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Die drei ??? Feuermond

Die drei ??? Feuermond

Titel: Die drei ??? Feuermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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es ihn!«
    Nun tauchte aus der Dunkelheit eine kleine Anlegestelle auf. Sie war verlassen.
    »Wir scheinen die Einzigen zu sein«, bemerkte Bob. »Weder der Hausherr noch sonst jemand ist da.«
    Peter runzelte die Stirn. »Vielleicht haben wir uns getäuscht.
    Vielleicht hatten die Baupläne der Villa überhaupt nichts mit Hugenays Einbruchsplänen zu tun. Oder der Stromausfall.
    Oder die Sache ist ihm zu riskant geworden und er hat einfach die Gelegenheit genutzt und ist abgehauen.«
    Justus schüttelte entschieden den Kopf. »Er ist hier. Oder er wird bald kommen. Wir sind lediglich die Ersten, aber wir werden nicht die Einzigen bleiben.«
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Peter.
    »Ich schlage eine kleine Rundreise vor«, antwortete Justus.
    »Vielleicht ist Hugenay an anderer Stelle von Bord gegangen.
    Aber wir sollten keinen Lärm machen. Gibt es hier irgendwo Ruder?«
    Peter nickte und kramte unter den Sitzbänken herum, bis er zwei alte, spröde Holzruder fand. Gemeinsam mit Bob machte er sich ans Werk. Ruhig und gleichmäßig ruderten sie in einem weiten Bogen um die Insel herum, während Justus aufmerksam Ausschau hielt. Doch nirgendwo war ein Boot festgemacht, Knox Island schien wirklich verlassen. Als sie zehn Minuten später wieder ihren Ausgangspunkt erreichten, sagte der Erste Detektiv: »Schön. Legen wir also an und erkunden die Insel!« Peter und Bob warfen einander einen kurzen Blick zu. »Ist das nicht etwas waghalsig, Just?«, fragte Bob. »Was ist, wenn doch noch jemand kommt, während wir gerade auf der Insel sind? Jemand Gefährliches, meine ich?«
    »Bob: >Feuermond< befindet sich auf dieser Insel, und mindestens eine Person wird in dieser Nacht versuchen, das Bild zu stehlen. Genau deshalb müssen wir ja auf die Insel! Wir arbeiten schon seit Wochen an diesem Fall. Sollen wir etwa kurz vor dem Ziel aufgeben?«
    »Wer spricht denn von aufgeben? Wir könnten hier Wache halten und auf Inspektor Cotta warten.«
    »Wer weiß, wann der unsere Nachricht erhält! Und wer weiß, ob Hugenay sich nicht doch schon auf der Insel befindet und sich das Bild in dieser Sekunde unter den Arm klemmt?«
    »Aber wir haben kein Boot gesehen«, warf Peter ein. »Dann kann er ja wohl kaum hier sein.«
    »Es könnte zwischen den Felsen versteckt gewesen sein, ohne dass wir es bemerkt haben. Hugenay könnte einen Komplizen haben, der ihn hergebracht hat und wieder weggefahren ist. Er könnte mit einem Hubschrauber gekommen sein. Es gibt viele Möglichkeiten.«
    Bob seufzte. »Eigentlich geht es dir um Hugenay, oder?« Justus runzelte die Stirn. »Natürlich geht es mir um Hugenay. Was dachtest du denn?«
    »Ich meine: Du hast überhaupt kein Interesse daran, ein wertvolles Bild zu retten. Du willst Hugenay überführen.«
    »Ich will, dass ein weltweit gesuchter Verbrecher endlich seiner gerechten Strafe zugeführt wird, ja«, sagte Justus beherrscht. »Und das ist wirklich alles? Es geht dir um nichts anderes?«
    »Worum zum Beispiel?«, fragte Justus lauernd. »Um persönliche Abrechnung«, mischte sich Peter in das Gespräch. »Um eine ... wie heißt das noch mal? Veneria?«
    »Das Wort, das du suchst, heißt Vendetta, ist italienisch und bedeutet > Blutrachen Und ich glaube, mit dieser Bezeichnung schießt du ein bisschen übers Ziel hinaus, Peter. Ja, es geht mir um Hugenay. Es wurmt mich, dass er uns so häufig reingelegt hat. Dass er uns benutzt hat. Wegen ihm ist unsere Zentrale hinüber! Und dafür soll er bezahlen. Ich will es ihm zeigen. Das wolltet ihr doch hören, oder? Aber macht das irgendeinen Unterschied? Alles, was ich will, ist, dass er am Ende im Gefängnis sitzt und wir unsere Ruhe haben. Da ist es doch egal, was mich antreibt.«
    »Ist es nicht«, widersprach Bob. »Wenn du leichtsinnig wirst-«
    »Ich werde nicht leichtsinnig!«, unterbrach Justus ihn schroff. »Ich werde nie leichtsinnig. Höchstens, wenn ich meine Cholesterinwerte durch ein Stückchen zu viel Kirschkuchen gefährde. Davon abgesehen bin ich sozusagen fern jeden Leichtsinns.«
    »Ich zitiere dich bei Gelegenheit«, kündigte Peter an. Eine Weile herrschte besorgtes Schweigen unter den dreien. Dann gab Justus sich einen Ruck und fuhr ruhiger fort: »Bob, ich weiß deine Besorgnis zu würdigen. Aber wir befinden uns gerade in einer Situation, in der wir keine Zeit für tiefenpsychologische Analysen haben. Wir müssen etwas tun. Jetzt. Und was immer wir auch unternehmen, wir werden alle drei nicht leichtsinnig sein, okay?«

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