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Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand

Titel: Die drei Fragezeichen 95 - Botschaft von Geisterhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrè Marx
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scheint es jedoch vor allem darum zu gehen, dass Sie nicht die Polizei rufen. Er fühlt sich offenbar nicht sehr sicher. Das könnte ein gutes Zeichen sein. Ein unsicherer Verbrecher begeht Fehler.«
    Â»Oder ist übervorsichtig«, warf Mr Charkov ein.
    Justus nahm einen Stift zur Hand, der auf dem Tisch lag, und spielte damit herum. Dabei las er den Brief ein zweites Mal. Und ein drittes Mal. Da war diese Formulierung. Dieser letzte Satz: ›Warten Sie auf weitere Instruktionen!‹ Genau den gleichen Befehl hatte Palmer Dixon zwei Tage zuvor von Melody bekommen. Justus hielt das für mehr als einen Zufall, doch er wollte Mr Charkov keine Hoffnungen machen, die er am Ende vielleicht doch nicht erfüllen konnte. Was, wenn Jelenas Entführung ein dummer Zufall war und in keinem Zusammenhang mit Melody und dem Popol Vuh stand?
    Am liebsten wäre Justus sofort aufgebrochen und zu Peter und Bob gefahren. Doch dann rief er sich selbst zur Ordnung. Die beiden konnten selbst auf sich aufpassen. Es hätte nichts gebracht, ihnen bei der Hausdurchsuchung zu helfen. Hier hingegen gab es ein neues Beweisstück, eine neue Spur, die er weiter verfolgen konnte: den Brief des Entführers.
    Justus fasste einen Entschluss: »Ich muss Ihnen etwas sagen, Mr Charkov.«
    Jelenas Vater horchte auf. »Was denn?«
    Â»Meine Freunde und ich haben derzeit einen Fall in Arbeit, den Jelena uns beschafft hat. An sich war die Sache völlig ungefährlich, doch wir vermuten, dass Ihre Tochter auf eigene Faust weiterermittelt hat und dabei einen Schritt zu weit gegangen ist.«
    Â»Was redest du da? Davon weiß ich nichts!«
    Justus versuchte, ihm in wenigen Worten zu erklären, worum es ging. »Bob und Peter sind gerade bei der Hauptverdächtigen. Möglicherweise hat sie Jelena entführt. Ich betone: möglicherweise! Wenn ja, dann hält sie sie nicht in ihrem Haus fest, denn sonst hätten Bob und Peter sie schon längst befreit. Und ich gehe davon aus, dass Jelena in diesem Fall sofort bei Ihnen angerufen hätte. Aber wir können trotzdem herausfinden, ob Dr. Arroway, unsere Verdächtige, die Entführerin ist.«
    Â»Wie denn?«
    Justus tippte auf den Brief. »Indem Bob und Peter ihren Papiermüll durchsuchen. Wenn sie hinter der Sache steckt, werden sie wahrscheinlich zerschnittene Zeitungen finden.«
    Â»Worauf wartest du noch?«, fragte Mr Charkov aufgeregt. »Ruf sofort dort an!«
    Â»Das geht nicht so einfach. Wenn Bob und Peter noch allein sind, werden sie nicht ans Telefon gehen. Ich könnte auf den Anrufbeantworter sprechen, in der Hoffnung, dass sie das mitbekommen. Aber vielleicht ist Dr. Arroway auch schon zu Hause und dann verrate ich die beiden möglicherweise.« Justus zupfte nachdenklich an seiner Unterlippe. »Warten Sie!« Er stand auf und griff nach dem Telefon, das an der Wand hing. »Ich werde in der Universität anrufen und nachfragen, ob Dr. Arroway noch dort ist.«
    Mr Charkov nickte. »Das ist eine gute Idee.«
    Justus wählte die Nummer der Auskunft. »Ich brauche die Nummer der Universität von Los Angeles, Abteilung Kulturgeschichte, falls es so was gibt.«
    Es dauerte eine Weile, dann klickte es und eine Computerstimme leierte die Telefonnummer herunter.
    Justus griff nach dem nächstbesten Zettel und schrieb mit. Dann drückte er auf die Gabel, um sofort die neue Nummer zu wählen – und stutzte. Die Schrift des Filzschreibers, mit dem er die Namen, ohne hinzusehen, notiert hatte, war verschwunden. Irritiert fuhr er mit dem Stift über das Papier. Der Zettel blieb weiß.
    Â»Ist das Jelenas Stift?«, fragte er und zeigte ihn Mr Charkov.
    Â»Ja, ihre Erfindung, auf die sie so stolz war. Sie hat ihre Geheimtinte in alle möglichen Filzstifte gefüllt und im ganzen   Haus verteilt. Du brauchst das passende Gegenstück. Moment!« Mr Charkov griff nach einem weiteren Filzstift und reichte ihn Justus.
    Als Justus das Papier schraffierte und die Telefonnummer langsam sichtbar wurde, dachte er an Jelenas stolze Präsentation ihrer sogenannten Erfindung zurück. Was hatte sie damals gesagt? Sie würde immer einen Geheimstift bei sich tragen – für den Notfall.
    Der Erste Detektiv zuckte zusammen. »Der Brief!«, rief er. »Wo ist der Brief des Entführers?«
    Â»Hier. Was ist denn los, Justus?«
    Â»Ich hatte gerade eine Idee. Vielleicht ist es völliger

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