Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand
unser Auftauchen. Sie wusste, dass wir versuchen würden, den Diebstahl in der folgenden Nacht zu verhindern. Also hat sie das Popol Vuh schnell selbst verschwinden lassen. SchlieÃlich konnte sie sicher sein, dass wir sie niemals  selbst verdächtigen würden. Sie hat Palmer Dixon über E-Mail rechtzeitig gewarnt, da sie selbstverständlich nicht wollte, dass wir ihn aufspüren.«
»Und Jelena ist ihr auf die Schliche gekommen«, fuhr Bob fort. »Sie ist gestern zu ihr gefahren und hat sie zur Rede gestellt. Aber Dr. Arroway ist skrupelloser, als sie dachte. Anstatt klein beizugeben, hat sie Jelena gefangen genommen.«
»Klingt logisch«, gab Peter zu. »Aber wozu das alles? Wen will Dr. Arroway täuschen und warum?«
»Das ist das noch ungeklärte Rätsel. Ich bin sicher, dass es etwas mit dem Popol Vuh zu tun hat. Das Buch ist der Schlüssel zu diesem Fall.«
»Und wie gehen wir jetzt weiter vor?«, wollte Bob wissen.
»Wir werden Dr. Arroway unter die Lupe nehmen«, beschloss der Erste Detektiv. »Sie sagte, dass sie immer bis zum späten Nachmittag in der Universität ist. Am besten fahrt ihr beide direkt nach der Schule zu ihr und steigt bei ihr ein. Durchsucht das Haus, stöbert in ihren Unterlagen, irgendwo muss ein Hinweis zu finden sein! Vielleicht findet ihr sogar Jelena.«
Die Klingel unterbrach die Diskussion. Die drei Detektive trotteten über den Schulhof zurück in ihre Klassen.
»Und was ist mit dir?«
»Ich werde nachkommen, sobald ich kann«, versprach Justus. »Dummerweise habe ich Tante Mathilda fest zugesagt, sie heute für eine Stunde auf dem Schrottplatz zu vertreten. Sie hat einen Arzttermin und Onkel Titus ist auch nicht da.«
»Blöd«, maulte Peter. »Kann sie den Termin denn nicht verschieben?«
»Geht nicht. Und ich kann den Schrottplatz nicht unbeaufsichtigt lassen. Aber ich beeile mich, sobald sie wieder da ist!«
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Im Nachhinein überlegte Justus, dass es gar nicht geschadet hätte, den Schrottplatz für eine Stunde zu schlieÃen. Er machte nur ein paar Dollar Umsatz und ärgerte sich obendrein, nicht bei Bob und Peter zu sein. Während sie in diesem Moment wahrscheinlich die spannendsten Entdeckungen machten, war er dazu verdammt, hier zu stehen und auf Kunden zu warten, die nicht kamen.
Er blickte auf die Uhr: Tante Mathilda war nun schon seit fast einer Stunde weg. Wie lange mochten die Vorlesungen an der Uni dauern? Ob Dr. Arroway wohl schon auf dem Weg nach Hause war? Glücklicherweise war um diese Uhrzeit auf den StraÃen so viel Verkehr, dass man mit dem Auto leicht eine Stunde von Los Angeles bis nach Rocky Beach brauchen konnte. Das verschaffte Bob und Peter noch etwas mehr Zeit.
Justus hörte ein entferntes Klingeln: Das Telefon in der Zentrale! Das waren bestimmt Bob und Peter, die ihm erste Erfolge melden wollten! Der Erste Detektiv rannte über den staubigen Platz zum Wohnwagen, riss die Tür auf und nahm den Hörer ab. »Justus Jonas von den drei Detektiven?«
»Justus, hier ist Mr Charkov!« Er klang sehr aufgeregt. »Es ist etwas Schreckliches passiert, ich weià mir nicht mehr zu helfen!«
»Was ist denn geschehen, Mr Charkov? Ist etwas mit Jelena?«
»Sie ist entführt worden!«
»Sie meinen, sie ist noch nicht zurückgekehrt?«
»Nicht nur das. Ich habe ⦠ich habe heute einen Brief bekommen. Einen anonymen Brief. Von ihrem Entführer. Aus Zeitungsbuchstaben ausgeschnitten.«
»Wie bitte?« Justus fühlte, wie Angst in ihm hochstieg. Entführt! Zwar hatten sie das selbst schon vermutet, aber insgeheim hatte Justus die ganze Zeit gehofft, dass es für Jelenas Verschwinden eine ganz einfache Erklärung gab.
»Da steht, dass ich auf gar keinen Fall die Polizei rufen soll. Ich ⦠ich weià nicht mehr weiter! Was soll ich denn jetzt bloà tun?«
»Sie müssen die Polizei informieren«, sagte Justus bestimmt. »Auf jeden Fall! Mit einer Entführung ist nicht zu spaÃen!«
»Aber da steht, dass er Jelena etwas antun wird, wenn ich mich nicht ruhig verhalte!«, rief Mr Charkov aufgebracht. Sein russischer Akzent war jetzt so stark, dass Justus kaum noch etwas verstand. »Ich wusste nicht, an wen ich mich wenden sollte. Deine Freunde und du, Justus, ihr seid doch Detektive! Könnt ihr nicht ⦠bitte helft mir! Helft meiner
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