Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand
Wohnzimmer. Dixon saà an einem kleinen Schreibtisch und war gerade dabei, den Computer hochzufahren. Er tippte in die Tastatur, während er auf den Bildschirm starrte. Sein Gesicht leuchtete in unheimlichem Grün. Justus konnte kaum etwas erkennen, doch es sah so aus, als würde Dixon seine eingegangenen E-Mails lesen. Viel schien es nicht zu sein, denn schon nach zwei Minuten schaltete er das Gerät aus, erhob sich und verlieà den Raum. Kurze Zeit später hörte Justus die Tür, dann einen Automotor. Gerade als der Erste Detektiv die Hausecke erreichte, fuhr der grüne Ford davon.
»So ein Mist!«, fluchte Justus leise. »Ausgerechnet jetzt sind Bob und Peter nicht da!«
Es dauerte jedoch nicht lange, bis sie zurückkehrten. Justus wartete auf sie unter dem Baum. »Da seid ihr ja endlich. Ihr kommt leider zu spät. Dixon war eben hier, ist aber sofort wieder abgedüst. Ich hätte ihn zu gerne verfolgt, aber das hat sich nun wohl erledigt. Habt ihr â« Justus brach ab, als er ihre verstörten Gesichter bemerkte. »Ist irgendwas?«
»Jelena ist entführt worden«, sagte Peter.
»Nicht so voreilig. Bis jetzt ist sie einfach nur verschwunden«, korrigierte Bob. »Aber wir befürchten, dass man sie entführt hat.«
»Langsam, langsam, langsam! Jelena? Was hattet ihr in der kurzen Zeit denn schon wieder mit ihr zu schaffen?«
Bob berichtete ihm von Jelenas geheimnisvollen Andeutungen und Mr Charkovs Anruf. »Natürlich hat er etwas überreagiert«, versuchte er sich selbst zu beruhigen. »Immerhin ist es noch gar nicht so spät. Aber ich mache mir trotzdem Sorgen.«
»Meinst du, Dixon hat etwas mit ihrem Verschwinden zu tun, Just?«, fragte Peter.
»Könnte schon sein. Wenn sie wirklich so leichtsinnig war, etwas auf eigene Faust zu unternehmen. Bei Jelena weià man nie! Vielleicht finden wir etwas heraus, wenn wir uns bei Mr Dixon ein wenig umsehen. Hast du das Werkzeug eingepackt, Zweiter?«
»Alles dabei.«
»Gut. Dann mal los!«
Sie kehrten zurück zur Terrassentür und Peter versuchte, das Schloss zu knacken. »Mist! Hier ist zu wenig Licht, ich sehe kaum etwas!«
»Die Taschenlampen können wir auf keinen Fall nehmen, sonst sehen uns die Nachbarn«, flüsterte Bob. »Schaffst du es nicht auch so?«
»Machst du Witze? Natürlich schaffe ich es. Es dauert nur länger und ich muss mich konzentrieren.«
Er fuhr fort, mit kleinen Drähten und Haken im Schloss zu bohren. Ein paar Minuten später gab der Riegel mit einem Klick nach und die Tür schwang knarrend auf. »Hereinspaziert!«
In völliger Dunkelheit schlichen sie ins Haus. »Sehen wir uns erst mal um«, schlug Justus vor.
»Sehen? Ich würde sagen, wir fühlen uns erst mal um!«, spottete Peter.
Etwas rumpelte.
»Pst!«, zischte Bob und hielt den Atem an. »Habt ihr das gehört? Hier ist jemand!«
»Keine Panik, das war ich. Ich bin gegen irgendwas gestoÃen.«
»Schmeià bloà keine millionenschwere Ming-Vase runter, Peter!«
»Können wir nicht die Vorhänge zuziehen und Licht anmachen?«, schlug der Zweite Detektiv vor. »Dann sieht es von drauÃen keiner.«
»Zu gefährlich«, widersprach Justus. »Ein bisschen Licht schimmert trotzdem durch und Dixon könnte jeden Moment zurückkommen. Ich glaube es zwar nicht, aber einer von uns sollte am Fenster Wache halten.«
»Ich melde mich freiwillig«, sagte Peter. »Dann kann ich wenigstens nichts kaputt machen.«
Während Peter auf die verlassene StraÃe blickte, wanderten Justus und Bob durch das Haus. Langsam gewöhnten sie sich an das Dämmerlicht und sahen etwas mehr als nur schwarze Schatten. Das Haus war klein, die vier Räume schnell erkundet. Nirgendwo entdeckten sie etwas AuÃergewöhnliches.
»Kein Popol Vuh, keine Ming-Vasen und auch sonst keine Kunstgegenstände«, stellte Justus fest.
»Und keine entführte Jelena«, fügte Bob hinzu. »Palmer Dixon scheint ein ganz normaler Mann mit ganz normalen Interessen zu sein. Das hier ist jedenfalls nicht gerade das, was man sich unter dem Wohnsitz eines Verbrechers vorstellt.«
»Sehen wir uns mal den Computer an«, schlug Justus vor. »Dixon hatte es ziemlich eilig, als er hier war. Er las nur schnell seine eingegangene elektronische Post, dann dampfte er wieder ab. Vielleicht
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