu verstellen, ich weiß, dass er hier ist. Mr Cotta hat mich vor einer Woche sogar zu ihm gelassen, das haben Sie doch bestimmt mitbekommen, oder?«
    »Ach ja, sicher, sicher. Natürlich. Klar.«
    »Sir?«
    »Ja?«
    »Warum sind Sie so nervös? Es ist doch alles in Ordnung mit Mr Hugenay, oder?«
    »Aber natürlich. Was sollte nicht in Ordnung sein?«
    »Der Stromausfall hat nicht zufällig die Funktionsweise des elektronischen Schlosses von Hugenays Zelle beeinträchtigt?« Der Polizist wurde noch blasser. Dann sprudelte es wie ein Wasserfall aus ihm heraus: »Wir hatten es erst gar nicht gemerkt! Wir waren alle so irritiert wegen des Stromausfalls. Und es waren sowieso nur ein paar Leute hier, weil alle anderen ja für die Sicherheit auf dem Stadtfest abkommandiert worden sind. Das Notstromaggregat sprang zwar nach zwei Sekunden an, aber irgendwie ... irgendwie ...«
    »Irgendwie?«, hakte Justus mit belegter Stimme nach. »Irgendwie müssen diese zwei Sekunden ausgereicht haben!«
    »Ausgereicht wofür?«
    »Für Hugenay! Das Schloss zu knacken! Es ... ist es mir ein Rätsel, wie er entkommen konnte! In so kurzer Zeit! Er muss gewusst haben, dass der Strom ausfällt! Versteht ihr? Als wäre er mit dem Teufel im Bunde! Er wusste es!«

Teil 3 - Die Nacht der Schatten

Geisterstadt 
    Es war gespenstisch. Die Stadt war menschenleer. Die Bewohner von Rocky Beach hatten sich in ihre Häuser verkrochen, nur hinter den kerzenbeschienenen Fenstern bewegten sich hier und da ein paar Schatten. In den Straßen standen verlassen die Scheinwerfer, die für die Lichtshow aufgestellt worden waren. Nun sahen sie aus wie niedergestreckte Ungeheuer. Außer dem Pfeifen des Windes war kein Laut zu hören. Der Stromausfall hatte Rocky Beach in eine Geisterstadt verwandelt.
    »Ich kann es immer noch nicht fassen«, sagte Bob tonlos, während die drei Detektive vor dem Polizeirevier standen, dem einzigen beleuchteten Gebäude weit und breit. »Wie konnte Hugenay entkommen? Inspektor Cotta hatte uns doch versichert, dass das unmöglich sei!«
    »Cotta wusste ja auch nicht, dass der Strom ausfallen würde«, gab Justus zu bedenken. »Hugenay hingegen schon. Er wusste auch, wann. Er musste lediglich in seiner Zelle auf den richtigen Moment warten und schnell genug reagieren, bevor das Notstromaggregat anspringen und das elektronische Schloss mit Elektrizität versorgen konnte. Das normale Türschloss dürfte für ihn als Meisterdieb kein Problem gewesen sein, wahrscheinlich hat er es mit einem Schnürsenkel oder so aufbekommen. Die letzte Hürde waren die Wachposten, die jedoch angesichts des Spektakels, das sich auf den Straßen von Rocky Beach abspielte, ausreichend abgelenkt gewesen sein dürften. Hinzu kam die plötzliche Dunkelheit, die Hugenay einen eindeutigen Vorteil verschaffte. Wahrscheinlich war er schon über alle Berge, bevor überhaupt jemand im Polizeirevier bemerkte, dass er nicht mehr in seiner Zelle saß.«
    »Aber das alles gehörte doch nicht zu seinem Plan, oder? Er hat sich doch nicht absichtlich festnehmen lassen?«
    »Nein«, meinte Justus. »Nicht einmal Mr Hugenay kann so weit vorausdenken. Es war ein glücklicher Zufall. Er wusste, dass er in dieser Nacht, wenn der Strom ausfällt, aus der Zelle entkommen könnte. Geplant war ftir heute etwas ganz anderes.«
    »Der Einbruch in der Knox-Villa«, sagte Bob. »Exakt. Da Mr Knox ein sehr reicher Mann ist, hat er bestimmt eine ausgezeichnete Alarmanlage. Aber eine Alarmanlage funktioniert mit Strom. Und die Insel liegt so küstennah, dass sie ihren Strom wahrscheinlich vom Festland bezieht. Was bedeutet, dass Knox Island in diesem Moment wie alles andere auch außer Gefecht gesetzt ist. Die Alarmanlage funktioniert

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