Die drei Fragezeichen - Der brennende Kristall
fünfzehnstöckiges Hochhaus, hoch genug, um einen Blick über die gesamte Coronado Bay zu erlauben. Sie klingelten, und kurze Zeit später meldete sich eine Stimme an der Gegensprechanlage. »Ja? Wer ist da?«
»Justus Jonas und Peter Shaw, Sir. Erinnern Sie sich an uns? Wir sind die Detektive, denen Sie freundlicherweise die Fahrt auf der Coronado bezahlt hatten.«
»Ah ja, natürlich«, sagte Kapitän Murphy. »Kommt herauf. Zwölfter Stock.« Es summte und Justus drückte die Tür auf.
Mit dem Aufzug fuhren sie nach oben und Kapitän Murphy empfing sie an der Wohnungstür. Er trug natürlich nicht seine Uniform, sondern bequeme Hosen, ein Hemd und Turnschuhe. »Das ist ja eine Überraschung«, sagte er. »Ich hatte nicht gedacht, dass ich euch wiedersehe. Aber wart ihr nicht zu dritt?«
»Bob ist leider verhindert«, antwortete Justus. »Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen stellen, Sir.«
»Natürlich. Kommt herein.«
Die Wohnung des Kapitäns war nett und gemütlich eingerichtet. Überall hingen Bilder von Schiffen an den Wänden: alte Segelschiffe und Raddampfer, moderne Motorboote und auch die Leviathan in beeindruckender Postergröße.
»Ein erstaunliches Schiff, nicht wahr?«, sagte Kapitän Murphy. »Natürlich nicht hübsch. Die meisten modernen Schiffe sind abgrundtief hässlich. Aber sie erfüllen ihren Zweck. Tee?«
»Nein danke«, sagte Justus. Peter schüttelte den Kopf.
»Gut.« Der Kapitän winkte sie zum Sofa und setzte sich in einen Fernsehsessel. »Dann erzählt mal, was ihr von mir wollt.«
»Wenn wir es Ihnen direkt sagen, werfen Sie uns sofort hinaus«, sagte Justus. »Ich werde also erst einmal um den heißen Brei herumreden und Ihnen von unserem Fall erzählen.«
Der Kapitän zog die Brauen hoch. »Zumindest kann niemand behaupten, dass ihr nicht ehrlich seid. Also gut, ich bin gewarnt. Schieß los.«
»Wir sind auf der Spur eines Navy-Militärpiloten namens John Fisher. Ende der Siebzigerjahre war er in der Hafenstadt Cochin im indischen Bundesstaat Kerala stationiert.«
»Hm. Der Name John Fisher sagt mir nichts, aber in dieser Zeit hatte ich auch nicht das Kommando über die Leviathan, um die es hier wohl geht .«
»Er war nicht auf der Leviathan , sondern auf der USS Dauntless . Auf der Leviathan arbeitete zu der Zeit ein Mechaniker namens Nathan Holbrook.«
»Nat? Ja, an den erinnere ich mich. Er war zu meiner Zeit auch noch da. Was ist mit ihm? Er muss mittlerweile – lieber Himmel – auch schon um die fünfzig sein.«
»Er hat auf der Leviathan etwas versteckt, das John Fisher und zwei Freunden von ihm gehörte. Sie hatten ihn damit beauftragt. Und wir hatten den Auftrag, dieses Versteck zu finden und das, was darin lag, herauszuholen.«
Jetzt zog Kapitän Murphy die Brauen zusammen. »Aha. Damit erklärt sich euer Interesse an der Leviathan . Und die Leute, von denen ihr glaubtet, dass sie während der Versenkung an Bord waren – gehören die auch zu euch?«
Dumm war er nicht, aber man wurde ja auch nicht Kapitän eines Kriegsschiffes, wenn man nicht schnell denken und Schlüsse ziehen konnte.
»Nein, Sir«, sagte Justus. »Sie gehören zu jemandem namens Rashura, der uns zuvorkommen wollte. Das hat er zwar nicht geschafft, aber er hat es geschafft, uns den Schatz abzunehmen, nachdem wir ihn gestern gefunden haben.«
»Ich achte natürlich immer auf Nachrichten über meine früheren Schiffe«, sagte Kapitän Murphy langsam. »Die Leviathan hatte ich nicht mehr erwartet, aber heute Morgen wurde in den Nachrichten gesagt, dass die Küstenwache dort drei Jungen aus dem Meer gefischt hatte.«
»Das waren wir«, bestätigte Justus. »Und Nathan Holbrook war der Mann, der uns hingefahren hat. Als wir auftauchten, war er weg.«
Der Kapitän sagte nichts. Er lehnte sich nur mit verschränkten Armen zurück und betrachtete die beiden Detektive. Justus fuhr fort: »Wir nehmen an, dass er die Verbrecher verfolgt hat. Und wenn Sie uns ein paar Fragen beantworten können, wissen wir auch, wohin sie gefahren sind. Vielleicht hat Mr Holbrook uns im Stich gelassen, aber vielleicht ist er auch in Lebensgefahr. Rashura und seine Leute haben schon mehrmals bewiesen, dass sie vor nichts zurückschrecken, um ihr Ziel zu erreichen.«
»Und welches Ziel wäre das? Wenn sie euch den Schatz doch schon abgenommen haben?«
»Das ist zurzeit noch John Fishers Geheimnis, Sir. Um es zu lüften, müssen wir wissen, was mit seinem Flugzeug passiert ist, nachdem es außer Dienst
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